2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Baalberge entführte in einer torreichen Partie drei Zähler aus Pretzien.                 F: Donau
Baalberge entführte in einer torreichen Partie drei Zähler aus Pretzien. F: Donau

Torefestival in Pretzien

Blau-Weiß Pretzien unterliegt Tabellenführer Baalberge mit 4:6

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Mit gemischten Gefühlen fuhr der SV 08 Baalberge am 14. Spieltag der Salzlandliga zum Auswärtsspiel nach Pretzien. Zum einen war allen die schwere Aufgabe beim letztjährigen Vizemeister bewusst, zum anderen die Robust- und Kompaktheit sowie Kampfkraft des Gegners bei eigener, derzeit eher durchwachsener Verfassung.

SV Blau-Weiß Pretzien - SV 08 Baalberge 4:6

Entsprechend hoch war der Fokus. Mit Aggressivität wollte Baalberge der aggressiven Spielweise des Gastgebers Paroli bieten. Dann lieferte die Mannschaft eine der besten Halbzeiten dieser Saison. Der SV 08 hatte eine hervorragende Raumaufteilung, die Außenverteidiger Markus Buhrau und Sascha Köhler drückten das Spiel hoch und breit, im Zentrum ließ sich Dominique Bauer geschickt in die halben Räume oder zwischen die Innenverteidiger fallen und lenkte von dort mit strategischer Intelligenz das Spiel. Davor waren Tomas Fau und Thomas Schütze überall anspielbar, suchten und fanden Lücken. Daneben machte Sebastian Knapp sein bestes Saisonspiel und war Initiator vieler gefährlicher Aktionen in der ersten halben Stunde. Und vorne stellten Niklas Barth oder Patrick Pelka die Blau-Weiß- Abwehr phasenweise vor unlösbare Probleme. Im Vergleich zur Seeland- Partie der SV 08 wie ausgewechselt. So fielen die Tore mit Ansage. 7 Torchancen und eine 4:0- Führung durch zweimal Pelka, je einmal Fau und Barth nach 30 Minuten. Insbesondere Barth, gegen Seeland noch schmerzlich vermisst, krönte bereits zu diesem Zeitpunkt seine starke Leistung mit dem Tor zum 0:4. Schon in der 38. Minute musste Pretzien den entnervten Christian Wrubel vom Platz nehmen, der am Rande der gelb-roten Karte stand und sich fast nur noch mit Fouls zu helfen wusste. Die gelb-rote Karte erhielt dann allerdings Mathias Reichel nach Foulspiel kurz vor der Halbzeitpause. Gegen zehn Mann ließen es die Gäste in der zweiten Halbzeit etwas ruhiger angehen, in der Folge erzielte der junge Philipp Ulbrich das 1:4. Trotz dieses Treffers vermittelte der Gastgeber zu dem Zeitpunkt noch nicht den Eindruck, dem Spiel eine Wende geben zu können. Jedoch verlor Baalberge mehr und mehr den Faden, beschränkte sich auf individuelle Aktionen, statt die Ordnung zu halten. So erlangte Pretzien teilweise ein optisches Übergewicht. Und musste dennoch das 1:5 durch Thomas Schütze in der 67. Minute verdauen. Was sich dann in der Schlussviertelstunde abspielte, ist die typische Dynamik, die solche Partien annehmen, wenn die führende Mannschaft im Gefühl des klaren Erfolges zwei Gänge runter schaltet, parallel dazu der Gegner, der sowieso nichts mehr zu verlieren hat, plötzlich Tore schießt und die zweite Luft bekommt. Die Pretziener Mannschaft, welche zweifellos über viel individuelle Klasse im Team verfügt, wurde selbst zu zehnt von den Gästen fahrlässig aufgebaut. Florian Borchert drehte im Mittelfeld auf, war an allen Ecken und Enden präsent. Im Sturm bekam Patrick Regenstein, schon in der letzten Saison vierfacher Torschütze gegen Baalberge, jede Menge Platz und wirbelte die SV 08- Deckung durcheinander. Weil Baalberge den Schalter nicht mehr umlegen und weder Abstände noch Räume halten konnte, kamen die herausragenden individuellen Qualitäten der Pretziener Akteure voll zum Tragen. Regenstein mit Hattrick innerhalb von nur 7 Minuten, zusätzlich hatte der Gastgeber drei weitere Großchancen in 15 Minuten. Pretzien bestätigte nun eindrucksvoll den Ruf, ein Team zu sein, das extrem über Emotion, Power und Zusammenhalt aufziehen und auf diese Weise jedem Gegner, egal in welcher Situation, das Leben schwer machen kann. Beinahe hätte Baalberge ein 75 Minuten lang starkes Auswärtsspiel in nur 15 Minuten vergeigt. Doch ein toller "Slalomlauf" von Youngster Barth über das halbe Feld bis an den gegnerischen Strafraum, wo er dann auch noch das Auge für den mitgelaufenen Außenverteidiger Köhler hatte, klärte endgültig die Fronten. Köhler vollendete zum 4:6 in der Nachspielzeit.


Schiedsrichter: Steffen Neumann (Staßfurt) - Zuschauer: 15
Tore: 0:1 Patrick Pelka (2.), 0:2 Tomas Fau (10.), 0:3 Patrick Pelka (19.), 0:4 Niklas Barth (30.), 1:4 Philipp Ulbrich (52.), 1:5 Thomas Schütze (67.), 2:5 Patrick Regenstein (76. Foulelfmeter), 3:5 Patrick Regenstein (82.), 4:5 Patrick Regenstein (83.), 4:6 Sascha Köhler (90.)
Platzverweise: Gelb-Rot gegen Mathias Reichel (41./SV Blau-Weiß Pretzien)

Aufrufe: 012.12.2016, 10:27 Uhr
Vereinsnachricht/ BaalbergeAutor