2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Blau-Weiß-Rot sind seine Farben: Tim Reuter spielt seit 19 Jahren für Nortorf. Foto: Sell
Blau-Weiß-Rot sind seine Farben: Tim Reuter spielt seit 19 Jahren für Nortorf. Foto: Sell

Tim Reuter: "Reform für TuS Nortorf ein Segen"

Verbandsliga Süd-West: TuS-Urgestein stellt sich vor dem Gastspiel in Bornhöved am Sonntag unseren Fragen

In der Verbandsliga quasi auf einer Stufe mit „Riesen“ der Fußballwelt: Für den Kapitän des TuS Nortorf, Tim Reuter, der am Sonntag um 15 Uhr mit seinem Team beim Tabellenvorletzten SG Bornhöved/Schmalensee antritt, kommt ein anderes Trikot als das blau-weiß-rote auch nach mittlerweile 19 Jahren TuS-Zugehörigkeit nicht in Frage. Der 26-jährige defensive Mittelfeldspieler muss seine Brötchen im Gegensatz zu den anderen großen „One-Club-Playern“ wie Fritz Walter oder Ryan Giggs aber woanders verdienen. Der von seinen Mitspielern auch „Timmä“ genannte Kicker ist Pädagoge in einer Einrichtung für jugendliche Gewalttäter.

Warum wird das Spiel am Sonntag trotz inzwischen fünf Spielen ohne Niederlage und dem 5:0-Hinspielerfolg gegen die SG Bornhöved/Schmalensee nicht zum Selbstläufer?
Reuter: Weil Ergebnisse nichts zu sagen haben. In der Verbandsliga kann jeder jeden schlagen. Ferner hat die SG Bornhöved/Schmalensee in der abgelaufenen Saison gezeigt, dass sie das Feld wunderbar von hinten aufrollen kann.

Was können Sie als Kapitän unternehmen, dass der Gegner nicht auf die leichte Schulter genommen wird?
Ich muss da gar nicht groß tätig werden, da unser Trainerteam uns vor jedem Spiel super einstellt und die Mannschaft ganz genau weiß, welche Qualitäten der Gegner hat. Wie schon bereits erwähnt, war Bornhöved/Schmalensee in der vergangenen Saison gerade in der Rückrunde sehr unbequem. Auch Ergebnisse wie das 5:0 vor der Winterpause gegen Schackendorf oder auch zuletzt das 3:2 in Henstedt-Ulzburg haben gezeigt, dass Bornhöved nicht zu unterschätzen ist.

Nortorf ist dieses Jahr von diversen langwierigen Verletzungen betroffen. Was können Sie als Kapitän tun, um die Stimmung hoch zu halten und die verletzten Mitspieler nicht aus dem Auge zu verlieren?
Die Verletzungen haben uns wirklich sehr getroffen, gerade was die Entwicklung des Teams angeht. Als Kapitän versuche ich die Jungs aufzubauen, frage sie, wie es ihnen geht, mache ihnen Mut. Ich gebe ihnen einfach das Gefühl, gebraucht zu werden. So habe ich auch Marvin Sievertsen im Krankenhaus besucht. Die Stimmung in unserer Truppe ist trotzdem gut. Nur muss nun jeder mehr Verantwortung übernehmen, wir müssen einfach enger zusammenrücken und an einem Strang ziehen. Dass wir dies hinbekommen, zeigen für mich die Ergebnisse der vergangenen fünf Spiele.

Für Ihr Team ist auf Grund der bevorstehenden Ligareform noch alles von der Landes- bis hinunter zur Kreisliga möglich. Was bedeutet aus ihrer Sicht Kreisliga oder Landesliga für den Fußball in Nortorf?
Unabhängig von der Liga wird die Reform für Nortorf ein Segen sein. Dadurch, dass wir dann höchstwahrscheinlich gegen Mannschaften aus dem näheren Umland antreten werden, gibt es wieder mehr Derbys beziehungsweise Gegner, bei deren Gastspielen hoffentlich wieder mehr Zuschauer den Weg ins Stadion finden werden. Leider hat sich ja allgemein die Begeisterung für den Amateurfußball verändert, sodass die Zuschauerzahlen zusehends abnehmen.

Wo landet der TuS Nortorf am Saisonende?
Im oberen Mittelfeld.

Was sagen Sie zum bisherigen Abschneiden ihrer Konkurrenten aus dem Kreisfußballverband Neumünster?
Beide spielen wie von mir erwartet. Wankendorf wird sich verdient am Ende als Meister durchsetzen, und auch der VfR II spielt eine starke Saison, was für mich keine Überraschung ist.

Spielen Sie unabhängig von der Ligazugehörigkeit auch in der kommenden Saison für den TuS Nortorf?
Ich spiele seit 19 Jahren beim TuS und werde dies ligaunabhängig auch in Zukunft tun.
Aufrufe: 010.3.2017, 12:00 Uhr
SHZ / Interview: Julia NolteAutor