SV Tungendorf hat noch Trümpfe in der Hinterhand

,,Durch viele unnötige Punktverluste stecken wir im Abstiegskampf", fasste Tungendorfs Mittelfeldspieler Tim Brettschneider die Situation am Süderdorfkamp treffend zusammen. Insbesondere der Saisonstart verlief für die Neumünsteraner alles andere als bilderbuchmäßig. Nach einem hart erkämpften Auftakterfolg beim offiziellen Eröffnungsspiel der Verbandsliga gegen den TSV Gadeland (3:2) folgten ganze sechs Spiele in Serie ohne ,,Dreier". Somit fanden sich die Blau-Weiß-Roten schnell im Tabellenkeller wieder. Insgesamt durften sich die SVT-Fans in der bisherigen Saison nur über drei Siege freuen. Lediglich einen Heimsieg und mit neun Treffern die schwächste Heimoffensive machen im Abstiegskampf kein gesundes Fundament aus.

Doch es gibt auch durchaus positive Anzeichen am Süderdorfkamp. Zunächst einmal wird der Blick auf die Tabelle durch eine genauere Betrachtung relativiert. Der SVT hat einige Duelle weniger absolviert als die unmittelbar vor ihnen platzierte SG Bornhöved/Schmalensee (3 Spiele mehr) und der TSV Gadeland (4). Außerdem stehen in der auf den ersten Blick nicht so positiven Heimbilanz auch die Unentschieden gegen die Spitzenteams aus Horst (1:1) und Wankendorf (2:2). Da auch andere Teams aus den Top fünf wie SV Todesfelde II (2:3) und TSV Lägerdorf (1:4) ihre Visitenkarte beim SVT schon abgegeben haben, dürfte in 2016 der ein oder andere Punkt mehr am Süderdorfkamp bleiben. Somit haben die Tungendorfer schnell die Chance, den Druck auf die anderen Teams zu erhöhen. Braasch hofft mit einer höheren ,,Abgeklärtheit auch mal die letzten Minuten mit einer Führung im Rücken runterzuspielen."

Dass dieser Druck auf die anderen Teams auch aufgebaut werden kann, wird aber auch mit an SVT-Stürmer Torben Czekay liegen. Der 15-Tore-Angreifer ist nicht nur in der Schwalestadt als Knipser mit Torgarantie bekannt. Die Freude über diesen Ausnahmespieler geht aber bei diesem Abstiegskandidaten fast schon naturgemäß mit großer Abhängigkeit einher, denn die zweitplatzierten in der SVT-Torjägerliste, Fabian Feigel und Tim Schlotfeldt, haben gerade einmal je vier Treffer aufzuweisen.

Personell hat sich beim Tabellenvierzehnten wenig geändert. Dem Abgang Mariko Gräfe (Ziel unbekannt) steht mit Tim Riedel (SV Wasbek) auch nur ein Neuzugang gegenüber. Eine größere Veränderung steht bereits für die kommende Sommerpause fest, denn Sötje verlässt nach vier Jahren die SVT-Trainerbank. Unruhe dürfte aber keine aufkommen, denn mit Marco Frauenstein steht der Nachfolger bereits fest.

Tungendorf war in der Hinserie von vielen Verletzungen geplagt. Wenn diese Ausfälle das Team wieder verstärken, wird der SVT sicher bis zum letzten Ballkontakt um den Klassenerhalt mitkämpfen können.