2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Hart umkämpft verlief das Duell zwischen Heimstetten und Memmingen - hier zwischen Sebastian Paul und Fabian Krogler. F: Leifer
Hart umkämpft verlief das Duell zwischen Heimstetten und Memmingen - hier zwischen Sebastian Paul und Fabian Krogler. F: Leifer

SVH rettet Remis - Kleeblatt-Befreiungsschlag

Nachholspiele - Di.: George-Gala-Abend stoppt FVI +++ Heimstettens ärgerlicher Punktgewinn

Gegen den Abwärtstrend kämpften am Regionalliga-Dienstag vier Teams an, mit - etwas anderes war nicht zu erwarten - höchst unterschiedlichem Ausgang. Während der SV Heimstetten gegen den FC Memmingen nach einer äußerst engagiert geführten zweiten Spielhälfte erst den Führungstreffer bejubelte, dann den bitteren Rückstand hinnehmen musste, um den Schaden am Ende doch noch mit dem 2:2-Ausgleichstor zu begrenzen, hat die SpVgg Greuther Fürth II ihre Niederlagenserie gestoppt und dem FV Illertissen die mittlerweile dritte Pleite in Serie beigebracht.


SV Heimstetten - FC Memmingen 2:2 (0:0)
Ein komischer, ein bezeichnender Abend für den SV Heimstetten. Nach ersten höhepunktearmen 45 Minuten legten beide Teams erst im zweiten Durchgang den Vorwärtsgang ein. Die erste Großchance erspielte sich unmittelbar nach Wiederbeginn prompt Clemens Kubina nach Freistoß-Vorlage von Danijel Majdancevic, der SVH-Außenverteidiger zielte aber ans Außennetz. Danach agierten die Hausherren immer druckvoller, ein abgefälschter Ball von Daniel Steimel entwickelte sich zur tückischen Bogenlampe, die Martin Gruber im FCM-Kasten mit Mühe parieren konnte (52.). Nur zehn Minuten später war dann aber die Hausherren-Führung fällig, als Majdancevic knapp vor der Mittellinie in Szene gesetzt wurde, aus rund 30 Metern abzog und den Distanzschuss unter die Latte knallte (62.). Als sich Memmingen-Schlussmann Gruber nur zwei Minuten später weit aus seinem Kasten wagte und anstatt des Balls Gegenspieler Steimel per Bodycheck abräumte, blieb Schiedsrichter Eduard Beitinger keine andere Wahl als den roten Karton wegen Notbremse zu zücken. In personeller Überzahl tat sich der SVH kurioserweise spielerisch schwerer und kassierte den dennoch völlig unnötigen Ausgleichstreffer. Sebastian Paul verschätzte sich bei einer Abwehraktion, ließ den Ball aufspringen. Michael Geldhauser ging dazwischen, täuschte einen Schuss an, ging am Gegenspieler vorbei und lochte platziert ein (70.). Eine Volleyabnahme feuerte Nils Ehret wenig später an die Memminger Querlatte, im direkten Gegenzug bekamen die Gäste einen Freistoß zugesprochen, am zweiten Pfosten stand Dennis Hoffmann viel zu frei und bedankte sich mit dem 1:2, dem vermeintlichen Siegtreffer (82.). Nun wiederrum bekamen die Gäste sogar noch die Chance, den Sack zuzumachen, doch Steffen Friedrich scheiterte an Marijan Krasnic. Aber auf der Gegenseite brachte ein letzter langer Ball auf Sebastiano Nappo den Ausgleich. Nappo wurde zwar am Elfmeterpunkt gestoppt, doch das Spielgerät fand den Weg zu Sammy Ammari, der zum 2:2-Endstand einschob. Der SV Heimstetten fährt nach kuriosen 90 Minuten den ersten Punkt im vierten Pflichtspiel unter Trainer Vito Moskovic ein und muss sich trotz des späten Ausgleichstreffers dann doch über den verpassten Sieg ärgern.
Schiedsrichter: Eduard Beitinger (Regensburg) - Zuschauer: 413
Tore: 1:0 Danijel Majdancevic (62.), 1:1 Michael Geldhauser (70.), 1:2 Dennis Hoffmann (82.), 2:2 Sammy Ammari (88.)
Rot: Martin Gruber (64./FC Memmingen/Notbremse)



SpVgg Greuther Fürth II - FV Illertissen 5:2 (1:2)
Der FV Illertissen ist nach zehn absolvierten Saisonspielen und der dritten Niederlage in Serie tatsächlich dort angekommen, von wo aus man die Elf von Holger Bachthaler in den letzten Jahren noch mit dem Fernglas hätte suchen müssen: in der unteren Tabellenhälfte, auf Rang elf. Dabei fühlten sich die 263 Zuseher am Fürther Ronhof nach einer Viertelstunde wieder an den dominanten, druckvollen FVI der letzten Monate und Jahre erinnert, der sich nach einem Fauxpas zu Spielbeginn - Johannes Golla hatte einen Abpraller nach einer Ecke zur Fürther-Blitzführung verwandelt (3.) - schnell aufrappelte und Sekunden später mit dem Ausgleichstreffer zurückschlug. Andreas Spanns Schlenzer von jenseits der Strafraumkante landete im langen Eck (4.). Illertissen drückte weiter aufs Tempo, bekam einen Hämmerle-Treffer wegen Abseitsstellung nicht anerkannt und erzielte wenig später nach Zuspiel von Sebastian Schaller auf Moritz Nebel doch den Führungstreffer (15.). Dann aber fanden die Kleeblätter wieder ins Spiel zurück, kamen zu ersten Chancen aus dem Spiel heraus und drehten im zweiten Durchgang richtig auf. Besser gesagt: der pfeilschnelle Angreifer Jann George lief richtig heiß. Zunächst drückte George einen Abpraller nach Schuss von Alex Piller über die Linie (50.), versenkte nur zwei Zeigerumdrehungen später einen Freistoß aus rund 35 (!) Metern direkt (52.) und scheiterte beim nächsten Versuch an der Querlatte (58.). Doch damit nicht genug: das 4:2 von Aykut Civelek bereitete George per Geschoss auf Patrick Rösch vor (69.) und die engültige Entscheidung nahm der "man of the match" wieder höchstselbst vor. Nachdem Marco Hahn der FVI-Anschlusstreffer verwehrt blieb - Thomas Kleine klärte knapp vor der Torlinie (83.) - war im Gegenzug Jann George auf und davon und krönte seinen persönlichen Gala-Abend mit dem Treffer zum 5:2-Endstand, gleichsam dem erhofften Befreiungsschlag der Kleeblatt-U23 nach zuvor fünf Niederlagen in Serie.
Schiedsrichter: Jonas Schieder (Weiden) - Zuschauer: 263
Tore: 1:0 Johannes Golla (3.), 1:1 Andreas Spann (4.), 1:2 Moritz Nebel (15.), 2:2 Jann George (50.), 3:2 Jann George (52.), 4:2 Aykut Civelek (69.), 5:2 Jann George (83.)





Vorschau - die Dienstagsnachholspiele:


SpVgg Greuther Fürth II - FV Illertissen
(Bilanz: 1 Sieg SpVgg - 2 Remis - 1 Sieg FVI - zuletzt: 0:0 (20.03.14))*
Die SpVgg Greuther Fürth II ist unverhofft in Bedrängnis geraten. Die Mannschaft von Trainer Mirko Reichel ist nach fünf punktlosen Spielen auf den drittletzten Platz abgerutscht. Allerdings sind die Mittelfranken noch zwei Spiele in Rückstand. Panik bricht im Lager der Kleeblättler zwar nicht aus, aber es blinken die ersten Warnleuchten. Daher wird der Verein nichts unversucht lassen, um den Anschluss wiederherzustellen. "Personell werden wir den gleichen Kader wie am Samstag in Garching zur Verfügung haben. Ich gehe aber davon aus, dass wir am Dienstag Unterstützung von den Profis bekommen werden", sagt Reichel. Denn seine junge Truppe zeigte zuletzt doch in der einen oder anderen Situation ein gewisses Maß an Unsicherheit. Denn die jüngsten Ergebnisse haben das Selbstvertrauen nicht gerade gestärkt. Nach dem souveränen wie verdienten 3:0-Pokalerfolg beim FC Pipinsried trat der Amateurmeister FV Illertissen am Samstag daheim gegen den SV Schalding-Heining an und zwar als klarer Favorit. Aber der 3:1-Sieg der Niederbayern zeigte wieder einmal, dass es in dieser Liga keine Selbstläufer gibt. "Was meine Mannschaft in der zweiten Hälfte ablieferte, war für diese Liga einfach zu wenig", musste hinterher auch FVI-Trainer Holger Bachthaler eingestehen. "Wir haben es versäumt, in der ersten Halbzeit die Grundlage für den Sieg zu schaffen. Das 1:0 war zu wenig zur Pause. Die Gäste nutzten unsere Fehler und Schwächen danach clever aus und gewannen letztlich verdient." Es war das dritte Ligaspiel in Folge ohne Sieg für den FVI, die logische Konsequenz: das Abrutschen auf Rang zehn. Wenn die Mittelschwaben wieder oben mitmischen wollen, dann muss in Fürth ein Sieg her. Dass das gegen profi-unterstützte Kleeblätter alles andere als einfach wird, weiß Coach Bachthaler nur zu gut.






SV Heimstetten - FC Memmingen
(Bilanz: 4 Siege SVH - 1 Remis - 3 Siege FCM - zuletzt: 2:1 (01.03.14))*
Das Pokal-Aus beim Bayernliga-Vorletzten in Rosenheim. In der Liga die 0:1-Niederlage in Buchbach und das 3:4 am Freitagabend in Schweinfurt. Beide Mal zeigte die Elf von Neu-Coach Vitomir Moskovic eine ansprechende Leistung, aber blieb eben ohne Zähler. "Wenn du auswärts drei Tore schießt und die Heimreise mit leeren Händen antreten musst, ist das schon traurig", musste Moskovic nach der Partie erstmal kräftig schlucken. Zeitgleich hat übrigens der geschasste Ex-Coach Rainer Elfinger in Hennef die Trainer-A-Lizenz erworben. Der SV Heimstetten steht unter Druck vorm Dienstagsduell mit dem FC Memmingen, keine Frage. Die Oberbayern sind schließlich mittlerweile in die Fünferriege der 7-Punkte-Teams ans Tabellenende abgerutscht, zudem sah Kapitän Christoph Schmitt die fünfte gelbe Karte und wird seinem Team am Dienstag gesperrt fehlen. Auch der FC Memmingen zog am Samstag beim 1:2 in Buchbach den Kürzeren, ebenso unnötig wie Heimstetten eine Woche zuvor musste man sich geschlagen geben. "Ärgerlich, sehr ärgerlich", war der erste Kommentar von Trainer Christian Braun, dessen Team statt auf Rang fünf vorzustoßen nun auf Platz elf abgerutscht ist. "Unser Manko war, dass wir die Tore nicht gemacht haben. Dann waren wir zweimal nicht auf der Höhe, bis dahin hatten wir's im Griff." Die Vorbereitungszeit fiel einen Tag kürzer aus als die des SVH. Ein Vorteil für die Hausherren? Um nicht tiefer in den Keller zu rutschen, ist auch der FC Memmingen auf einen Punktgewinn aus. Denn die neu formierte Mannschaft liegt noch ein Stück hinter den Erwartungen zurück. Die neue Mischung mit einigen erfahrenen Kräften hat sich noch nicht gefunden, es fehlt die Konstanz. Die Gesamtbilanz aus acht Vergleichen spricht mit 4:3 Siegen für die Hausherren. Ein Omen fürs Direktduell?

  • Sperren: Christoph Schmitt (SVH - 5. Gelbe)






* Die Bilanz berücksichtigt alle im FuPa-System hinterlegten Pflichtspiel-Partien (inkl. Bayerischer Totopokal bis 10/11)
Aufrufe: 09.9.2014, 20:51 Uhr
S. Ziegert / dmeAutor