Trainer fordert Wiedergutmachung

Es dürfte eine spannende, wohl auch brisante Partie geben. Die Ulmer wollen und müssen beweisen, dass die Testspielniederlagen gegen bayerische Regionalligisten und das 0:5 am vergangenen Sonntag im Punktspiel bei Eintracht Trier nichts mit ihrem Leistungsvermögen zu tun haben. Die Stuttgarter ihrerseits haben im Derby nichts zu verschenken, stehen sie doch auf dem 14. und damit sechstletzten Rang, der im schlechtesten Fall zum Abstieg führt. Und mit dem wollen die Kickers nichts zu tun haben.

Vergleichsweise komfortabel ist die Situation der Spatzen. Sie haben elf Punkte mehr als ihre morgigen Gäste und stehen auf Rang sechs. Eine Niederlage gegen die Kickers würde ihre Lage aber verschlechtern und die nächsten Aufgaben werden schwer genug: am 4. März bei Tabellenführer Mannheim und eine Woche später zu Hause gegen den Tabellenzweiten Elversberg. Deshalb sollten die Ulmer gegen die "Blauen" nicht leer ausgehen, möglichst sogar gewinnen.

Bei den Kickers hatte es vor der Saison nach dem Abstieg aus der dritten Liga einen großen Umbruch gegeben. In der Winterpause wurde weiter am Team gebastelt. Tomasz Kaczmarek wurde Trainer und löste den früheren Ulmer Dieter Märkle ab, der interimsweise tätig war. Von mehreren Spielern trennte man sich, neue wurden verpflichtet, darunter die drittligaerfahrenen David Müller, Lhadji Badiane und Josip Landeka. Nun will man wieder auf Kurs kommen.

Das wollen die Ulmer nach dem 0:5 von Trier auch. Klar, dass Celiktas und Koch besonders auf einen Einsatz brennen. Celiktas wird gegen Stuttgart auflaufen, womöglich anstelle des für zwei Spiele gesperrten Florian Krebs in der Innenverteidigung. Aber für diese Position hat Trainer Stephan Baierl Alternativen: Antonio Pangallo, Felix Hörger oder eine "nicht personenabhängige, sondern taktische Lösung". Weil Baierl glaubt, dass nicht nur Celiktas, sondern auch Koch besonders motiviert ist, erwägt er, auch Letzteren von Beginn an zu bringen. Der Trainer will aber noch die letzten Trainingseinheiten abwarten, bevor er sich entscheidet. Sicher fehlen werden neben Krebs die noch nicht richtig fitten David Braig und Pierre Fassnacht. Dafür hat Luca Graciotti seine Blessur überstanden.

Ein Kandidat für die Startelf ist auch Stürmer Janik Michel. Er traf beim 3:3 im Hinspiel bei den Kickers zweimal. So oder so sagt Stephan Baierl: "Wer am Samstag nicht mit scharrenden Hufen ins Donaustadion einläuft, hat seinen Job verfehlt. Wir müssen uns in die Partie reinbeißen. Was gibt es Schöneres, als jetzt die Chance zu bekommen, die Scharte von Trier auszuwetzen?"