2024-05-02T16:12:49.858Z

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Tim Rogge hört beim Gettorfer SC auf

Verbandsliga Nord-Ost: Co-Trainer Schössler könnte Nachfolger werden - Entscheidung Ende der Woche

Eine sehr erfolgreiche Arbeit geht im Sommer zu Ende. Tim Rogge, Trainer der Gettorfer Verbandsligafußballer, wird sein Amt nach dieser Spielzeit zur Verfügung stellen. Obwohl der 34-Jährige auch noch einen Vertrag für die kommende Saison hatte, bat er den Verein in der ersten Februarwoche darum, im Sommer aufzuhören. ,,Es sind rein private Gründe", sagt Rogge und auch der GSC-Ligamanager Alexander Rathje bestätigt: ,,Da ist nichts vorgefallen. Wir finden es sehr schade, dass Tim diese Entscheidung getroffen hat, aber es sind persönliche Gründe, die sind zu respektieren." Nun gilt es für den GSC einen Nachfolger zu finden - der mit dem aktuellen Co-Trainer Christian Schössler (35) natürlich auf der Hand liegt. Doch auch Schössler muss sich erst seine Gedanken machen.

Aus sportlicher Sicht spricht natürlich wenig für Rogges Rücktritt. Er hat die Mannschaft von Interimstrainer Michael Schütz, der nur ein halbes Jahr nach der Trennung von Stefan Mackeprang im Amt war, übernommen und zusammen mit Schössler ins obere Drittel der Verbandsliga geführt. ,,Tim und Christian haben etwas aufgebaut und die Mannschaft weiterentwickelt", lobt Ligamanager Rathje, doch für Rogge kommen in diesem Jahr zu viele Dinge zusammen, die ihn daran hindern würden, das Traineramt noch so auszuführen, wie es sein eigener Anspruch unbedingt verlangt. Zum einen baut der junge Familienvater ab Sommer ein Haus und will eben auch Zeit mit seiner Tochter verbringen. Und auch leichte gesundheitliche Probleme spielen bei der Entscheidung eine Rolle. ,,Das alles zusammen führt einfach dazu, dass ich dem doch zeitintensiven und verantwortungsvollen Posten nicht mehr gerecht werden würde", erklärt Rogge.

Im Sommer 2015 kritisierte er mehrfach seine Mannschaft, da viele Spieler in der Vorbereitung und während der Saison in den Urlaub fuhren. Wenn nun Rogge selbst häufiger bei Trainingseinheiten fehlen würde, wäre es kein gutes Signal für sein Team. Daher der konsequente Schritt, eine Pause einzulegen. ,,Vorstellen kann ich es mir natürlich, irgendwann wieder einzusteigen. Aber das ist noch weit weg und dann müsste wirklich alles passen", so Rogge.

Die Nachfolgersuche könnte derweil ein schnelles Ende finden. Die sportliche Leitung um Alexander Rathje und Rolf Gravert haben bereits erste Gespräche mit Christian Schössler geführt. Ein externer Kandidat sei dagegen bisher nicht in Betracht gezogen worden, versichert Rathje. ,,Wir werden auch die Mannschaft in diese Entscheidung mit einbeziehen, und dann muss ja auch Christian Schössler sehen, ob er die Aufgabe überhaupt übernehmen will. Wir vom Verein trauen es ihm jedenfalls absolut zu."

So liegt es jetzt am bisherigen Co-Trainer, eine Entscheidung zu treffen. ,,Natürlich habe ich mir schon meine Gedanken gemacht, und auch meine Frau miteinbezogen", sagt Schössler, der weiß, ,,dass es ein ziemlich großer Aufwand ist als verantwortlicher Trainer." Zudem habe Rogge, den Schössler als ,,Mister 100 Prozent" beschreibt, ,,die Latte sehr hoch gelegt. So sollte es natürlich auch zukünftig weitergehen", weiß Schössler um die Verantwortung, die er zukünftig dann inne haben würde. ,,Es ist halt etwas ganz anderes auf einmal der erste Mann zu sein."

Zutrauen würde es sich Schössler, und auch Rogge sieht in seinem Co. einen guten Nachfolger, doch bis zum Ende der Woche hat sich der frühere Außenbahnspieler Zeit erbeten, eine Entscheidung zu treffen. Schössler weiß: ,,Als Trainer kannst du nicht einfach mal so, wenn es einem passt, in den Urlaub fahren. Man muss sein Leben dann schon ein Stück weit dem Fußball unterordnen." So wie es Rogge zuletzt getan hat. Der sagt: ,,Ich freue mich jetzt auf eine hoffentlich noch gute Zeit in der Rückrunde."
Aufrufe: 022.2.2016, 16:30 Uhr
SHZ / Stefan GerkenAutor