2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
19 Mal konnte der Neu-Anspacher Marco Weber in dieser Saison bislang in der Gruppenliga einen Treffer bejubeln. Damit führt er zusammen mit Ante Paradzik (TSG Nieder-Erlenbach, ebenfalls 19) die Torjäger-Liste an.
19 Mal konnte der Neu-Anspacher Marco Weber in dieser Saison bislang in der Gruppenliga einen Treffer bejubeln. Damit führt er zusammen mit Ante Paradzik (TSG Nieder-Erlenbach, ebenfalls 19) die Torjäger-Liste an.

"Team hat Potenzial nicht abgerufen"

GL FFM WEST: +++ Rico Henrici: Zu viele Gegentore +++ Michael Caspari: Philosophie wird nicht geändert +++

NEU-ANSPACH . Der FC Neu-Anspach geht als Tabellenachter der Fußball-Gruppenliga Frankfurt West mit 26 Punkten in das Jahr 2017. In der Premierensaison von Trainer-Rückkehrer Rico Henrici ließ die Mannschaft die nötige Konstanz vermissen. Die Verantwortlichen hadern mit leichtfertigen Punktverlusten, die eine bessere Platzierung verhindert haben. Zwar stellt der FC mit Marco Weber den „Winter-Torschützenkönig“ und insgesamt bislang den drittbesten Angriff der Liga, aber 26 Punkte bedeuten lediglich fünf Zähler Vorsprung vor den Abstiegsrängen.

Henrici stellt zum Jahreswechsel klar, dass die Unzufriedenheit überwiegt. Das Erreichte sei zu wenig, er hatte sich mehr versprochen: „Wir haben in 19 Begegnungen keine echte Erfolgsserie geschafft. Da fehlt Konstanz.“ Henrici bilanziert eine nicht immer hundertprozentige Einsatzbereitschaft über die gesamten 90 Minuten sowie fehlende Erfahrung. Mit sechs bis acht Punkten mehr hätte ein Platz im ersten Tabellendrittel erreicht werden können.

Mit den Ausfällen von Egor Gette und Neuzugang Denis Crecelius aus gesundheitlichen sowie Mo Özdemir aus beruflichen und Patrick Hildebrandt aus disziplinarischen Gründen standen vier Leistungsträger der Gruppenliga nahezu die gesamte Vorrunde nicht zur Verfügung. „Das soll kein Alibi sein, sondern gehört zur Bilanz“, stellt der FC-Coach klar, dass der verbliebene Kader eine bessere Platzierung hätte hinkriegen müssen. Von dem Quartett wird allenfalls Crecelius nach der Winterpause wieder zurückkehren, der aber nach einem Jahr Fußballpause Zeit benötigt, um sein altes Leistungsniveau zu erreichen.

Fest steht bereits, dass Johannes Kütt von der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach zurückkehrt und mehr Erfahrung in den Kader bringen soll. Zuversicht, in der Restrunde so schnell wie möglich das Abstiegsgespenst zu verbannen und einige Plätze nach oben zu klettern, schöpft der FC-Übungsleiter aus einer ausgeglichenen Liga, in der sich sein Team mit allen Mannschaften außer dem Spitzenduo Rot-Weiss Frankfurt II und Sandzak Frankfurt messen könne. Zu Beginn des Jahres 2017 gelte es, zuerst den Abstand nach unten zu wahren, wenn am 25. Februar im ersten Heimspiel mit dem fünf Punkte schlechter stehenden FC-TSG Königstein als Gegner ein Schlüsselspiel wartet. Da soll die Abstiegsgefahr endgültig beseitigt werden.

35 Gegentore in 19 Spielen sind für Henrici Ausdruck fehlender Abgeklärtheit: „Wir müssen unnötige Fouls vermeiden und unser gesamtes Abwehrverhalten verbessern, denn das hat uns Gegentore und Punkte gekostet.“ Ein Trumpf auf dem Weg nach oben soll der Kunstrasen an der Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße werden, denn der FC tritt noch acht Mal zu Hause an. Neben Torschützenkönig Marco Weber („Er spielt seine stärkste Saison und hat bei vielen Siegen den Unterschied ausgemacht“) hebt Henrici noch Oliver Pauls heraus: „Mit Ausnahme seiner Roten Karte hat er gezeigt, was Konstanz bedeutet.“

Mit seiner Vertragsverlängerung will Henrici unterstreichen, dass er den Weg unbedingt weiter gestalten will. „Ich bin stolz, Trainer der ersten Mannschaft in Neu-Anspach zu sein, denn hier herrschen für die Gruppenliga tolle Rahmenbedingungen in puncto Infrastruktur, Personal und Organisation. Es liegt an der Mannschaft, diesbezüglich nachzuziehen.“

Der Sportliche Leiter Michael Caspari lässt überhaupt keinen Zweifel daran, mit Henrici die richtige Personalentscheidung getroffen zu haben: „Der Trainer zeigt immer und überall 100 Prozent Einsatz. Genauso, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber die Mannschaft hat ihr Potenzial nicht abgerufen und nicht immer gezeigt, was sie kann.“ Schnellen Maßnahmen wie Personalveränderungen erteilt Caspari eine Absage: „Wir werden uns im Februar zusammensetzen und die Lage analysieren, aber unsere Philosophie nicht verändern.“ Der Fußballchef attestiert Leistungsträgern wie Pauls, Weber, Max Lorenz und auch Torwart Mario Schreiber genügend Gruppenligaerfahrung: „Es war noch nie so leicht, in der Gruppenliga vorne mitzuspielen, aber der Weg nach unten ist auch nicht weit.“ Das Faustpfand bleibt für Caspari die FC-Jugendarbeit. Mit einem Blick voraus hofft er auf eine goldene Generation: „Mit der A-Jugend als Tabellenführer der Gruppenliga, von denen alle bleiben und bei uns in den Senioren spielen werden, haben wir nicht nur ein Aushängeschild, sondern stehen besser da, als jeder andere Verein im Kreis. Die Jungs haben großen Ehrgeiz und hohe sportliche Ziele.“

Archivfotos: Ortmann/ost



Aufrufe: 023.12.2016, 18:10 Uhr
Andreas Romahn (Usinger Anzeiger)Autor