2024-05-10T08:19:16.237Z

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Haken und Ösen hielten Fayira Keita (links, Weil) nicht davon ab, ein gutes Spiel zu machen. Rechts: Daniel Strittmatter (FCE). | Foto: Uwe Rogowski
Haken und Ösen hielten Fayira Keita (links, Weil) nicht davon ab, ein gutes Spiel zu machen. Rechts: Daniel Strittmatter (FCE). | Foto: Uwe Rogowski

SV Weil feiert späten Sieg gegen Emmendingen

SV Weil muss gegen Emmendingen bis kurz vor Schluss zittern

Erfolg braucht Konstanz. Die Beharrlichkeit, die der SV Weil auch in dieser Saison zeigt, ist allerdings nicht jene, die sich Trainer wünschen. Denn in nichts ist der Landesligist so konstant wie im Auslassen von Tormöglichkeiten. Nach dem mit 3:1 gewonnenen Heimspiel gegen Emmendingen konnte Kurt Schwald dieser Umstand so egal sein wie ein Sack Reis. Doch das Chancen-Verballern hatte ihn wieder Nerven gekostet, und so stöhnte er: „Wir brauchen definitiv zu viele Möglichkeiten.“
Bei seinem sportlichen Leiter Perseus Knab war die Gefühlslage ähnlich. Er machte sich nach dem 1:1-Ausgleich (71.) auf zu einer Stadionrunde, um die Anspannung wegzulaufen – und es wurden lange 17 Minuten für ihn. Die Weiler hatten viel versucht, sie hatten getrickst, gedribbelt und aus allen Himmelsrichtungen geschossen. Und dann brachte eine simple Sache den Sieg auf den Weg: Ecke, Tor (88.). Der eingewechselte Sevket Acer erhöhte in der Nachspielzeit noch auf 3:1, „doch eigentlich war es eine Frechheit, dass es irgendwann überhaupt 1:1 stand“, befand Schwald und übertrieb damit ein wenig.

Denn es war das Spiel zweier mutiger Mannschaften, die sich nicht groß mit Taktieren aufhielten. Eines unterschied sie: die Durchsetzungsfähigkeit vor dem gegnerischen Tor. Bis zum Strafraum sah es sogar besser und strukturierter aus, was Emmendingen anbot. Doch waren die Gäste an der Sechzehnerlinie angekommen, was oft passierte, da Weil im Mittelfeld oft den Ball verlor, fehlten Tempo und weitere Lösungsansätze. Anders die Gastgeber. War die Mittellinie überquert, ging die Post ab. Fayira Keita mit zahlreichen gut getimten Diagonalbällen, und Yannick Weber mit schnellen Dribbelangriffen, initiierten eine Fülle von „perfekten Situationen, die zu hundertprozentigen Chancen führten“ (Schwald).

Nach Emmendingens guter Möglichkeit durch Daniel Strittmatter (2.), der einen Lupfer über das Tor setzte, nutzte Imad Kassem-Saad gleich die erste klare Chance: Keita zirkelte einen flachen Ball präzise ins Getümmel, und Kassem-Saad stocherte zum 1:0 ein. Mislimovic, Yannick Krizoua und Arjenit Gashi, der sich gut durchsetzte – sein Schuss wurde aber kurz vor der Linie geklärt – scheiterten. Auch Keitas Versuch wurde vom guten Gäste-Torwart vereitelt, und da Weber im Nachschuss nur die Latte traf, ging es mit einer dünnen Führung in die Pause.

Auch danach zeigte Weil vorne das variantenreichere Spiel, „und machen wir das 2:0, passiert gar nix“, sagte Kapitän Fabian Kluge, zumal sein Team zunehmend dominanter wurde. Doch nachdem zweimal Kassem-Saad und Gashi die Entscheidung verpassten, war plötzlich Frederick Karman frei, er traf ins lange Eck und die Weiler Jagd nach drei Punkten ging von vorne los. Von außen sah es in dieser Phase zwar nicht so aus, doch immerhin hatten sie ein gutes Gefühl. „Wir haben gewusst, dass wir fit sind, und dass wir unsere Chance nochmal bekommen würden“, so Kluge. Schwald drehte an den richtigen Schrauben, er coachte sein Team zum Sieg. Der dynamische Keita war am Ende, Schwald tauschte ihn gegen Acar, der das Weiler Spiel noch einmal belebte. Eine Ecke von Cüneyt Eksi wurstelte schließlich Kassem-Saad ins Tor, und Acar stellte auf 3:1 – verdient, wie glücklich.

SV Weil – FC Emmendingen 3:1 (1:0)
SVW: Düster; Weber, Ophoven, Wengenmayr, Krizoua; Eksi, Kluge; Keita (83. Acar), Kassem-Saad, Mislimovic (76. Blaschke); Gashi (68. Kierzek). Tore: 1:0 Kassem-Saad (11.), 1:1 Karman (71.), 2:1 Imad Kassem-Saad (88.), 3:1 Acar (90.+1). Schiedsrichter: Kempter (Sauldorf). Zuschauer: 160.

Aufrufe: 07.12.2014, 21:05 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor