2024-05-10T08:19:16.237Z

Team Rückblick

Taktische Flexibilität in neuen Systemen

SV Fortuna Nohn will in Spitzengruppe überwintern

Eine richtig überzeugende Saison spielt der traditionell im sportlichen Niemandsland rangierende Sportverein Fortuna Nohn. Mit modifizierten Spielsystemen und einer straffen Trainingsorganisation hat sich der Tabellenzweite Respekt verschafft und in Position gebracht. Volksfreund-Mitarbeiter Lutz Schinköth sprach mit dem neuen Spielertrainer Sascha Arnoldy.

Nohn. Bei der Fortuna in Nohn haben sich etliche neue Qualitäten herauskristallisiert. So kommt der fast kometenhafte Aufstieg des einst im Mittelfeld herumdümpelnden Clubs nicht überraschend. „Wir selbst konnten von so einem guten Saisonstart nicht ausgehen. Wir sind froh, die ersten Spiele gewonnen zu haben. Das gab Sicherheit. Wichtig war, dass wir permanent Rückstände aufholten, wie gegen Bongard und Walsdorf.“ Spielertrainer Sascha Arnoldy, der mit Jürgen Meurer seit dem Sommer gemeinsam auf der Kommandobrücke steht, spricht bewusst von einer neuen Moral und der richtigen Einstellung. „Beide Grundtugenden des Fußballs sind hervorzuheben. Wir spielen diszipliniert unser System.“ Arnoldy führt aus, dass es drei verschiedene Systeme gibt. „Wir variieren im Spiel je nach Situation. Die Jungs wissen mittlerweile, was in verschiedenen Situationen zu tun ist und können unterschiedliche Positionen ausfüllen.“ In der Defensive steht das Team mit Michael Heinrichs und Arnoldy selbst bombensicher. Der neue Sechser Oliver Daun spielt mit seinen 34 Jahren eine Top-Saison, hat bislang keine Sekunde gefehlt und wirkt als zusätzlicher Stabilisator. Überragend präsentiert sich Toptorjäger Peter Schröder, der mit Pascal Konrad einen kongenialen Sturmpartner hat und seine vielleicht beste Saison überhaupt im grün-weißen Dress spielt. Trifft Schröder mal nicht, stehen Andreas Streicher, Manuel Raitz oder Konrad bereit. Arnoldy sieht sein Team unter bestimmten Voraussetzungen auf lange Sicht im elitären Bereich. „Der Erfolg hängt von etlichen Faktoren ab. Wir müssen einen besonderen Ehrgeiz entwickeln, um gegen Prüm, Schleid und Kylltal zu bestehen. Wir wollen in jedem Spiel punkten, beschäftigen uns aber immer nur mit dem kommenden Spiel. Vieles wird auch von der Witterung für die Wintervorbereitung abhängen“, betont der Nohner Coach, der Schleid aufs Favoritenschild hebt. „Der große Unterschied zwischen den vier Spitzenteams ist, dass wir nur einen kleinen Kader haben.“ Zu den derzeit zwei Langzeitverletzten dürfen so keine weiteren Ausfälle hinzukommen. Das betrifft auch die Problematik der Sperren. Grundlage für den jüngsten Erfolg ist für Sascha Arnoldy die ausgezeichnete konditionelle Verfassung. „Geprägt von meiner eigenen Jugendzeit muss ich sagen, dass wenn man Fußball gut spielen will, vor allem konditionell fit sein muss. Es geht halt vieles über die Physis.“ Sein Steckenpferd ist die seit zwei Jahren eingeführte Viererkette. „Wir arbeiten im Training oft an technisch-taktischen Dingen. Das erfordert aber eine gute Trainingsbeteiligung, die es zum Beispiel möglich macht, in die Viererkette bestimmte Automatismen reinzubringen.“ Drei Spiele im laufenden Kalenderjahr sind für die Fortuna von immenser Bedeutung, denn mit Prüm (letzten Sonntag 2:2), Schleid (16.11.) und Kylltal (23.11.) warten die drei Titelrivalen allesamt in diesem Monat. „Bleiben wir dann oben dran, können wir weiter ohne Druck agieren und eventuell personell nochmal nachlegen. Denn derzeit fallen mit Andy Kutsch (Schulter-OP) und Rene Ballmann (Kahnbeinbruch) zwei Leistungsträger noch lange aus. Die Fortuna gastiert am Sonntag um 14.30 Uhr beim Schlusslicht SG Nattenheim und ist dort turmhoher Favorit. (L.S.).

Aufrufe: 05.11.2014, 21:20 Uhr
Lutz SchinköthAutor