2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Über die komplette Zeit einfach besser: Georg Münch (am Ball) und seine Eber. Foto: Riedel
Über die komplette Zeit einfach besser: Georg Münch (am Ball) und seine Eber. Foto: Riedel

Finale Furioso: Ebersberg verfällt dank Volkmann in Ekstase

Eber belohnen sich für einen granatenmäßigen Auftritt

Eber drehen gegen den SV Saaldorf einen 0:2-Rückstand in der Nachspielzeit noch in einen 3:2-Sieg um

Ebersberg – Besser als Manfred Steppan konnte man den furiosen Spielverlauf nicht beschreiben: „Vollkommen schräg!“ Sein fassungsloses Grinsen bekam der Trainer des TSV Ebersberg auch lange nach Abpfiff nicht in den Griff. Was sich da im Flutlicht des Waldsportstadions zwischen seinem Team und dem SV Saaldorf abgespielt hatte, war derart unkonventionell und klischeebehaftet zugleich, dass sich der 3:2-Heimsieg für die Eber letztlich nach sechs, nicht nur drei Punkten angefühlt haben musste.

In der Nachspielzeit drückte Außenverteidiger Lukas Volkmann einen Latten-Abpraller über die Saaldorfer Torlinie und löste dadurch einen Jubel-Tsunami der Erleichterung aus. „Weil es einfach so verdient war und wir fast 90 Minuten lang die bessere Mannschaft waren“, wie Volkmann nach seinem folgenschweren Tor-Debüt für die Bezirksliga-Elf feststellte. „Es ist immer geil, im letzten Moment zu gewinnen, aber dieser Sieg war gerade fürs Selbstvertrauen unglaublich wichtig. Den Premieren-Kasten geb‘ ich gerne aus!“

Dabei hätte die Heimelf den Dreier auch deutlich entspannter einfahren können. „Wir sind granatenmäßig ins Spiel gekommen. Das waren bombenmäßige 15 Minuten, mit einem Pfostenschuss als Krönung“, explodierte Steppan förmlich an der Seitenlinie, als auch der vierte „Hundertprozentige“ binnen vier Minuten einfach nicht im SV-Netz zappeln wollte.

Es folgte: „Ja, fast der Klassiker, wenn du hinten drin stehst und die Punkte brauchst.“ Zwei Standards, zwei Tore, 0:2 – Saaldorfer Effektivität in Reinform. Besonders der direkt verwandelte Freistoß kurz vor dem Halbzeitpfiff versetzte den feldüberlegenen Ebern einen Schlag in die Magengrube.

"Da wirst du sau deprimiert. Aber wir haben weiter an uns geglaubt, das spricht für die Mannschaft“, sagte Thomas Peschke, der bei seinem Startelf-Comeback quasi mit Wiederanpfiff die kuriose Wende einläutete. Nach einem missglückten Klärungsversuch des Gästekeepers probierte er es aus knapp 30 Metern „mit einer ordentlichen Kerze“, die eine Ewigkeit in der Luft war und dennoch im Tor verglühte, weil Keeper und Innenverteidiger das berühmte Nimm-du-ihn-ich-hab-ihn-sicher-Spielchen spielten. „Da hab ich halt den Wind richtig berechnet“, konnte Peschke locker flachsen, weil „der Zeitpunkt das wichtigste an dem Tor war“.

Dass Manuel Mayer den Strafstoß zum 2:2-Ausgleich nur fünf Minuten später souverän verwandelte und die Heimelf plötzlich wieder im Rennen war, „hat irgendwie zum Spiel gepasst, das dann 30 Minuten halbwegs offen war“, so Steppan.

Der nächsten Rückschlag für die Eber ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Als sich Alex Robeis aus einer schier endlosen, taktischen Umklammerung seines Gegenspielers losgerissen hatte, staunte er nicht schlecht über die Rote Karte, die ihm der Unparteiische Rainer Buchner entgegenstreckte. „Geschmackssache“, raunte TSV-Coach Manfred Steppan, „er hat es als Nachschlagen gesehen. Alex wird uns jetzt bitter fehlen.“ Darüber konnte ihn Lukas Volkmanns Knockout in der letzten Runde zum 3:2-Sieg aber derweil hinwegtrösten. „Ihm, dem Tabellenstand und der Mannschaft tut das Tor richtig gut, weil wir uns endlich für unseren Aufwand, gerade in Unterzahl, belohnt haben. Das war eine tolle Moral.“ bj

Aufrufe: 024.4.2017, 10:20 Uhr
Ebersberger Zeitung: Julian BetzlAutor