2024-04-25T14:35:39.956Z

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Comebacker: Kurt Schwald (rechts) kann noch Landesliga. | Foto: Meinrad Schön
Comebacker: Kurt Schwald (rechts) kann noch Landesliga. | Foto: Meinrad Schön

Trotz Schwald-Comeback: Zeller Negativserie hält an

1:3-Heimniederlage gegen Herbolzheim +++ Veteran kehrt mit 46 Jahren in die Landesliga zurück

Der FC Zell scheint den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze zu verlieren. Das 1:3 gegen Herbolzheim war die sechste Niederlage in Folge.
Viele der wenigen Zuschauer rieben sich erst einmal die Augen. Wer lief sich denn hier warm? Es war Kurt Schwald. Das Zeller Urgestein, der ab und zu noch in der zweiten Mannschaft spielt, hatte sich die Schnürsenkel geschnürt, lief mit 46 Jahren auf - in der Landesliga. "Ich habe am Donnerstag mit der Mannschaft trainiert, und Trainer Tinh Ngo hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen kann, am Samstag zu spielen", berichtete er.

Wie gewohnt: Schwald dirigiert lautstark

Trainer Ngo konnte zwar weitgehend auf seine angestammte Elf zurückgreifen, in der Abwehr sei aber "Notstand bei uns", sagte Schwald. Unter anderem fehlten Daniel Philipp und Alexander Petrovic. Schwald übernahm die linke Außenbahn und füllte die Position so routiniert aus, als wäre er nie weg gewesen. Schwald relativierte allerdings: "Ich hatte keinen direkten Gegenspieler und das Spiel vor mir." Wie nicht anders zu erwarten, dirigierte er seine Mitspieler lautstark. "Es hat Spaß gemacht, ich bin noch fit, nur schade, dass wir verloren haben."

Auch Zaungast Karl-Heinz Nann, Interimscoach des SV Todtnau, zollte Lob: "Was Kurt in seinem Alter abliefert, ist genial." Die fünfte Heimniederlage konnte Schwald, der zuletzt den SV Weil trainierte, allerdings nicht verhindern. Herbolzheim war nicht um Längen besser, nutzte aber seine Chancen zumindest in der zweiten Hälfte recht konsequent. Während die Gäste vor der Pause bei drei Möglichkeiten die Führung verpassten, verzeichnete Zell keine einzige Chance, hielt aber immerhin die Aussicht auf den ersten Punktgewinn seit Anfang Oktober am Leben.

Nach 49 Minuten durchkreuzte dann ein zweifelhafter Foulelfmeter die Zeller Hoffnungen: Torhüter Tobias Fräßle soll Mario Hess zu Fall gebracht haben, eine verzwickte Situation, die Schiedsrichter Timo Salwik mit Strafstoß ahndete. Thomas Bober ließ sich die Chance nicht nehmen, und als Dominik Georg (63.) auf 2:0 erhöhte, schien die Partie gelaufen.

Doch Zell kam zurück. "Die Mannschaft hat zusammengehalten, hat sich nie aufgegeben", sagte Ngo. Ralf Kiefer verkürzte auf Zuspiel von Johannes Rapp auf 1:2 (68.), und nur zwei Minuten später scheiterte er an Gästetorhüter Pascal Metzger - der Zeller Stürmer-Routinier gab alles: Nach 76 Minuten musste Kiefer mit blutender Platzwunde vom Feld. Doch alle Bemühungen verpufften, und ein Konter kurz vor Schluss besiegelte die Niederlage. "Unsere Fehlerquote war zu hoch. Nach Ballverlusten sind wir nicht energisch hinterhergelaufen", beklagte Trainer Ngo. Nur zwei Siege gelangen in 14 Spielen, sieben von 52 möglichen Punkten konnten die Wiesentäler verbuchen. Der Rückstand wächst und damit die Gewissheit, dass es eine große Serie oder wenige Absteiger braucht, um die Liga zu halten.

FC Zell - FV Herbolzheim 1:3 (0:0)
FCZ: Tobias Fräßle; Matthias Philipp, Lanza, Krumm, Schwald; Muto, Kiefer (81. Christian Rapp); Johannes Rapp, Boos (62. Andreas Gutmann), Wiessmer (75. Rueb); Keller. Tore: 0:1 Bober (49./Foulelfmeter), 0:2 Georg (63.), 1:2 Kiefer (68.), 1:3 Buschmann (89.). Schiedsrichter: Salwik (Salem). Zuschauer: 80.
Aufrufe: 014.11.2016, 00:00 Uhr
Werner Hornig (BZ)Autor