2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Mittelfeldduell: der Berliner Ertan Turan gegen Seelows Marcel Georgi (rechts)  ©Edgar Nemschok / MOZ
Mittelfeldduell: der Berliner Ertan Turan gegen Seelows Marcel Georgi (rechts) ©Edgar Nemschok / MOZ

Seelow ohne Chance gegen bärenstarke Berliner

MIT VIDEOS: Tennis Borussia Berlin erhöht in der zweiten Halbzeiti den Druck und zwingt den SV Victoria in die Knie

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Oberligist SV Victoria Seelow hat sein Heimspiel gegen Tennis Borussia Berlin mit 1:3 verloren. Damit bleiben die Männer um ihren Trainer und Spieler Sebastian Jankowski im Jahr 2017 auch weiter ohne Sieg. Auswirkungen auf den Tabellenstand hat das Ergebnis aber nicht. Seelow bleibt Siebter.

Das hatten sich die Seelower Oberliga-Fußballer natürlich ganz anders vorgestellt. Viele hatten wohl noch das Spiel an gleicher Stelle aus der vergangenen Saison in Erinnerung, als man sich in der Sparkassen-Arena mit 3:3 trennte und dabei eines der besten Ligaspiele überhaupt ablieferte. Diesmal endete die Partie mit 3:1 für den Berliner Traditionsverein, was unter dem Strich auch verdient war.

Die erste Halbzeit blieb blass. Beide Mannschaften agierten sehr vorsichtig. Es gab kaum nennenswerte Torchancen auf beiden Seiten und Fußball, der sich mehr oder weniger nur um den Mittelkreis herum abspielte. Ein wenig Schuld hatten daran die Berliner, die mit einer sehr defensiven Einstellung nach Seelow kamen. TeBe-Trainer Cemal Yildiz erklärte das so: "Wir hatten in den vergangenen Wochen immer wieder Ergebnisse, die wir eigentlich nicht erwartet hatten. Ich wollte in erster Linie so lange wie möglich ein Tor verhindern." So spielten die Berliner mit einer Fünfer-Kette.

Abgesehen von einem Freistoß, den Seelows Spieler und Trainer Sebastian Jankowski mit seinem starken linken Fuß abfeuerte (38.), gab es für die 335 zahlenden Zuschauer kaum was zu sehen. Auch den Gastgebern fiel nicht viel ein. Auch wenn Trainer und Spieler Sebastian Jankowski später betonte: "... wir waren die klar bessere Mannschaft", richtig nennenswerte Möglichkeiten gab es nicht. Zumeist wurde es durch die Mitte versucht. Die TeBe-Abwehr stand aber sehr sicher. Auch die Variante, in der S. Jankowski es in diesem Spiel über recht versuchen wollte, brachte nicht viel. Der Linksfuß hatte wie viele andere auf dem Platz einen schlechten Tag.

Dafür begann die zweite Halbzeit dann gleich mit einem Doppelschlag der Berliner. Und zwei Fehler der Seelower brachten die Berliner auf die Siegerstraße. "... und genau das ist eines unser derzeitigen Probleme. Offensichtlich haben wir Konzentrationsdefizite und momentan auch wenig Glück. Zwei Fehler - zwei Tore", sagte enttäuscht Jankowski.

Das 1:0 für TeBe erzielte Kevin Gutsche zwei Minuten nach Wiederanpfiff gegen die Seelower Abwehr, die mit den Gedanken offensichtlich noch in der Kabine war. Die Flanke kam von der rechten Seite von Robin Mannsfeld.

Auch das 2:0 durch Sebastian Huke knapp fünf Minuten später war eher ein Geschenk der Gastgeber. Nach Gutsche-Flanke von rechts konnte sich Huke die Ecke praktisch aussuchen. Damit war das Spiel auch so gut wie entschieden. Victoria ließ deutlich die Köpfe hängen und musste sogar aufpassen, nicht noch höher in Rückstand zu geraten. TeBe wirkte sehr sicher und Trainer Yildiz wird sich wohl mit seinem neuen Spielsystem auch für die Zukunft anfreunden.

In der 77. Minute fiel das 3:0 durch Cüneyt Eral Top. Und auch hierbei half die Seelower Abwehr, in diesem Fall Torhüter Rafal Lopusiewicz, ganz ordentlich mit. Erst als Mateusz Halambiec auf 1:3 verkürzen konnte und der Berliner Rifat Gelici per Gelb-Roter Karte (Ball weggeschlagen) den Platz verlassen musste, wurde es noch mal spannend.

Plötzlich war Seelow hellwach und hatte in der Schlussphase noch Chancen. Trauriger Höhepunkt wurde dann die 89. Minute, als Angelo Müller ein übles Foul beging und von Schiri Jan Scheller mit Roter Karte vom Platz gestellt wurde.

Kritische Töne gab es nach dem Spiel auch von Teammanager Jörg Schröder. "Uns fehlt momentan ein sogenannter Knipser. Das was wir im Angriff spielen ist ein wenig brotlose Kunst. Typisch ist da schon unser Kapitän Rick Drews. Er rackert und ist ständig unterwegs, allerdings in einigen Szenen auch zu sehr ballverliebt. In puncto Einsatzwillen kann ich allerdings keinem etwas vorwerfen."

Das nächste Spiel für die Seelower wird auswärts stattfinden. Es geht zum SV Lichtenberg 47, der genau wie die VSG Altglienicke, FSV Optik Rathenow und Tennis Borussia schon die Meldung für die Regionalliga in der neuen Saison beim NOFV abgegeben haben.

Danach müssen die Seelower nochmals auswärts ran (23. April beim FC Hansa Rostock II), um dann im nächsten Heimspiel (28. April) im Derby gegen den FC Strausberg anzutreten.

Aufrufe: 010.4.2017, 08:45 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor