Tätlichkeit gegen Schiedsrichter: Saisonaus für Borba

Den 18. Dezember 2011 wird Ricardo Borba nicht so schnell vergessen. Roman Ginel, Trainer der zweiten Mannschaft der Kickers, hatte eine Mannschaft beim OBI-Cup im baden-württembergischen Königshofen gemeldet. Ginel beorderte neben Borba auch Maksut Azizi, Anton Ochs und Adrian Graf vom Landesliga-Kader mit ins Team. Das allerdings ohne Wissen des Vereins. Auch Trainer und Sport-Vorstand Dieter Wirsching hatten keine Kenntnis von der Teilnahme. Im Halbfinale kam es dann zum folgenschweren Vorfall. Ricardo Borba kassierte eine Zwei-Minuten-Strafe. Daraufhin soll Borba, der in der aktuellen Runde in 19 Spielen fünf Tore erzielt hat, den Referee beleidigt haben. Die Partie ging für die Kickers mit 0:1 verloren. Nach dem Spiel, so hatte der Unparteiische gemäß FuPa-Informationen zunächst ausgesagt, habe er von Borba einen Faustschlag ins Gesicht erhalten. Der Kickers-Stürmer schilderte allerdings, dass er den Schiedsrichter angesprochen, dieser sich aber weggedreht habe. Dann habe Borba den Mann in schwarz an der Schulter gepackt und ihn dabei im Gesicht getroffen. Der Schiedsrichter revidierte seine Aussage später, der Faustschlag habe nicht stattgefunden.

»Strafmaß bis zu einem Jahr«: Kickers akzeptieren Sperre.

Das Sportgericht der Bayernliga musste sich nun mit dem Fall befassen und entschied wegen einer Tätlichkeit an einem Schiedsrichter auf eine Sperre bis zum 18. Juni 2012. Zudem muss Borba noch eine Geldstrafe von 200 Euro zahlen. "Wir haben das Urteil akzeptiert", sagt Coach Wirsching, dem damit in der restlichen Saison ein ganz wichtiger Spieler fehlen wird. Das ist besonders bitter, weil sich im Training Sergey Zimin (31) einen Anriss des hinteren Kreuzbandes zugezogen hat und damit ein weiterer Angreifer vorerst fehlt. Die Kickers wollten in der Winterpause Ersatz besorgen, aber der potentielle Neuzugang hat einen sofortigen Wechsel abgelehnt. "Für uns ist die Sperre sehr bitter. Aber wir haben das so akzeptiert, weil es in so einem Fall eine Sperre bis zu einem Jahr geben kann", beschreibt Trainer Wirsching die Situation. Im Kampf um die Meisterschaft in der Landesliga Nord bedeutet das aber einen Rückschlag für die Kickers.

Rains Maschke nach Tätlichkeit bis Mitte März gesperrt.

Der TSV Rain am Lech am Lech muss nach einem Sportgerichtsurteil vorerst auf Keeper Kevin Maschke verzichten. Nach dem Halbfinal-Aus (3:4) gegen den SV Mering bei der Schwäbischen Hallenmeisterschaft am 14. Januar soll es zu einem Handgemenge gekommen sein, in dem Maschke eine Tätlichkeit gegen einen Spieler des SV Mering zur Last gelegt wird. Maschke wird seinem Team nach dem Richterspruch am gestrigen Dienstag nun bis einschließlich 11. März fehlen. Damit verpasst der Stamm-Keeper der Bulmenstädter nun Einsätze bei sämtlichen Vorbereitungsspielen und den beiden Bayernliga-Auftaktpartien gegen den SV Seligenporten und beim SC Eltersdorf. Zudem wurde dem TSV Rain eine Geldstrafe von 150 Euro auferlegt.