2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Unwiderstehlich: Marco Christ (v.) befindet sich derzeit in einer prächtigen Form.  Foto: Weller
Unwiderstehlich: Marco Christ (v.) befindet sich derzeit in einer prächtigen Form. Foto: Weller
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SVS will Vorbildfunktion gerecht werden

Am Samstag müssen die Klosterer zum SV Schalding-Heining +++ Deren Trainer erkor jüngst den SVS zu seinem Leitstern.

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2. August 2016: Nur drei Tage nach dem 0:12-Fiasko beim FC Augsburg II kassierte der SV Seligenporten zu Hause gegen den SV Schalding-Heinig mit einem 1:6 eine weitere herbe Schlappe und wurde nach gerade einmal vier Spieltagen von nicht wenigen Experten bereits mit dem Stempel „sicherer Absteiger“ versehen.

Wie so oft im Leben sollte der tatsächliche Verlauf jedoch ein anderer sein. Während sich die Klosterer bekanntlich allmählich aus dem Schlamassel herausarbeiteten, schlitterten die Schaldinger, an diesem Samstag (14 Uhr) Gastgeber des SVS, immer mehr in selbigen hinein. Katapultierten sich die Passauer Vorstädter damals mit ihrem bis dato höchsten Regionalligasieg auf den vierten Tabellenplatz, brach schließlich mit nur einem Sieg aus den folgenden 14 Partien eine äußerst entbehrungsreiche Zeit an, welche Schalding bis auf den vorletzten Rang der Regionalliga abstürzen ließ.

In seine Einzelteile zerlegt

Als das Team vor zwei Wochen mit einem 0:7 beim 1. FC Schweinfurt in sämtliche Einzelteile zerlegt wurde, erkor Trainer Anton Autengruber die damals so gedemütigten Klosterer zum Vorbild: „Seligenporten wurde nach dem 1:6 gegen uns bereits abgeschrieben. Man kann die Wende schaffen, und wir sind noch längst nicht abgestiegen.“ Seine kickende Belegschaft ließ der Worte umgehende Taten folgen, indem sie den 1. FC Nürnberg II am vergangenen Wochenende in einer hochdramatischen Partie mit 4:3 niederrang. „Solche und ähnliche Äußerungen bekommen wir immer wieder mal zu hören. Dies ist eine schöne Bestätigung für unseren Verein und den Vorstand“, ist SVS-Trainer Florian Schlicker durchaus angetan, macht sich aber nun auf einen Kontrahenten gefasst, der „mächtig Selbstbewusstsein getankt hat.“ Dies umso mehr, als „die Schaldinger bekannt für ihre Heimstärke sind“.

So verwandeln die im Schnitt etwa 1100 Zuschauer das relativ enge Stadion regelmäßig in einen wahren Hexenkessel mit all seinen manchmal skurrilen Folgen. Nicht zuletzt deshalb erwartet Schlicker ein „Spiel auf Augenhöhe.“ Dass sein Team bei einer Niederlage wieder auf einen Abstiegsplatz rutschen könnte, spielt für ihn nur eine untergeordnete Rolle: „Egal, wie das Spiel ausgeht, für uns wird es bis zum Ende spannend bleiben.“


Mit Ernst und Willen an die Arbeit

Natürlich will er sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen, die „Lage für uns angenehmer zu gestalten“ und einen unmittelbaren Konkurrenten zu distanzieren: „Wir werden mit dem nötigen Ernst und Willen ins Spiel gehen und alles versuchen, um dort zu punkten.“ Am allerwenigsten Sorgen, dass diese Botschaft ins Leere läuft, muss sich Schlicker bei Marco Christ machen. Der kürzlich 36 Jahre alt gewordene Ex-Profi (59 Zweitligaeinsätze) präsentiert sich derzeit in blendender Form. „Man merkt ganz deutlich, dass Marco körperlich voll drauf ist. Er ist giftig und gallig wie ein 18-Jähriger“, so Schlicker. Der hoch gepriesene selbst stößt ins gleiche Horn und schickt hinterher, dass „es mir derzeit richtig Spaß macht.“ Die mit der Kondition einhergehende Konzentration ermöglicht es Christ nicht nur, dass Geschehen aus dem Mittelfeld heraus zu organisieren, sondern auch die Kollegen mit seiner großen Erfahrung zu führen und somit seiner Rolle als Leitstern gerecht zu werden. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen also, damit auch der SVS selbst die Rolle des Vorbildes gegenüber Schalding weiterhin erfüllen kann – diesmal freilich in einem anderen Sinn.

Aufrufe: 017.11.2016, 17:00 Uhr
Udo WellerAutor