Dann hätte fast das Wetter für die Führung des Heimteams gesorgt. Ein Distanzschuss von Kevin Scholz wurde, getragen vom Wind, immer länger. Jüchens Schlussmann Tom Watolla klärte in höchster Not gerade noch an die Latte. Wach gerüttelt von dieser Aktion gab es im Gegenzug für die Jüchener die einzige hundertprozentige Torchance. Nach schnellem Umschalten wurden zunächst zwei Schüsse abgeblockt, ehe Thorben Schmitt aus fünf Metern zu hoch zielte. So blieb es beim torlosen Unentschieden zum Halbzeitpfiff.
Nachdem die Mannschaften zunächst auch im zweiten Spielabschnitt nicht für Freude auf den Rängen sorgten, hatte Nievenheims Sebastian Schweers in der 57. Minute eine gute Idee. Mit einer schnellen Spielverlagerung setzte er den pfeilschnellen Pascal Tounou in Szene, der auf der rechten Außenbahn in bester Arjen Robben-Manier nach innen zog und den Ball mit links herrlich ins lange Eck schlenzte. Hiernach machte Nievenheim die Räume in der Defensive ganz eng. Jüchen hatte mehr Ballbesitz, jedoch keine Ideen, das Grün-Weiße Bollwerk zu durchbrechen. Weder Schmitt, der sich die Bälle nun im Mittelfeld abholte, noch die Außenspieler kamen zu guten Chancen. Doch auch Nievenheim ließ in der Folgezeit einige Konter fahrlässig liegen.
Die Partie blieb also alles andere als hochklassig, aber immerhin spannend. Völlig unnötig holte sich Jüchens Spinrath nach Beleidigung in der Schlussminute noch den roten Karton ab. Nachdem Yannick Peltzer auch den letzten Freistoß genau in die Arme von Sanchez del Villar schoss war Schluss, der Derbysieg für Nievenheim perfekt.
"Das hatte heute wenig mit Fußball zu tun. Der Wind hat ein gutes Spiel verhindert. In der ersten Halbzeit habe ich uns offensiv etwas besser gesehen. Nach dem Treffer mussten wir hinten aufmachen. Dass es dann noch ein paar Kontersituationen gibt, ist klar", so Jüchens Trainer "Dicky" Otten. "Wir haben das umgesetzt, was wir die Woche trainiert hatten. Wir sind gut gestanden und haben kaum Chancen zugelassen. Uns fällt heute eine Last vom Herzen", war Nievenheims Coach Thomas Bahr zufrieden mit seiner Truppe.