2024-05-02T16:12:49.858Z

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Plauen (gelb) gegen Sandersdorf- wer läuft diesmal wem davon (FOTO: Holger Bär)
Plauen (gelb) gegen Sandersdorf- wer läuft diesmal wem davon (FOTO: Holger Bär)

TAGESORDNUNGSPUNKT EINS: IN DIE RÜCKRUNDENSPUR FINDEN

NOFV OBERLIGA SÜD: Union Sandersdorf mit 2016er Stadionpremiere gegen den VFC Plauen (Sa. 19. März 14 Uhr)

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Wenn es am Samstag ab 14 Uhr im Sandersdorfer Sport- und Freizeitzentrum erstmals in einem Heimspiel auf dem Fußballfeld zum Vergleich SG Union Sandersdorf gegen den VFC Plauen kommt, dann wäre einer sicher zumindest am Spielfeldrand liebend gern mit von der Partie. Doch genau in diese Oberliga- Anstoßphase hinein beginnt für Sandersdorfs Platzwart und jahrelangen Topstürmer Jörg Marose die Aufwärmphase in Annaburg. Union II gastiert am gleichen Tag in der Landesliga Süd beim nordöstlichsten aller Vereine dieser Liga, beim SV Grün- Weiß Annaburg. Und dort besitzt der Sandersdorfer gemeinsam mit den Kollegen einen eigenen Auftrag.
Maroses Herz hängt neben Sandersdorf auch an den Vogtländern. Im Alter von 19 Jahren und elf Monaten trat der einstmals pfeilschnelle Stürmer im August 2003 beim 1:1 in der damaligen 4. Liga beim FSV Zwickau erstmalig für den VFC Plauen an den Ball. Aus Sandersdorf geholt hatte ihn der damalige Plauener Manager Christian Minks. Der Dresdner- stammend vom FV Dresden Nord und Schwager von Matthias Sammer- wurde später aufgrund seiner Verbindungen auch der Uli Hoeneß des Vogtlands genannt. Minks hatte den Blick für alle jungen Talente Mitteldeutschlands. Er holte Marose einst aus Sandersdorf zum VFC. Dorthin, wo der einstige DDR- Nationaltorwart René Müller seinen Trainerposten gerade an Tino Vogel verloren hatte. Maroses Stern ging in Plauen aufgrund eines frühen Kreuzbandrisses nicht vollends auf. Denn schnell war er nach der Operation in Halle und an der Heilung laborierend wieder in Sandersdorf. Aber er hatte kurzzeitig ins etwas größere Fußballgeschäft reingeschnuppert und hätte nun am Samstag mit Thomas "Thommi" Sesselmann um ein Haar seinen alten Mannschaftsleiter in Sandersdorf wiedertreffen können. "Das hätte mich schon gefreut", so Marose. Doch Sesselmann verließ als absolutes Plauener Urgestein die Vogtländer im Februar, unterschrieb einen Vertrag als Zeugwart bei der U19 des VfL Wolfsburg. "Bis auf ein paar wenige aus der Geschäftsstelle hätte ich da keinen mehr gekannt", so der Sandersdorfer, dem nun die parallele Tour nach Annaburg weniger schwer fällt. Selbst aus dem "Sternquell" auf dem Plauener Trikot ist im Laufe der Jahre mittlerweile "Wernesgrüner" geworden. Die Plauener erlebten zuletzt speziell finanziell schwierige Zeiten, versuchen den Verein derzeit wieder auf solide Füße zu stellen. Marose kann also getrost nach Annaburg fahren, und dort versuchen, Punkte für Union II und deren Mission "Klassenerhalt Landesliga" einzutüten. Blickt man aktuell sportlich auf den VFC Plauen, dann sieht man dessen zwei Gesichter. "Da war es wieder, das unbegreifliche Auswärtsgesicht des VFC Plauen", titelte jüngst deren Vereinshomepage nach dem 1:5 beim FSV Barleben. Man kann selbst als Regionalligaabsteiger mal bei einem durchschnittlichen Oberligateam ausrutschen. Die Fans in Plauen verstehen dies jedoch nur schwer, da man die Woche zuvor gegen ein ebenfalls durchnittliches FC Rot- Weiß Erfurt II glatt mit 6:0 siegte. Dieses "up and down" erleben die Plauener mit den Heim- und Auswärtsspielen nun schon die komplette Spielserie hindurch. Zuhause hoch gewinnend, folgen darauf auswärts manchmal unerklärlich hohe Schlappen.

Im Hinspiel schauten Uniontorwart Marius Kansy (rot) und seine Vorderleute dem Ball im Vogtlandstadion zweimal hinterher (FOTO: Holger Bär)

Und genau da kommt nun Union Sandersdorf mit dem (bekanntlich meist hinkenden) Überkreuzvergleich ins Spiel. Die Sadlo- Elf riss in der Rückrunde sichtlich noch keine Bäume aus. Bis zur letzten Woche sahen die Resultate "normal" aus, denn ein 1:1 gegen erstarkte Bernburger und eine Niederlage gegen erwartet gute Bischofswerdaer darf man einkalkulieren. Dass Sandersdorf dann zuletzt mit einem 0:4 von Rot- Weiß Erfurt II zurückkommt, ließ den einen oder anderen schon tiefer nachdenken. "Es war ein Spiel, welches wir bis zum 0:1 durchaus ausgeglichen gestalten. Zwei zu zwei Chancen in der ersten Halbzeit- schießen wir das 1:0, ich wette es läuft anders". Die Worte von Uniontrainer Mike Sadlo, der davor auch live beim Plauener 6:0- Sieg gegen eben diese Erfurter dabei war. "Hier war es das gleiche Spiel. Erfurt war lange nicht das schlechtere Team. Die Tore fielen dann so, dass sie Plauen kalt erwischte". "Plauen selbst kalt erwischen", das wäre auch der Wunsch für die Sandersdorfer am Samstag. Dazu lässt Sadlo unter der Woche nochmal hart trainieren. Was seine Spieler dann daraus machen, das liegt in ihrer eigenen Hand. Ein Heimsieg wäre immens wichtig, um sich endlich mal mit einem "Hallo" in dieser Oberligarückrunde anzumelden. Und außerdem steht da ja noch ein 0:2 aus dem Hinspiel, welches die Verhältnisse im Vogtlandstadion an jenem 5. Spieltag nicht unbedingt wiederspiegelte.
Aufrufe: 016.3.2016, 18:12 Uhr
Holger BärAutor