2024-05-10T08:19:16.237Z

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Trainer Wouterse: "Ich atme und esse Fußball"

Der Niederländer Wim Wouterse übernimmt zur Rückrunde das Traineramt beim Landesligisten Viktoria Goch. Alleiniges Ziel seines Engagements beim Tabellenletzten ist es, den Abstieg zu verhindern - dem will er konsequent alles unterordnen.

Wim Wouterse heißt der neue Mann auf der Trainerbank des Landesligisten SV Viktoria Goch, der das für den Verein undenkbare Horrorszenario abwenden soll - ein Abrutschen in die Bezirksliga. Doch wer ist eigentlich dieser im deutschen Fußball noch weitgehend unbekannte Niederländer?
"Ich atme Fußball, ich esse Fußball", sind seine ersten Worte, die seine Beziehung zu der Sportart beschreiben. Und das muss schon früh im Leben des heute 50-jährigen so gewesen sein. Den talentierten Juniorenkicker führte diese Vernarrtheit in den Fußball zu aktiven Zeiten in den niederländischen Profibereich bei NEC Nimwegen und dem FC Wageningen und anschließend nach Österreich zum Wiener SK und Gabor Spittal.

Danach ging es zurück in den niederländischen Amateurbereich, wo Wouterse erst mit 40 Jahren seine Schuhe an den Nagel hängte. "Ich war auf dem Feld schon immer der verlängerte Arm des Trainers", erklärt der ehemalige defensive Mittelfeldspieler die Wurzeln seines strategischen Denkens. Nebenher hatte er ohnehin bereits stetig Jugendteams trainiert. Nahtlos ging es im Anschluss daran über eine Co-Trainerstation vier Jahre als Cheftrainer beim niederländischen Amateurklub SCH Nijmegen weiter. 2014 folgte die Auszeichnung als Trainer des Jahres in der Provinz Gelderland. Vorhandene Angebote aus dem höherklassigen Bereich musste der Vollblutfußballer mangels erforderlicher A-Lizenz ausschlagen. Wouterse ist nun gespannt auf sein erstes Engagement in Deutschland: "In den Niederlanden wird mehr Fußball gespielt. In Deutschland ist der Fußball schon anders. Da spielen neben den technischen Aspekten Tempo und Kraft eine größere Rolle. Man sollte immer einen breiten Horizont haben", sagt Wouterse, den gerade wegen der Unterschiede zwischen beiden Fußballansätzen die Aufgabe in Goch reizt.

Ein gewisser Respekt ist vor seiner ersten Station im Nachbarland auch da, weshalb Wouterse betont, wie froh er ist, mit Viktoria-Urgestein Andreas Bergmann als Co-Trainer einen erfahrenen Ligakenner dabei zu haben: "Sonst und ohne die Möglichkeit der Vorbereitungszeit hätte ich es wohl nicht gemacht." Grundregeln wie ein ehrlicher Umgang miteinander, volle Leistungsbereitschaft und die Maxime, dass die Teamstärke über individuellen Befindlichkeiten steht, gelten für den neuen Mann an der Gocher Seitenlinie aber auch über die Landesgrenzen hinaus als Erfolgsgrundlage.

Wouterses Wirken in Goch ist zunächst einmal klar auf die gut fünf Monate bis Saisonende befristet. "Ich werde 110 Prozent geben, damit Goch in der Landesliga bleibt, und das erwarte ich auch von den Spielern." Erste Aufgabe wird es für ihn sein, sich schnell ein Bild vom Kader und dessen Möglichkeiten zu machen. "Jeder sollte machen, was er kann, das ist wichtig. Zudem werden wir intensiv trainieren, um besser zu werden", misst er den sieben Vorbereitungswochen große Bedeutung bei. Angst macht dem entschlossen wirkenden Wouterse ohnehin nur eines - das Wetter. "Ich hoffe nicht, dass Eis und Schnee zum Problem wird. Denn wir brauchen die Vorbereitungszeit."

An Überzeugung, mit der Viktoria das Ziel Klassenerhalt zu erreichen, mangelt es Wouterse ansonsten nicht: "Bei mir ist das Glas immer halbvoll. Vor der Saison wollte Goch ins obere Mittelfeld. Dann muss das Team auch gut genug sein, um die Klasse zu halten."

Trainingsauftakt: 13. Januar Hallenfußball 9./10. Januar: Kreismeisterschaftin der Bollwerkhalle Geldern 16 Januar: Stadtmeisterschaft Goch in der Halle der Gesamtschule Testspiele 19. Januar: GSV Moers (A) 24. Januar: Arm. Klosterhardt (A) 28. Januar: Fichte Lintfort (A) 31. Januar: GSV Geldern (A) 6. Februar: MSV Duisburg U23 (H) 11. Februar: SV Vrasselt (A) 13. Februar: VfR Fischeln (A) 20. Februar: SV Hö./Nie. (H). (A=Auswärtsspiel, H=Heimspiel)

Aufrufe: 07.1.2016, 21:57 Uhr
RP / Frank GipmannAutor