2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Erleichterung pur: Nachdem Marcel Weckwerth zum 3:2 traf, sank Höhe der Mittellinie Mitspieler Kevin Blumenthal nach der famosen Aufholjagd kaputt und erleichtert zugleich zu Boden. Weitere Bilder auf. www.moz.de/regionalsport.  ©MZV/Gunnar Reblin
Erleichterung pur: Nachdem Marcel Weckwerth zum 3:2 traf, sank Höhe der Mittellinie Mitspieler Kevin Blumenthal nach der famosen Aufholjagd kaputt und erleichtert zugleich zu Boden. Weitere Bilder auf. www.moz.de/regionalsport. ©MZV/Gunnar Reblin

Torrausch kippt irres Spiel in Neuruppin

Der MSV Neuruppin und Stahl Brandenburg trennen sich in einer furiosen Begegnung mit 3:2

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Nach einer mehr als verkorksten ersten Halbzeit hat der MSV Neuruppin nach der Pause mit einem sechsminütigen Torrausch eine rasante Begegnung auf den Kopf gestellt. Die 139 Zuschauer erfreuten sich am Sonnabend an einem Chancenfeuerwerk auf beiden Seiten.

Die Neuruppiner siegten, weil die Stahl-Kicker es bei einer 2:0-Führung zig mal verpassten, frühzeitig den Deckel drauf zu machen. Und, weil das zuvor unüberwindbare Abwehrbollwerk der Brandenburger - zuletzt fünf zu-Null-Spiele in Folge - vom Kracher-Tor von Martin Dombrowski (1:2/74.) quasi von eine Minute auf die andere zerfiel. Die sich auftuenden Lücken nutzte zunächst Marcus Lemke, der sich geschickt im Zweikampf gegen Ex-MSVler Maik Neumann durchsetzte und zum 2:2 (78.) einschoss. Nur zwei Zeigerumdrehungen später stach ein weiterer Konter. Mit einer beherzten Grätsche am eigenen Strafraum eroberte Lemke die Kugel in Zusammenarbeit mit Sören Grashoff. Lemke nahm das Leder auf und spielte einen Traumpass in die Gasse auf Marcel Weckwerth. Der lief Stahls Neumann davon, scheiterte im ersten Versuch an Gästekeeper Christoph Böhm, setzte den Nachschuss aber zur umjubelten 3:2-Führung in die Maschen.

In den Schlussminuten stellten dann die Hausherren ein unüberwindbares Abwehrbollwerk auf. Sechser Kevin Blumenthal rückte zur zusätzlichen Absicherung zwischen die Innenverteidiger. Und Florian Riehl bändigte Stahls Wirbelwind Guilherme Esteves Lima. Der Brasilianer - einen von fünf im Brandenburger Team - hatte zuvor mit Marius Schmock auf Stahl rechtem Flügel Katz und Maus gespielt.

Nach dem Abpfiff konnten die Neuruppiner ihr Glück kaum fassen. Eine verloren geglaubte Partie drehte sich in Windeseile zum fünften Saisonsieg.

Danach sah es aber nach der Vorstellung im ersten Durchgang bei weitem nicht aus. "Da hatten wir in keiner Phase Zugriff aufs Spiel", hatte MSV-Coach Dietmar Bletsch kurz nach dem Abpfiff aber noch keine Erklärung für die gezeigte Passivität parat. Angeführt von einem bärenstarken Abwehrchef Maik Neumann wirbelten die Brandenburger das Heimteam durcheinander. Die Flügelzange Yutaka Abe (links) und Esteves Lima (rechts) war nicht zu halten. Zwei, dreimal hielt MSV-Torwart Daniel Fraufarth glänzend. Zweimal hatte er aber auch das Nachsehen. In der 24. Minute hämmerte Alexander Tarnow eine Abe-Eingabe ins Netz. Kurz darauf ließ Fraufarth einen eher harmlosen Versuch von Abe ins Netz rutschen. "Denn haue ich mir selbst rein. Der geht auf meine Kappe", übte der MSV-Schlaks Selbstkritik.

Nach dem 0:2 sah man wütende Gastgeber, die mit körperlicher Präsenz versuchten, Zeichen zu setzen. Schiedsrichter Tobias Starost (Perleberg) ließ erstaunlich oft, den Gelben Karton stecken.

Im zweiten Durchgang gab es auf beiden Seiten zig Chancen. Alle aufzuzählen, würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Es ging hin und her. Bis Martin Dombrowski den Ball brachial in den Knick schoss und die furiose Aufholjagd des MSV einleitete. Der Rest ist bekannt.

So konnte sichtlich enttäuschter Gäste-Trainer Eckhard Märzke nach der Partie nur konstatieren: "Hier hat heute die klar bessere Mannschaft verloren. Wir hatten so viele Chancen, machen aber den Deckel nicht drauf. Diese Niederlage ist super bitter."

MSV: Fraufarth - Dombrowski, Florian Riehl, Zielasko, Schmock (76. Grube) - Alexander Riehl (46. Brandt), Blumenthal - Skupke (46. Grashoff), Lemke - Weckwerth

Stahl: Böhm - Kollewe, Neumann, Oliveira De Olivereira, Schimpf - Franceschini Machado (59. Bulatov) - Esteves Lima, Wasaki, Abe - Tarnow (67. Conrado Prudente), Savicevik (76. Schubarth)

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Aufrufe: 026.10.2015, 06:34 Uhr
MOZ.de / Gunnar ReblinAutor