2024-05-08T14:46:11.570Z

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Alex Keller, die „10“ des FC Roetgen, ist der torgefährlichste Angreifer der Bezirksliga und oft nur durch Fouls zu bremsen. In der laufenden Saison erzielte er bisher 19 Tore.Fotos: K. Kaiser
Alex Keller, die „10“ des FC Roetgen, ist der torgefährlichste Angreifer der Bezirksliga und oft nur durch Fouls zu bremsen. In der laufenden Saison erzielte er bisher 19 Tore.Fotos: K. Kaiser
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SV Rott und FC Roetgen träumen vom Aufstieg

Beide Bezirkliga-Vereine aus der Gemeinde Roetgen haben ausgesprochen oder unausgesprochen die Landesliga im Visier. Am 5. März geht‘s wieder um Punkte

Etliche Jahre waren sie voneinander getrennt, die beiden Fußballvereine aus der Gemeinde Roetgen. Nach dem Abstieg des SV Rott aus der Landesliga und dem Aufstieg des FC Roetgen in die Bezirksliga spielen die beiden Mannschaften seit dieser Saison wieder in einer Liga.

Das erste Aufeinandertreffen, in dem es wieder um Punkte ging, fand Ende November in Roetgen statt, allerdings hielt sich die Wiedersehensfreude in Grenzen, denn dass sich auf dem Roetgener Kunstrasen beste Freunde trafen, den Eindruck konnten beide Teams dem neutralen Beobachter in den 90 Minuten nicht vermitteln.

Nach dem Abpfiff des Derbys hieß es 2:1 für den „Effzeh 13“, aber als die beiden Mannschaften sich am dritten Adventssonntag in die Winterpause verabschiedeten, da hatte der Sportverein aus dem kleineren Ortsteil in der Tabelle die Nase ganz vorn. Das soll auch am Ende der Saison so sein, hofft jedenfalls der Rotter Trainer Mirko Braun, der nach einer desolaten Saison 2015/16, die mit dem Abstieg der Rot-Weißen endete, im Sommer die spannende Aufgabe am Tiergarten übernommen hat.

Aufbruch nach Auftaktniederlage

Schon nach wenigen Tagen erkannte der neue Coach, dass er mit den Rot-Weißen auf dem Weg zu einer „Mission impossible“ war. Im Laufe der Vorbereitungszeit gelang es dem neuen Rotter Motivator aber immer mehr, dem Team seine Ideen und Vorstellungen von gutem Fußball zu vermitteln. Nach einigen guten Ergebnissen in den Vorbereitungs- und Pokalspielen erhielt die Mannschaft schon im ersten Spiel einen Dämpfer. „Da haben wir eine Klatsche bekommen, weil nicht alle die komplette Vorbereitungszeit mitgemacht haben und wir den Rhythmus noch nicht gefunden hatten“, konstatierte der Trainer nach der 0:3-Auftaktniederlage bei Concordia Oidtweiler.

Die Auftaktniederlage erzeugte bei der Mannschaft aber eine neue Aufbruchsstimmung, durch die sie in den nächsten Wochen von Erfolg zu Erfolg eilte. In der Meisterschaft landete man fünf teilweise sehr klare Siege in Folge, und in der Kreispokalrunde warf man den Ortsnachbarn aus Roetgen und den Mittelrheinligisten Inde Hahn aus dem Pokal. Nach der unglücklichen 5:7-Niederlage nach Elfmeterschießen im Halbfinale beim Landesligisten VfL Vichttal sicherten die Rotter sich durch einen 5:2-Sieg im kleinen Finale gegen den Ligakonkurrenten Arminia Eilendorf noch die Teilnahme an der Runde auf Mittelrheinebene. Nach einer 1:6-Niederlage beim Mittelrheinligisten TSC Euskirchen schied die Mannschaft aus dem Pokal aus.

In der Meisterschaftsrunde ging es aber erfolgreich weiter, so dass in der Zwischenbilanz am Ende der Hinrunde bei den Rottern zehn Siege, zwei Unentschieden und drei Niederlagen stehen.

„Wir sind mit einer jungen Truppe auf einem guten Weg. Auf das, was die Mannschaft bisher im Pokal und in der Meisterschaft geleistet hat kann sie stolz sein“, lobt der Coach, der schon vor dem Ende der Hinrunde den Markt in punkto Neuzugänge sondiert hatte, aber nicht fündig wurde. „Bei uns gibt es keine Neuen“, sagt Mirko Braun. Er verweist aber darauf, dass die Langzeitverletzen Oliver Klär und Hasan Er im zweiten Saisonabschnitt wieder zur Verfügung stehen und man dann auch wieder auf den zuletzt Verletzten Ex-Profi Marvin Brauweiler zurückgreifen kann.

Der Rotter Trainer glaubt, dass neben den beiden Teams aus Rott und Roetgen noch Union Schafhausen, Rasensport Brand und Arminia Eilendorf um die beiden voraussichtlichen Aufstiegsplätze spielen werden.

Am 27. Januar beginnen die Rot-Weißen mit der Wintervorbereitung, in der Spiele beim FC Eupen, in Verlautenheide, Freialdenhoven, Walheim, Vaalserquartier, Welldorf-Güsten und zu Hause gegen Breinig geplant sind. Am 5. März startet der SV mit der Begegnung bei Hertha Walheim II in den zweiten Teil der Saison.

Nur wenige Kilometer von Rott entfernt feierte man beim FC 13 im Frühjahr den Wiederaufstieg über die Quotientenregelung der besten Tabellenzweiten in die Bezirksliga. FC-Trainer Frank Küntzler hatte schon vor dem Saisonendspurt angekündigt, dass er in der neuen Saison bei Arminia Eilendorf auf der Bank sitzen wird. Der sportliche Leiter des FC, Tom Moosmayer, verpflichtete mit Trainer Daniel Formberg und Co-Trainer Philipp Dunkel zwei Trainernovizen, jedoch kann man bei den Schwarz-Roten zur Saisonhalbzeit schon konstatieren, dass der Ex-Profi die richtige Wahl getroffen hat.

Bestens vorbereitet und ohne Akklimatisierungsprobleme startete der Aufsteiger in die Saison und blieb an den ersten sieben Spieltagen ungeschlagen. Nach der ersten Saisonniederlage bei Mitaufsteiger FC Wegberg-Beeck II schalteten die Roetgener in den Erfolgsmodus, und Trainerteam und Mannschaft ließen sich auch von den Nebengeräuschen aus der FC-Vorstandsetage nicht beirren. „Wir sind gut in der Liga angekommen und können zufrieden sein, auch wenn wir wissen, dass wir in den Auswärtsspielen noch Luft nach oben haben“, sagt der Coach, der mit der positiven Heimbilanz, in der acht Siege, keine Niederlage und eine Punkteteilung stehen, zufrieden sein kann.

Auf fremdem Terrain schnitten die Schwarz-Roten mit nur einem Sieg, drei Niederlagen und drei Unentschieden nicht so erfolgreich ab. In der Auswärtstabelle stehen sie auf Rang acht mit einem negativen Torverhältnis von 12:13 auf. „Auswärts müssen wir mehr Gas geben und uns noch etwas einfallen lassen, aber noch ist von Platz eins bis fünf alles drin“, hat auch Daniel Formberg die Fünferbande aus Rott, Roetgen, Brand, Schafhausen und Eilendorf auf dem Aufstiegszettel.

Verletzte kommen wieder

Personell wird es einige Veränderungen in der zweiten Saisonhälfte bei den Schwarz-Roten geben, auch wenn die Liste der Neuzugänge noch leer ist. „Wir haben uns gekümmert, aber im Winter ist es immer schwer, neue Spieler zu verpflichten. Wenn uns keiner vor die Füße fällt, dann bekommen wir im Winter keinen neuen Spieler dazu“, sagt Daniel Formberg. Er weiß aber, dass Co-Trainer Philipp Dunkel und Nico Esser, die beide in der Hinrunde verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen, im zweiten Saisonabschnitt eingesetzt werden können. „Das sind zwei super Spieler, die uns sofort helfen werden.“ A-Juniorenspieler Abdi Yasin hat in der Hinrunde schon bewiesen, dass er den Sprung in die Erste schaffen kann, er wird auch im zweiten Saisonabschnitt seine Einsatzzeiten bekommen. Mit noch unbekanntem Saisonziel verabschiedeten sich Christian Sauren und Stefan Kruff, während Peter Johnen und Fany Lemba Kuhosa in den Kader der zweiten Mannschaft wechseln. Thomas Fläschel steht nach einer Sprunggelenksverletzung nicht mehr zur Verfügung, er wird Co-Trainer der Roetgener Zweitvertretung.

Am 24. Januar beginnen die Roetgener mit der Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte. Um die eklatante Auswärtsschwäche zu bekämpfen, werden sie die Testspiele gegen Eintracht Verlautenheide, SV Eilendorf, VfL Vichttal, Burtscheider TV und Hertha Walheim auf des Gegners Platz austragen.

Am 5. März starten die Roetgener dann in den zweiten Saisonabschnitt mit der Begegnung gegen den Tabellenletzten Rheinland Dremmen. Beim FC spricht zwar keiner davon, aber insgeheim träumt man bei den Schwarz-Roten von der Landesliga.

„Wir sind mit einer jungen Truppe auf einem guten Weg.“

- Mirko Braun, Trainer SV Rott

„Wir wissen, dass wir in den Auswärtsspielen noch Luft nach oben haben.“

- Daniel Formberg, Trainer FC Roetgen

Aufrufe: 03.1.2017, 12:00 Uhr
kk | AZ/ANAutor