2024-05-02T16:12:49.858Z

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Titel für die Ewigkeit

Die Fußballer des FSV Union Fürstenwalde III sind letzter Spreeliga-Meister geworden

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Bis zum 21.Januar können die Leser der Märkischen Oderzeitung für ihre Athleten zur Wahl der populärsten Sportler des Jahres 2014 im Kreis Oder-Spree stimmen. Die MOZ stellt in loser Folge alle 36 Kandidaten vor. Heute: die Fußballer des FSV Union Fürstenwalde III.

Sie haben einen Titel für die Ewigkeit gewonnen, die Fußballer des FSV Union Fürstenwalde III. Aus einem einfachen Grund. Nach ihnen kann keiner mehr kommen, weil sie in der vergangenen Saison der letzte Männer-Meister des Fußballkreises Spree wurden. Letzterer wurde anschließend abgewickelt aufgrund der Strukturreform des Fußball-Landesverbandes Brandenburg, in der aus 17 Fußballkreisen nun acht geworden sind. In der laufenden Saison, in der die Mannschaft als Aufsteiger in der Landesklasse Ost spielt, ist sie Vertreter des Kreises Ostbrandenburg, der sich aus den Altkreisen Spree, Oder-Neiße und Märkisch-Oderland gebildet hat.

Bis es zu dem historischen Meistertitel kam, mussten Trainer Mario Böhme und seine Elf allerdings eine gehörige Zeit warten. Genaugenommen gelang der angestrebte Kreisliga-Titel und Aufstieg erst im dritten Anlauf. In den beiden Spielzeiten zuvor scheiterten die Fürstenwalder jeweils. In der Saison 2011/12 deutlich an Grün-Weiß Lindenberg, als Union III zur Winterpause nur einen Punkt hinter dem Kontrahenten rangierte, am Saisonende aber 21 Zähler. Im Spieljahr darauf lief es wesentlich dramatischer. Bis zum vorletzten Spieltag lagen die Fürstenwalder vorn, unterlagen dann auf heimischen Platz gegen Beeskow mit 1:3 und hatten am Ende bei Punktgleichheit mit der um 26 Treffer schlechteren Tordifferenz das Nachsehen gegenüber den Preußen.

Was also haben Böhme und seine Mannen in der Saison 2013/14 besser gemacht, damit es endlich mit dem Titel und Aufstieg klappte? "Ich habe meinen Kopf durchgesetzt und dem Verein gesagt, dass ich keine Spieler mehr zur Landesliga-Mannschaft hoch gebe, und das haben wir durchgezogen", erklärt Böhme. Mit der eingespielten Truppe um Torwart Michael Vrazilov, Abwehrhüne Tobias Kunkel, Mittelfeldspieler George Krüger und Torjäger Dennis Lucke, der in 26 Spielen 35 Tore erzielte, hatten die Unioner als Meister sechs Punkte Vorsprung vor dem ärgsten Verfolger Preußen Bad Saarow. "Drei Spieltage vor Schluss habe ich gedacht, wir schaffen es", erzählt Böhme. Zudem stand seine Elf im Kreispokalfinale, musste sich aber dem klassenhöheren Titelverteidiger Storkower SC (Landesklasse Ost) beugen.

Doch alle Erfolge schützten die Mannschaft nicht davor, in der Sommerpause vor einer ungewissen Zukunft zu stehen. Böhme: "Ich hatte schon im Vorfeld der Vorbereitung gehört, dass Spieler wegwollten, und habe dem Verein gesagt, dass es personelle Probleme geben könnte." Dieser holte aber kaum Spieler, auch nicht für die Landesliga-Mannschaft, so dass dessen neuer Trainer Marcel Niespodziany auf Akteure aus der Dritten zurückgriff. Weil gleich zehn A-Junioren zu anderen Verein gingen, stand Böhme nur noch mit einem Rumpfkader da und zog spontan kurz vor Saisonbeginn die Konsequenz: Er zog sich zurück.

Als die Mannschaft dann im Kreispokal gegen den zwei Klassen tieferen SV Zeschdorf mit 2:6 verlor, kehrte er aber schon wieder zurück. Die Personalprobleme sind aber immer noch aktuell. Am vergangenen Spieltag trat der Tabellenvorletzte FSV Union III nicht zum Spiel im Müllrose an - wegen Spielemangels. Böhme hofft nun, dass in der Winterpause neue Spieler kommen. "Wir arbeiten daran, hatten schon einige gute Gespräche." Und: "Wenn es klappt, sollten wir auch den Klassenerhalt schaffen." Der Titel für die Ewigkeit kann dabei aber sicher nicht weiterhelfen.

Aufrufe: 012.12.2014, 09:37 Uhr
MOZ.de / Uwe WuttkeAutor