2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Betrieb im Strafraum: In höchster Not klärt SVW-Keeper Pero Miletic. Foto: Vigneron
Betrieb im Strafraum: In höchster Not klärt SVW-Keeper Pero Miletic. Foto: Vigneron

Toller Schlussspurt wird nicht belohnt

SV Wiesbaden bietet dem OFC Paroli, verliert aber durch einen Foulelfmeter 0:1 +++ 1850 Zuschauer +++ Franke lässt Chancen aus

Wiesbaden. In der ersten Hälfte vor Ehrfurcht erstarrt, in der zweiten couragiert dagegengehalten. Für die Hessenliga-Fußballer des SV Wiesbaden war im Hessenpokal-Achtelfinale gegen Titelverteidiger Kickers Offenbach definitiv mehr möglich. Vor 1850 Zuschauern entschied – wie am Sonntag im Liga-Derby bei Wehens Zweiter – ein Foulelfmeter zugunsten des Gegners. Klaus Gjasula verwandelte ihn, nachdem Joseph Olumide den Offenbacher Alexis Theodosiadis im Strafraum erwischt hatte – Endstand 0:1.

Alles friedlich, aber schwerer Unfall

Bis auf die Festnahme eines OFC-Fans blieb alles friedlich. 200-Kickers-Anhänger konnten aufgrund einer Stellwerk-Panne nicht mit der S-Bahn anreisen. Derweil ereignete sich während des Spiels vor der Jet-Tankstelle in der Berliner Straße ein schwerer Unfall mit Beteiligung eines Motorradfahrers. SVW anfangs gehemmt Die Partie begann äußerst zäh. Der SVW agierte nervös, leistete sich zwei Schnitzer auf der linken Seite. Doch der harmlose Regionalligist nutzte die Möglichkeiten nicht. Nach einer Viertelstunde traute sich Wiesbaden erstmals nach vorne. Die Hereingaben von Philip Reichardt (15.), Bartosz Franke (17.) und Joseph Olumide (22.) fanden jedoch keine Abnehmer. Erst nach 37 Minuten hatten die Kickers eine echte Großchance zu verzeichnen:SVW-Keeper Pero Miletic faustete einen Freistoß genau vor die Füße von Alexis Theodosiadis, der aus 18 Metern knapp neben den Pfosten schoss. Zwei Minuten später sprintete Theodosiadis auf der linken Außenbahn auf und davon, Olumide setzte nach, und kurz vor der Grundlinie kam es zum Kontakt, den Drittliga-Referee Christof Günsch als strafstoßwürdiges Foul interpretierte.

Schnurr: Klarer Elfmeter

Wiesbadens Schiedsrichter-Chef Ingmar Schnurr, der fast auf Ballhöhe stand, stützte die Entscheidung des Unparteiischen: „So, wie der SVW-Spieler hingeht, war das ein ganz klarer Elfer.“ Olumide verteidigte sich: „Ich habe zuerst den Ball erwischt, danach sicherlich auch den Gegner getroffen. Ich kann mich ja nicht in Luft auflösen.“ Klaus Gjasula, Offenbachs Mann mit dem Schutzhelm, war es egal. Er verwandelte souverän.

Sportverein nach der Pause mit mehr Power

Die nicht unverdiente Führung für die Offenbacher, bei denen Benjamin Pintol (43.) kurz vor der Pause nochmal zu einer Chance kam. Der Stürmer zielte aber einen Tick zu hoch. Nach dem Wechsel agierte der Fünftligist mutiger, zeigte eine ganz andere Körpersprache. Ein schöner Pass von Sascha Amstätter (55.) kam zu Franke, der noch leicht abgedrängt wurde und an OFC-Torwart Daniel Endres scheiterte. SVW-Trainer Djuradj Vasic wechselt, brachte Angreifer Younes Bahssou für Amstätter. Und siehe da:Die Wiesbadener kämpften beherzt um den Ausgleich. Franke vergab in der 75. Minute, zudem ging sein Kopfball nach Flanke von Olumide nur knapp über den Querbalken (85.). Ferner verbufften Flanken des ebenfalls eingetauschten Fabian Broghammer, weil der SVW im Zentrum nicht präsent war.

Frank Utsch: Spiel hätte kippen können

„Das fand ich ärgerlich, weil doch bekannt sein müsste, dass sich Fabian in jedem Spiel mehrfach auf dem Flügel durchsetzt. Fällt der Ausgleich, kippt das Spiel komplett“, meinte SVW-Torwarttrainer Frank Utsch. Chefcoach Djuradj Vasic sah viel Positives: „Man muss wissen, gegen wen man spielt. Wir können nicht 90 Minuten mit dem Aufwand der letzten 30 Minuten agieren. Das wäre ins Auge gegangen. Wir hatten den Wunsch, uns teuer zu verkaufen, Das ist gelungen.“ OFC-Trainer Rico Schmitt: „Nach den Belastungen der letzten Woche fehlte vielleicht etwas die Frische und Wiesbaden war auch der erwartet starke Gegner. Letztlich bin ich froh, dass wir weitergekommen sind.“

SV Wiesbaden: Miletic – P. Reichardt, Grüter, Kopilas, Sari – Olumide, Pajic (52. Dimter), C. Hübner, Seidelmann (65. Broghammer) – Amstätter (66. Bahssou), Franke.

OFC: Endres – Korb, S. Maier, Schulte, Theodosiadis (76. Mangafic) – Biggel (85. Wilke), Gjasula – Röser, M. Schwarz, Cappek (57. Bäcker) – Pintol.

Tore: 0:1 Gjasula (Foulelfmeter/40.). – Schiedsrichter: Günsch (Reddighausen). – Zuschauer: 1850

Live-Ticker zum Nachlesen...

Stmmen zum Spiel

.Klaus Jantz (SCKohlheck): Der SVW hat vor der Pause zu schnell die Bälle verloren. .

Markus Bozan (SC Meso/früher SVW): Der Schiedsrichter muss den Strafstoß geben. .

Markus Walter (SVW): Wenn unser Spieler so hingeht, bleibt dem Unparteiischen keine Wahl. .

Benjamin Pintol (OFC-Stürnmer): Es war das erwartet schwere Spiel. Wiesbaden hat gut dagegengehalten, aber wir hatten die bessere Spielanlage. .

Michael Seidelmann (SVW): Wir haben anfangs zu viel Respekt gezeigt, hatten vielleicht sogar ein bisschen Angst. Das 0:1 ist keine Blamage, aber es war mehr drin. .

Thomas Andiel (SVW-Sicherheitsbeauftragter): Endlich war das Stadion wieder einmal gut besucht. Nach der Pause hat sich unsere Mannschaft gut verkauft. Für meine Begriffe hatte der Schiedsrichter ein wenig Respekt vor den klassenhöheren Offenbachern. .

Bartosz Franke (SVW): Das Quäntchen Glück und die allerletzte Durchschlagskraft fehlten. Normalerweise nutze ich von den drei Chancen zumindest eine.

Aufrufe: 05.11.2014, 22:17 Uhr
Stephan Neumann und Tobias GoldbrunnerAutor