2024-05-02T16:12:49.858Z

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Erfahren, ballsicher und flexibel: Tolga Polat | Foto: Matthias Konzok
Erfahren, ballsicher und flexibel: Tolga Polat | Foto: Matthias Konzok

Tolga Polat - einer von der alten Garde

Routinier Tolga Polat überzeugt beim FSV Rheinfelden in ungewohnter Rolle

Als torgefährlicher Stürmer machte sich Tolga Polat einen Namen im Hochrhein-Fußball. Doch bei seinem neuen Club, dem Landesligisten FSV Rheinfelden, schickt er sich an, als Innenverteidiger zu glänzen.
„Man ist ja auch ein bisschen älter geworden“, sagt der 33-Jährige über seine Versetzung in die Defensive – und lacht dabei. Entspannt und ruhig wirkt Polat. Ruhe, das ist auch eine seiner vielen Stärken, die ihm bescheinigt werden.

Nach zwei Jahren Abstinenz ist der gelernte Stürmer in den höherklassigen Bereich zurückgekehrt. Beim Pokalspiel in Endingen (1:4) setzte Bächle ihn beim Stand von 0:3 erstmals in der Verteidigung ein. Ein Experiment, das bei allen Beteiligten Anklang fand. „Im Moment ist es gar nicht schlecht“, hat auch Polat Gefallen an seiner neuen Rolle gefunden.

Zugleich firmiert er als Führungsspieler beim FSV. „Er ist einer von der alten Garde“, sagt Joachim Sperker, sportlicher Leiter des FSV. Wenn etwas gesagt wird, ist dann auch mal Ruhe. Doch sei Polat ein sehr zugänglicher Typ. „Er kümmert sich auch um die jungen Spieler“, beschreibt Sperker, wie gewissenhaft Polat seine Rolle als Führungsspieler wahrnimmt.

Schon in der vergangenen Winterpause wollte ihn der FSV holen. Doch Polat war Spielertrainer beim Kreisliga-C-Club DTFV Bad Säckingen – und den wollte er nicht im Stich lassen. „Wir haben auch noch um den Aufstieg gespielt“, sagt er. Für zwei Jahre hatte er sich in die Kreisliga zurückgezogen, auch um eine Pause von der hohen Belastung zu nehmen.

Sperker: „Tolga weiß, wie ein Stürmer denkt“

Im Sommer wechselte Polat schließlich zum FSV, der für sein recht junges Team nach einem erfahrenen Mann gesucht hatte – eine perfekte Rolle für Polat. Beim SV 08 Laufenburg, FC Steinen-Höllstein und FV Lörrach spielte er jahrelang höherklassig, schaffte in der Schweiz beim SV Muttenz noch mit 28 Lenzen den Sprung in die dritthöchste Klasse. Eine Zeit, die ihn vor allem im taktischen Bereich voranbrachte. „Das hat richtig Spaß gemacht“, schwärmt er.

All seine Erfahrung hilft Polat nun als Verteidiger. „Er weiß, wohin der Stürmer läuft“, hebt Sperker hervor. „Zumal er auch weiß, wie ein Stürmer denkt.“ Weitere Vorzüge: Ballsicherheit sowie Kopfball- und Zweikampfstärke. Zudem verfügt Polat über ein gutes Spielverständnis, kann das Tempo variieren, das Spiel aufbauen. Und mit seiner neuen Flexibilität beschert er FSV-Coach Tobias Bächle eine zusätzliche Option auf dem Platz.

Und wo will Polat dort am liebsten spielen? „Dort, wo der Coach mich braucht“, sagt er. Am Samstag wird er wieder in der Innenverteidigung auflaufen, diesmal gegen den FC Emmendingen. „Eine spielstarke Mannschaft und keine leichte Aufgabe“, blickt er voraus. „Aber Punkte gibt es bei uns nicht geschenkt“, stellt Polat klar und sagt, erneut mit einem Lachen auf den Lippen: „Und bei mir hinten drin sowieso nicht.“
Aufrufe: 025.8.2016, 20:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor