2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der FSV Bernau ist zuletzt wieder ins Rollen gekommen. F: FORZA Bernau
Der FSV Bernau ist zuletzt wieder ins Rollen gekommen. F: FORZA Bernau

Landesliga Nord: Ist bereits alles entschieden?

Restprogramm deutet auf keine großen Veränderungen im Titel- und Abstiegskampf hin

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In der Landesliga-Nord bleibt es vor allem im Keller spannend, aber auch an der Spitze ist noch gar nichts entschieden. Beim Einbiegen auf die Zielgeraden gilt es, verbliebene Kräfte zu bündeln.

Die „Füchse“ aus Falkenthal strecken bereits die Waffen, erklärten noch am vergangenen Sonntag den Klassenerhalt für „utopisch“ und überlegten gar, ein Spielrecht für die heimische Kreisoberliga zu beantragen. Das Thema aber ist vom Tisch. „Wir wollen in der Liga spielen, für die wir uns sportlich auch qualifizierten!“ – richtig so!

„Nur noch“ zwei Teams werden (Stand heute) wohl in die Landesklasse absteigen müssen, das ergibt sich aus den jeweiligen Situationen in der Bandenburgliga und den Landesklassen. Neben den Falkenthalern aktuell betroffen sind die 74er aus Babelsberg und die SG aus Michendorf, wobei auch der Veltener SC Oberhavel noch nicht ganz „gerettet“ wirkt. Aber die Situation im Tabellenkeller lässt sich insgesamt nur schwer einordnen, vielleicht hilft da die Partie am kommenden Samstag, wenn die Babelsberger an die Germendorfer Straße nach Velten reisen. Tendenz Heimsieg, aber wer will diese Prognosen schon stellen? Gewinnt der SC Oberhavel diese 24. Saisonpartie ist jedoch noch längst nicht „alles in Butter“ für Trainer Bastian Peschel und seine Getreuen, zumal es Konkurrent Michendorf mit den zuletzt mit zwei Siegen glänzenden Schwedtern zu tun bekommt.

Am anderen, dem oberen Ende des Klassements scheint nur auf den ersten Blick auch längst alles klar. Nach kurzzeitigem Schlingerkurs zum Rückrundenbeginn stabilisierte sich der FSV Bernau längst wieder, in drei Spielen nacheinander 13:0 Tore – das riecht schwer nach einem Plan mit dem Titel „Meisterschaft und Aufstieg“. Allerdings sind die derzeit vier Punkte Vorsprung alles andere, als ein Ruhekissen.

Dem Dritten des Vorjahres sitzt der Ex-Brandenburgligist schwer im Nacken. Der Jungs vom Teltower RSV hielten ihre Heimstätte an der Zille-Straße in Stahnsdorf noch immer konsequent sauber, gaben dort keinen einzigen Zähler ab. Das ist in dieser Saison in allen sieben brandenburgischen FLB-Spielklassen der Männer absolut einmalig! In diese Punkte-Festung wollen am Samstag die starken Chemiker aus Premnitz einbrechen – das absolute Top-Spiel dieses nahen 24. Spieltages. Und: darauf zu wetten, dass die Tabellenführer aus Bernau an der Bahnhofstraße zu Borgsdorf patzen werden, bedarf eines reichlichen Maßes an Fantasie. Dies, zumal die Förster (als Fünftbester nach der Hinrunde) seit dem Winter lediglich einen einzigen Zähler in acht Spielen gewannen und das liegt bereits sieben Wochen zurück, geschah aber eben zuhause gegen Pritzwalk (2:2).

Die größte Unbekannte in diesem ohnehin schon komplizierten Gleichungsgebilde aber bleibt der SC Energie aus Prenzlau. Das Team der Trainer Heiko Stäck und Jörg Scharein spielt eine unglaubliche Saison. Der Aufsteiger erreichte bislang fast doppelt so viele Punkte (50), wie „Mit-Neuling“ Pritzwalk (27) und dürfte bei zumindest anhaltend guter Leistung vom Bronzeplatz nicht mehr zu verdrängen sein. Natürlich ärgert die Uckermärker die knappe Niederlage vor vier Wochen beim direkten Konkurrenten RSV in Teltow/Stahnsdorf, aber mal ehrlich: als Saisonziel galt noch kurz vor der Winterpause der Klassenerhalt als ausgegeben. Das wurde längst durch die Verantwortlichen korrigiert, „Platz drei absichern“ gilt nun als Devise. Drei Zähler Rückstand auf die Eintracht bei noch 21 zu vergebenen Punkten, das klingt machbar, allerdings auch nur auf den ersten Blick. Analysiert man das individuelle „Restprogramm der Ligaspitze“, bleibt, allein der „Papierform“ folgend, so ziemlich alles wie gehabt. Wenn da nicht immer wieder diese Samstage wären, die regelmäßig alles erneut auf den Kopf stellen.

Apropos Prenzlau – die Uckermärker „genießen“ an diesem Wochenende quasi ein Luxusproblem. Mit dem Heimspiel am Samstag gegen die Doppeldörfer aus Petershagen-Eggersdorf wartet die erste schwere Aufgabe an diesem verlängerten Feiertagswochenende. Am Montag allerdings folgt prompt die nächste Herausforderung. Die zweite Auswahl steht im Pokalfinale der Fußballkreises und versucht die „indirekte Titelverteidigung“. Nach der „Ersten“ vor einem Jahr will nun die „Zweite“ den riesigen Pott zurück in die heimische Vitrine stellen. Die Unterstützung aus der „Ersten“ ist zwar deutlich reglementiert, die Teams aber halten fest zusammen, ob auf dem Platz, oder am Spielfeldrand. Ob im Kampf um wichtige Punkte oder direkt im k.o.-Modus – die Spannung ist in jedem Fall greifbar – am besten direkt im Uckerstadion.

Aufrufe: 028.4.2017, 09:59 Uhr
Ulrike SchwahnAutor