2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Hinterher gelaufen: Todesfeldes Neuzugang Diego Gomez (li.) gegen den St. Paulianer Choi Kyoung-Rok.
Hinterher gelaufen: Todesfeldes Neuzugang Diego Gomez (li.) gegen den St. Paulianer Choi Kyoung-Rok.

SV Todesfelde: Tribüne eingeweiht

- und zwei Ziele im Freundschaftsspiel gegen St. Pauli erreicht

Schätzungsweise rund 800 ehrenamtliche Stunden und unzählige Liter Schweiß waren in Todesfelde investiert worden, um die neue Sitztribüne in Eigeninitiative und mit viel Enthusiasmus hochzuziehen. Die Verantwortlichen des SVT sprechen so nicht zu Unrecht von einem ,,Alleinstellungsmerkmal in der Schleswig-Holstein-Liga", betonen das Wir-Gefühl, das zur Entstehung der Tribüne beitrug. Rund ein Jahr dauerte die Umsetzung, die im August 2014 angegangen wurde.

Im Oktober des vergangenen Jahres wurden Statiker und Architekten mit ins Boot geholt. Die offizielle Baugenehmigung folgte im Februar 2015. Der Rest war ,,Handarbeit", glich laut Sascha Sievers zeitweilig einer kleinen Völkerwanderung. ,,Das war schon toll anzusehen, wie sich die Menschen aus der Region ab 17 Uhr auf den Weg Richtung Stadion machten und alle kräftig anpackten", lobte der Trainer der Segeberger das beispiellose Engagement.

Am Sonntag folgte nun die feierliche Eröffnung der Tribüne, des Schmuckstücks, das 133 Zuschauern einen Sitzplatz bietet. Dass diese dann auch bis auf den letzten Rang gegen Zweitligist FC St. Pauli gefüllt war, ist nicht verwunderlich. Die ,,besten Plätze" waren schnell vergriffen. Und die Zuschauer, die in den Genuss kamen, genossen sichtlich das Aufeinandertreffen gegen den Zweitligisten aus bester Perspektive, welches nach 90 Minuten letztlich mit einer 1:9-Niederlage endete, aber zuvor für viel Kurzweil gesorgt hatte.


Das neue Schmuckstück prall gefüllt: Die neue Tribüne beim SV Todesfelde war zur Premiere gegen den FC St. Pauli natürlich ausverkauft. Foto: Göttsche


,,Ich bin ganz zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Wir haben zwei Ziele erreicht. Zum einen ist es uns gelungen, nicht zweistellig zu verlieren. Zum anderen haben wir auch ein Tor geschossen", resümierte Sievers nach der ,,Werbung für den Fußball".

Auch St.-Pauli-Coach Ewald Lienen fand anerkennende Worte für den Gegner, das Umfeld in Todesfelde und die Leistung seines Teams. Das war im Vergleich zum tags zuvor mit 4:2 gewonnen Test gegen den spanischen Erstligisten Rayo Vallecano auf vielen Positionen verändert worden. ,,Das ist hier eine tolle Veranstaltung gewesen. Das ganze Drumherum stimmte. Todesfelde hat kompakt gestanden, uns einiges abverlangt. Am Ende war es aber auch eine gute Vorstellung meiner Jungs, die den Ball gut laufen lassen und auch einige Treffer erzielt haben", zog Lienen ein zufriedenes Fazit.

Auf der Sportanlage an der Dorfstraße war es allerdings der SH-Ligist, der sich die erste Chance vor den 1200 Zuschauern erspielte. Doch René Lübcke scheiterte aus Nahdistanz an Hamburgs Schlussmann Philipp Heerwagen (10.). Effektiver zeigte sich im Anschluss daran der Zweitligist, der durch Waldemar Sobota drei Minuten später in Führung ging. Kurz danach klingelte es erneut im Kasten der Segeberger - allerdings unter gütiger Mithilfe von SVT-Keeper Lukas Benner, der am Sechzehner den Ball vertändelte und sich nicht anders zu helfen wusste, als Ante Budimir im Strafraum zu Fall zu bringen. Den Elfmeter verwandelte John Verhoek sicher.

Nachdem Sobota das 0:3 nachgelegt hatte (29.), befreite sich Todesfelde, wurde mutiger, verpasste aber zunächst durch Martin Fröhlich (33., Direktabnahme drüber) und Morten Liebert (36., Heerwagen parierte) ein eigenes Tor. Doch das sollte für gefällig auftretende Todesfelder noch folgen. Zwar erhöhte Philipp Ziereis zwischenzeitlich auf 0:4 (41.). Doch danach sorgte Liebert per Kopfball für Jubel beim Gastgeber.

Ein Tor, das Dominik Lembke nicht mehr aktiv auf dem Spielfeld miterlebte. Der Grund: In der 42. Minute verließ der Kapitän in seinem letzten Match unter tosendem Applaus den Platz, wurde gebührend und in einem würdigen Rahmen verabschiedet.

Nach dem Wiederanpfiff diktierte St. Pauli dann klar das Geschehen und schraubte das Ergebnis durch weitere Treffer von Verhoek (3) und Budimir am Ende noch in die Höhe. SVT-Coach Sievers nahm es gelassen. ,,Da hat man gemerkt, dass uns einfach die Kraft für mehr gefehlt hat. Doch das ist gegen einen Zweitligisten sicherlich nicht ungewöhnlich."

SV Todesfelde: Benner (46. Kassler) - Petzold (46. Hamann), Koth, Lembke (42. Schumacher), Fröhlich - Senghore (46. P. Möller), Bruhn (46. Dabla) - Sixtus (46. Chaumont), Gomez Abal (46. Beyer), Lübcke (46. B. Möller) - Liebert (46. Schramm).
FC St. Pauli:
Heerwagen - Startsev, Ziereis (46. Kurt), Deichmann, Keller (60. Franke) - Sobota (70. Park), Rosin, Choi (70. Conteh), Litka - Budimir, Verhoek.
Schiedsrichter: Paltchikov (Groß Grönau).
Zuschauer:
1200.
Tore:
0:1 Sobota (13.), 0:2 Verhoek (20., Foulelfmeter), 0:3 Sobota (29.), 0:4 Ziereis (41.), 1:4 Liebert (44.), 1:5 Budimir (49.), 1:6 Verhoek (57.), 1:7 Verhoek (67.), 1:8 Budimir (70.), 1:9 Verhoek (90.).

Aufrufe: 020.7.2015, 08:30 Uhr
SHZ / Stephan RussauAutor