2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Landesliga ade‘: Die Echinger spielen kommende Saison nach der 0:4-Niederlage gegen Jetzendorf in der Bezirksliga. LEH
Landesliga ade‘: Die Echinger spielen kommende Saison nach der 0:4-Niederlage gegen Jetzendorf in der Bezirksliga. LEH

Schiri-Frust: Eching muss runter!

Das war es dann mit der Landesliga. Im Relegations-Rückspiel verlor der TSV Eching gestern 0:4 (0:2) gegen den TSV Jetzendorf und steigt somit in die Bezirksliga ab.

Eching – Mit dem 2:2 in Jetzendorf hatten sich die Echinger eine richtig gute Ausgangsposition erarbeitet. Schließlich hätten niedrige Unentschieden wie ein 0:0 oder ein 1:1 schon zum Weiterkommen in die nächste Runde gegen den TSV Neuried (2:1 in Karlsfeld) gereicht. Das war aber alles schon zur Pause graue Theorie – Eching lag 0:2 hinten.

Die Hausherren begannen eigentlich gut und machten in der 4. Minute fast den Führungstreffer. Den Aufsetzer von Philipp Schuler konnte der Gästetorwart nur nach vorne abklatschen, dort drückte Sertac Albayrak den Ball über die Linie. Der Torjubel verebbte schnell, weil Bayernliga-Schiedsrichter Wolfgang Wallesch eine Abseitsstellung gesehen hatte – eine diskussionswürdige Entscheidung. Fünf Minuten später gab es keine zwei Meinungen mehr. Die Jetzendorfer bekamen einen Elfmeter geschenkt, mit dem sie selbst gar nicht spekuliert hatten. Am rechten Strafraumeck eroberte Raphael Schneider einen Ball und wollte diesen nach vorne treiben. In seinem Rücken ging ein Grün-Weißer zu Fall, und der Referee pfiff. Der Großteil der 730 Zuschauer regte sich über einen Freistoß auf und musste dann geschockt zur Kenntnis nehmen, dass der Schiedsrichter auf den Punkt zeigte. Marian Knecht verlud Torwart Kestler in aller Ruhe.

Nach dem Gastgeschenk waren die Jetzendorfer die bessere Mannschaft. Außer einem Fast-Tor hatte der TSV die gesamte erste Hälfte keine auch nur ansatzweise gefährliche Torszene mehr. Die Partie lief an Altmeister Fabi Hrgota vorbei. Auf der anderen Seite setzte der Bezirksliga-Vizemeister immer wieder Nadelstiche und legte in der 36. Minute den zweiten Treffer nach. Elferschütze Knecht war auf den Ball getreten, hinter ihm hatte Armin Lange einen freien Weg vor sich und traf zentimetergenau ins lange Eck. Damit war klar, dass die Echinger mindestens 2:2 spielen mussten, um eine Verlängerung zu erreichen. Für die zweite Runde der Relegation brauchte es einen Sieg oder ein Elfmeterschießen.

Ab der 50. Minute lief das Projekt Aufholjagd ohne Christian Endlmaier. Der streitbare Schiedsrichter hatte Echings Trainer wegen Meckerns auf die voll besetzte Tribüne geschickt. In der 63. Minute erledigten sich auch die letzten Fragen. Der überragende Marian Knecht war auf dem rechten Flügel nicht zu halten. Raphael Schneider bekam ihn nicht einmal mit beiden Händen zu fassen. Seine Hereingabe fand den Ex-Echinger Dennis Loskot, der alles ausdribbelte und den Ball ins leere Tor schob. Nun kochten die Emotionen über. Co-Spielertrainer Florian Bittner wurde in seinem letzten Echinger Spiel mit Gelb-Rot wegen eines Handspiels vom Feld gestellt. Der nun stark von draußen schimpfende Fußball-Chef Marcus Heiss musste als Nächster runter und verfolgte mit Endlmaier die letzten Saisonminuten hinter der Bande. „Chef auf der Bank“ war nun Betreuer Jens Holzapfel.

Für den Klassenerhalt hätte Eching nach den turbulenten Minuten vier Tore gebraucht – eine eher theoretische Rechnung. Fußballerisch war Jetzendorf eine Nummer zu groß an diesem Tag, auch wenn der extrem schwache Schiedsrichter die Sache schon etwas ins Lächerliche zog. Die nicht zimperlichen Gäste sahen keine einzige gelbe Karte, während bei den Echingern auch noch Philipp Schuler mit Rot runter musste. Das alles nahm Echings Anhang längst sprachlos zur Kenntnis. Letztlich war der Abstieg aus der Landesliga nicht zu vermeiden.

Aufrufe: 029.5.2017, 08:26 Uhr
Freisinger Tagblatt: Nico BauerAutor