Spitzenspiel steht bei der TSG Backnang an

Vor der Saison waren sich die Experten einig: An Freiberg führt im Titelkampf kein Weg vorbei. 22 Spiele später ist klar, dass sich die Fachleute nicht geirrt haben. Mit zwölf Punkten Vorsprung auf die TSG (43 Zähler) ist der Oberligaabsteiger auf bestem Wege zum sofortigen Wiederaufstieg. Ein Wunder ist das nicht. Nachdem der Klub aus dem Kreis Ludwigsburg schon an Weihnachten 2015 auf Shoppingtour gegangen war, ohne den Abstieg verhindern zu können, wurde die Schatulle im Sommer 2016 noch einmal geöffnet. Mit Abwehrchef Marco Pischorn (Preußen Münster), Linksfuß David Kienast (SG Sonnenhof Großaspach) und Angreifer Marcel Sökler (Waldhof Mannheim) kamen zum Beispiel gleich drei Akteure mit Erfahrung aus vielen Spielen in Zweiter oder Dritter Liga. Welche Qualität Freiberg hat, bekam bekanntlich Drittligist Großaspach bei der 0:4-Niederlage nach Verlängerung im WFV-Pokal bereits zu spüren. Dort gab es jüngst jedoch einen Nasenstüber für die Überflieger, verloren sie im Viertelfinale doch zu Hause gegen den Oberligisten Ravensburg unglücklich mit 0:1.

Fieberkurve:

Größtes Problem von SGV-Trainer Ramon Gehrmann ist, seinem Team klarzumachen, die Aufgaben konzentriert anzugehen. Bisher ist das sehr gut gelungen. In 22 Punktspielen gab es 17 Siege, vier Unentschieden und nur eine Niederlage (0:2 in Löchgau). Dem Coach ist vor dem Spitzenspiel klar: „Wenn wir gewinnen, sind wir durch.“ Wobei Gehrmann weiß, mit der TSG wartet die derzeit beste Elf der Rest-Verbandsliga auf den SGV. Im Etzwiesenteam sieht der 42-Jährige einen „brandgefährlichen“ Gegner, „der an einem guten Tag gegen jeden mithalten kann“. Vor allem vor Torjäger Mario Marinic und der Stärke des talentierten Verteidigers Keven Schlotterbeck bei Standards hat Gehrmann Respekt.
Sicher ist aber dennoch: Trotz Heimvorteils muss sich Herausforderer Backnang im Topduell mit der Außenseiterrolle zufriedengeben. Markus Lang macht sich da auch nichts vor. „Um was auszurichten, muss bei jeden Verbandsligisten viel zusammenpassen und bei Freiberg darf nicht alles klappen.“ Nun hofft er, dass morgen so ein Tag ist. Auch weil der TSG-Coach den Vierpunktevorsprung auf den Tabellendritten Neckarrems nur zu gerne erhalten oder gar ausbauen würde. Dazu bedarf es „wenigstens eines Punktes“, wie Lang rechnet und seine Elf deshalb im Spitzenspiel durchaus auch ein wenig in der Pflicht stehen sieht. Erst recht, nachdem es für die personell angeschlagenen Backnanger zuletzt gegen die beiden Kellerkinder Löchgau und in Laupheim jeweils nur zu Teilerfolgen gereicht hat.

Bilanz:

1 Spiel insgesamt 2016/17 Verbandsliga Württemberg Freiberg - TSG Backnang 3:0

Zumindest in Sachen Personal hat der TSG-Coach aber erfreuliche Nachrichten. „Der Kapitän ist wieder an Bord“, verkündet er das Comeback des seit der Winterpause mit einer Knieverletzung fehlenden Oguzhan Biyik. Lang freut sich über die Rückkehr des 30-Jährigen: „Das ist für die Mannschaft viel Wert. Allein schon wegen der Präsenz, die er ausstrahlt.“ Allerdings weiß der Coach: „Bei 100 Prozent wird er noch nicht sein.“ Ähnliches gilt für Keven Schlotterbeck, der zuletzt wegen des Abiturs pausierte, nun aber wieder dabei ist. „Er hat in den vergangenen Tagen mit Fußball allerdings wenig am Hut gehabt“, berichtet Lang, der nur auf den gesperrten Benito Baez-Ayala verzichten muss, der in Laupheim kurz vor Schluss wegen einer Notbremse die Rote Karte sah. Wie der Backnanger Trainer die Herkulesaufgabe angehen will? „Das A und O wird sein, dass wir ohne Gegentor bleiben. Gelingt das, dann gewinnen wir, denn ein Tor machen wir eigentlich immer.“ In der Vorrunde hörte sich das ähnlich an, doch damals war die Sache bereits zur Halbzeit gelaufen, führte Freiberg doch schon 3:0. Der spätere Endstand. Und diesmal? Markus Lang glaubt an die Überraschung. Denn: „Im Fußball ist in einem Spiel fast alles möglich.“

Tabelle:

Gesamt | Heim | Auswärts | Hinrunde | Rückrunde SSUNToreDiffP 1. SGV Freiberg (Ab) 22 17 4 1 71 : 18 53 55 2. TSG Backnang 22 13 4 5 61 : 29 32 43 3. VfB Neckarrems-Fussball 22 11 6 5 48 : 34 14 39 4. TSV Ilshofen 1862 22 11 5 6 56 : 32 24 38 5. VfL Pfullingen (Auf) 22 11 3 8 41 : 36 5 36 6. TSV Essingen 22 10 5 7 34 : 32 2 35 7. Calcio Leinfelden-Echterdingen (Auf) 22 9 6 7 43 : 37 6 33 8. VfL Sindelfingen 22 10 3 9 37 : 44 -7 33 9. 1. FC Normannia Gmünd 22 9 3 10 33 : 37 -4 30 10. FV Löchgau (Auf) 22 6 9 7 21 : 27 -6 27 11. FC 07 Albstadt 22 7 5 10 31 : 32 -1 26 12. FC Wangen (Auf) 22 6 5 11 36 : 56 -20 23 13. TSV Berg 22 5 7 10 28 : 44 -16 22 14. Sportfreunde Schwäbisch Hall 22 6 4 12 27 : 45 -18 22 15. SV Zimmern 22 3 5 14 18 : 50 -32 14 16. FV Olympia Laupheim 22 3 4 15 20 : 52 -32 13

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