2024-03-18T14:48:53.228Z

Ligavorschau
Gegen die Reserve des 1. FC Nürnberg ist die Dynamik von Patrick Schwesinger (am Ball) gefordert.  Foto: Weller
Gegen die Reserve des 1. FC Nürnberg ist die Dynamik von Patrick Schwesinger (am Ball) gefordert. Foto: Weller

SVS: Viel Hoffnung und ein wenig Trotz

Nach der Sieben-Minuten-Katastrophe gegen Schalding baut Coach Schlicker darauf, dass seine Kicker im Derby gegen den FCN II die Köpfe frei bekommen

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In den fünf Spielen seit der Winterpause ungeschlagen und dabei den Abstand zu den Relegationsplätzen von einstmals sieben auf nun drei Zähler mehr als halbiert - die Bilanz des SV Seligenporten liest sich eigentlich gar nicht so schlecht.

Eigentlich. Den überschattet wird diese Ausbeute von den Geschehnissen im Spiel gegen den SV Schalding-Heining, als sich die Klosterer in der Schlussphase binnen sieben Minuten eine 3:0-Führung abluchsen ließen und mit einem Zähler vorlieb nehmen mussten. Frappierend auch, dass sich dieses Verhängnis erst anbahnte, als Routinier Marco Christ wegen Wadenproblemen vom Feld musste. ,,Hier", so Trainer Florian Schlicker, ,,müssen sich Spieler zeigen, die einen gewissen Anspruch besitzen".

Haarsträubende Fehler gemacht

Die Gründe warum dies eben nicht geschah, sondern stattdessen das Gefüge wie ein Kartenhaus zusammenbrach, siedelt er im mentalen Bereich an: ,,Wir haben haarsträubende Fehler gemacht, und nach dem ersten Gegentor wollte niemand mehr den Ball haben." Nach dieser gefühlten Niederlage nimmt er sich selbst in die Pflicht: ,,Wir müssen nun die Köpfe freibekommen und die Blicke nach vorne richten." Vorne, das ist zunächst die an diesem Samstag (14 Uhr) beim 1. FCNürnberg II auf dem Trainingsgelände am Valznerweiher anstehende Aufgabe. Der Unterbau des Altmeisters steht derzeit auf Rang 13 - für die dort geltenden Ansprüche recht mager. Das Hauptproblem bei den Cluberern ist die mit lediglich 28 Treffern recht harmlose Offensive.

Diese Marke wird nur noch vom Gegner aus Seligenporten (26) unterboten. Inzwischen allerdings hat das Team von Trainer Roger Prinzen gelernt, dieses Manko mit einer umso stabileren Abwehr zu kompensieren, kassierte man doch in den jüngsten vier Partien nur einen Gegentreffer. Um eine solche Mauer niederzureißen, ist vor allen Dingen Ruhe und ein konstruktiver Spielaufbau gefordert. Hier kommt es Schlicker zupass, dass mit dem zuletzt gelbgesperrten Kapitän Christopher Schaab und Pascal Worst zwei für diesen Auftrag prädestinierte Akteure wieder dabei sein werden. ,,Wenn sich jeder an den Plan hält, können wir in Nürnberg punkten", glaubt Schlicker an eine Fortsetzung der Serie ohne Niederlage.

Verzagen gilt nicht

Auch, dass dann mit den Spielen in Burghausen, gegen Tabellenführer Würzburger Kickers sowie im Nachholspiel beim FC Bayern München II ein knüppelhartes Programm auf dem Plan steht, lässt ihn nicht verzagen: ,,Vielleicht ist es ganz gut, dass hier keiner etwas von uns erwartet. Wir haben nichts zu verlieren, können aber stattdessen ein echtes Ausrufezeichen setzen. Dass wir zur Winterpause schon abgeschrieben waren, könnte sogar ein mentaler Vorteil gegenüber Garching und Heimstetten sein." Dominik Räder und Marco Christ haben bereits ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. So verlängerten beide in dieser von viel Hoffnung und auch ein wenig Trotz begleiteten Zeit ihre Verträge, unabhängig von der künftigen Liga, um ein weiteres Jahr.
Aufrufe: 017.4.2015, 12:07 Uhr
Udo WellerAutor