Vorübergehend übernimmt Kotrainer Dirk Neuendorf das Training des Kreisligisten, der die Mannschaft schon in Visbek betreute, wo die Neuenkirchener am Dienstagabend unerwartet klar mit 1:7 den Kürzeren zogen.
Somit hat nach Ballsport Vörden mit TuS Neuenkirchen der zweite Vertreter aus Neuenkirchen-Vörden im Kreispokal die Qualifikation nicht überstanden. Knapp eine Stunde hielten die Gäste bei den Rot-Weißen sehr gut mit; nach einer torlosen, von taktischen Zwängen geprägten, ersten Halbzeit war das 1:1 durch Florian Eckhardt (55.) hochverdient. „Danach brachen plötzlich alle Dämme“, beschrieb Neuendorf die Situation nach dem Elfer der Visbeker zur 3:1-Führung und dem Platzverweis für Christopher Banko (73.). In der Schlussviertelstunde kassierten die Gäste vier Tore in Folge zum 7:1-Endstand und schlichen mit hängenden Köpfen in die Kabine. Die Neuenkirchener hatten fast ohne Gegenwehr das Debakel über sich ergehen lassen.
Dass TuS-Trainer Steinkamp mangels Unterstützung durch Kollegen und Spieler sein Amt zur Verfügung gestellt hat, wurde übrigens erst am Rande in Visbek öffentlich. „Niemand war bereit auszuhelfen“, hoffte der 49-Jährige lange vergebens, den kleinen Kader von Fall zu Fall vereinsintern aufstocken zu können. TuS-Vorsitzender Paul Escher bedauerte Steinkamps Rücktritt und sprach von „Kommunikationsproblemen“, um die sich der Fußballvorstand intensiv kümmere. Es gehe darum, für den Spielbetrieb eine tragfähige Grundordnung mit einer durchgängigen Struktur zu schaffen. „Erst wenn wir die Hausaufgaben gemacht haben, suchen wir einen neuen Trainer“, kündigte Escher an.
Bis zur Entscheidung über die Steinkamp-Nachfolge stellt sich Dirk Neuendorf zur Verfügung und hat die schwierige Aufgabe, quasi aus dem Stand den TuS zum Punktspielstart am Sonntag bei Aufsteiger Arminia Rechterfeld aufzurichten und neu zu motivieren. Am Dienstag machte sich schmerzlich bemerkbar, dass der Kreisligist nur über einen kleinen Kader verfügt und kaum Alternativen hat, da jeder Spieler „praktisch konkurrenzlos“ ist. Hier setzt der TuS-Fußballvorstand an, um eine schlagkräftige Truppe zu gewährleisten, die in der Kreisliga eine gute Rolle im oberen Drittel spielt.