2024-05-10T08:19:16.237Z

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?Letzten Spiele als Extra-Saison betrachten?: Fabian Kluge (links, SVW) und Benedikt Nickel | Foto: Grant Hubbs
?Letzten Spiele als Extra-Saison betrachten?: Fabian Kluge (links, SVW) und Benedikt Nickel | Foto: Grant Hubbs

SV Weil hält sich den FV Lörrach-Brombach vom Leib

Imad Kassem-Saad trifft doppelt beim 4:0-Derbysieg

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Die einen spielen, als wäre es ein Finale, die anderen sind beeindruckt: Der SV Weil war der logische Sieger im Landesliga-Derby gegen den FV Lörrach-Brombach.
Ein bisschen wundern sie sich ja schon beim SV Weil, dass die aufstiegsberechtigten Plätze noch immer in Sichtweite sind. Zu dünn waren die letzten Wochen ergebnistechnisch verlaufen. „Da bekommst du normalerweise keine Chance mehr“, sagt Trainer Maximilian Heidenreich. Und zu allem Überfluss waren die Weiler ja auch noch Gefahr gelaufen, von ihrem vermutlich am wenigsten geliebten Rivalen am Hochrhein überholt zu werden. Doch zumindest unter letzteren Punkt haben sie einen Strich gemacht. Das mit dem Überholtwerden dürfte sich nach dem 4:0 gegen den FV Lörrach-Brombach erledigt haben. Gegen seltsam gehemmte Gäste, die in 90 Minuten nur schubweise Druck erzeugen konnten, waren die Weiler kaum gefährdet und bleiben nah an Relegationsplatz zwei.

Bei einem geschätzten Chancenverhältnis von 10:3 war das 4:0 ein angemessenes Endergebnis. Ohne Mut und ohne Mumm traten die Lörracher auf, die Weiler dagegen so, als war ihnen ein Fünf-Sterne-Urlaub versprochen worden.

FVLB-Coach Ralf Moser beklagt nervösen Beginn

Vielleicht hatte Heidenreichs Kniff Wirkung gezeigt, er hatte in der Psycho-Kiste gekramt und „der Mannschaft gesagt, dass wir die letzten Spiele als Extra-Saison betrachten wollen. Wir wollten einen Neustart“. FVLB-Kollege Ralf Moser hatte die Spielentwicklung relativ teilnahmslos beobachtet. Zu Beginn hatte er noch lautstark korrigiert („Kompakter“, „Schieben, schieben“), doch im Laufe der Partie wurde das Kräfteverhältnis zu eindeutig. Moser beklagte vor allem einen hibbeligen Beginn. „Wir sind schon übernervös ins Spiel gegangen“, sagte er. Und es wurde nicht viel besser.

Von Beginn an war Weil bissiger und latent gefährlicher. Ärgerlich für die Gäste: Just als sie das Spiel beruhigt hatten – Daniel Briegel und Nils Mayer hatten sogar mittelprächtige Chancen – gerieten sie in Rückstand: „Lauber“, rief SVW-Torwart Christoph Düster und verdiente sich einen kleinen Assist. Denn Pierro Saccone spielte raus zu Patric Lauber, der längs zu Yannik Weber, und der schob den Ball ins lange Eck (25.). Minuten später drosch Nikola Obradovic den Ball aus gut 30 Metern tor-des-monats-reif in den Winkel, und erst nach Minuten des Jubels fiel auf, dass der Linienrichter gewunken hatte, wegen Abseits (vor dem Schuss). Die Empörung war groß, doch als Imad Kassem-Saad gleich nach Wiederbeginn auf 2:0 erhöhte, war das fast vergessen. Weber passte, David Bosek rutschte der Ball durch die Beine, und auch Arno Leisinger, der für den verletzten David Pinke gekommen war und später selber verletzt passen musste, konnte Kassem-Saad nicht stoppen: Der Weiler schoss halbhoch ein (48.), und man ahnte es schon: Das war’s.

Der FVLB wurde zwar noch einmal druckvoller, doch Weil hatte alles im Griff, spielte mit Herz und Verstand. Zweikampf- und laufstark. Und clever, als es darum ging, die Uhr herunterlaufen zu lassen. Fabian Kluge machte es dann noch Obradovic nach: Er schlenzte den Ball sehenswert ins linke obere Eck, und Kassem-Saad traf noch in der Nachspielzeit. Heidenreich hofft nun auf eine gute Grundlage für den Rest der kleinen Extra-Saison und darauf, „dass wir da mit Rückenwind reingehen. Und man kann ja auch Hoffnung haben, dass St. Georgen noch Punkte lässt“. Wobei zunächst die eigene Ausbeute stimmen sollte.

SV Weil – FV Lörrach-Brombach 4:0 (1:0)
SVW: Düster; Lauber, Kaiser, Braun, Blaschke (67. Langenberger); Saccone, Obradovic; Weber (72. Arsentjew), Kassem-Saad, Mislimovic (80. Sowe); Kluge. FVLB: Hermann; Böhler, Bosek, Triller, Pinke (34. Leisinger/53. Stamile), Müller, Thiel; Nickel, Malzacher(83. Osswald); Mayer, Briegel. Tore: 1:0 Weber (25.), 2:0 Kassem-Saad (48.), 3:0 Kluge (79.), 4:0 Kassem-Saad (90.+2). Schiedsrichter: Kozul (Rheinfelden). Zuschauer: 600.

Aufrufe: 017.4.2016, 21:06 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor