2024-05-10T08:19:16.237Z

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Vorlagengeber und Doppeltorschütze: Bartosz Franke. Archivfoto: Rene Vigneron
Vorlagengeber und Doppeltorschütze: Bartosz Franke. Archivfoto: Rene Vigneron

SVW: 3:1-Auftaktsieg zum schnell Abhaken

Nach Blitzgegentor und vergebenem Elfmeter erst nach zwei Ampelkarten gegen Vellmar ins Spiel gekommen+++Franke trifft doppelt, Seidelmann kurbelt an+++Premierentreffer von Neuzugang Rudi Hübner+++Dienstag im Hessenpokal in Rüsselsheim

Vellmar. Ein Blitz-Gegentor, ein vergeigter Elfmeter direkt nach der Pause und zwei anschließende Platzverweise des gastgebenden OSC Vellmar kennzeichneten den Weg der SVW-Fußballer zum mühevollen 3:1-Erfolg am ersten Hessenliga-Spieltag. Ein Auftaktsieg zum ganz schnell Abhaken. „Hauptsache gewonnen", das war im Lager des Sportvereins der einhellige Tenor nach der mit 450 Autobahnkilometern garnierten Tour in Hessens hohen Norden. Das Gute an der insgesamt mittelpächtigen Vorstellung: Die Mannschaft, in der von den Neuen lediglich Dustin Ernst und Rudi Hübner in der Startelf auftauchten, besitzt genügend Potenzial, um sich im Hessenpokalspiel bei Opel Rüsselsheim (Di., 19.00 Uhr) und im Liga-Match in Hadamar (Fr., 19.30 Uhr) schrittweise zu steigern.

Chris Hübner: Waren anfangs nicht auf dem Platz

„Wir haben katastrophal angefangen, waren beim Gegentor quasi noch nicht auf dem Platz", wertete Chris Hübner, der weiterhin die Spielführerbinde trägt, das schnelle Gegentor als kollektiven Blackout. Nach Einwurf und folgender Rechtsflanke jagte Dennis Schanze die Kugel zunächst an den Pfosten, ehe Jonas Springer im zweiten Versuch einschweißte. SVW-Keeper Pero Miletic, der den Ball noch berührte, war der Verzweiflung nahe. „Dieses Tor", räumte Trainer Djuradj Vasic ein, „hat uns in einen Schockzustand versetzt. Das war genau das, was wir vermeiden wollten." Vellmars neu zusammengestelltes Team heizte den Gästen in der Folge weiter couragiert ein.

Rudi Hübner lässt Großchance aus

Als die 18 treuen SVW-Fans, deren eigens gecharterter Kleinbus nach einem Staustopp auf verschlungenen Pfaden ans Ziel gelangte, nach 30. Spielminuten eintrafen, setzten sich die Wiesbadener besser in Szene. Nach weitem Einwurf von Michael Seidelmann kam der Ex-Eschborner Rudi Hübner vier Meter vor dem Kasten zum Kopfball, scheiterte aber an OSC-Schlussmann Tobias Orth (43.).

Toni Muca vergibt Strafstoß, Bartosz Franke trifft sehenswert

Kurz nach Wiederbeginn rückte Orth erneut ins Rampenlicht. Nach angeblichem Strafraumfoul von Sebastian Wagener an Wiesbadens Mittelfeldspieler Toni Reljic ertönte ein Elfmeterpfiff. Wagener wollte es nicht wahrhaben, handelte sich wegen Beleidigung Gelb-Rot ein und muss somit nach neuer Regel im nächsten Spiel zuschauen. Toni Muca schnappte sich derweil selbstbewusst den Ball, um mit einem halbhohen Linksschuss ins rechte Eck in Orth seinen Meister zu finden. Wenig später sah OSC-Crack Schanze nach Foul an Chris Hübner ebenfalls die Ampelkarte (53.). Der SVW benötigte einige Zeit, um das Feldspieler-Verhältnis von acht zu zehn auszunutzen. Die in der Offensive starke linke Seite mit Michael Seidelmann und Bartosz Franke gab letztlich den Ausschlag. Frankes mit links in den rechten Winkel gezirkelter Außenrist-Hammer aus halblinker Position wurde zum Dosenöffner. Kurz darauf verwertete Rudi Hübner die Linksflanke von Franke zum 2:1. Die Partie war gedreht, aber der eingewechselte Younes Bahssou spannte alle mit seinen kläglich vergebenen beiden Topchancen auf die Folter, ehe Franke per Kopf den Schlusspunkt setzte.

Franke: .....wäre ziemlicher Fehlstart gewesen

„Wenn wir das Ding nicht gedreht hätten, wäre das schon ein ziemlicher Fehlstart gewesen", räumte Doppeltorschütze Franke mit Blick auf die Topplatz-Ambitionen ein. „Sicherlich haben uns Vellmars Platzverweise in die Karten gespielt. Später waren die Tore wie eine Befreiung. Es ist ein gutes Gefühl, mit einem Sieg zu starten", befand Rudi Hübner, während Vellmars Coach Mario Deppe arg mit dem Referee haderte und mutmaßte: „Mit elf Mann hätten wir nicht verloren." Djuradj Vasic meinte: „Erst in der Endphase haben wir so aufgespielt, wie wir es wollten. Wichtig war auch, dass wir uns gegenüber dem Schiedsrichter absolut ruhig verhalten haben."

SVW: Miletic – Schwall, Kopilas, Pajic, Seidelmann – C. Hübner, Muca (60. Bahssou) – Ernst (67. Rottenau), Reljic (85. Bilgin), Franke – R. Hübner.

Tore: 1:0 Springer (1.), 1:1 Franke (74.), 1:2 R. Hübner (76.), 1:3 Franke (88.). – SR: Eick (Alsfeld). – Zuschauer: 318. – Gelb-Rot: Wagener (49.), Schanze (52./beide Vellmar).

Aufrufe: 026.7.2015, 09:41 Uhr
Stephan NeumannAutor