Rot-Weiss kommt spät in Fahrt

Zu diesem brisanten und zugleich sehr anspruchsvollen Duell wurde mit Dieter Jardin der Obmann des Spielkreises Eifel höchstpersönlich als Referee gebeten. Vier von den sechs brasilianischen Neuzugängen standen in der Startelf der Wittlicher, die sofort die Offensive suchten und nach einem Diagonalball von Burak Sözen auf Stefan Nicolae ihre erste Chance verbuchten. Zell verteidigte hoch und versuchte es mit langen, flachen Bällen über die Außenbahnen. Trotz des Dauerdrucks hielten die Gäste von der Mosel dagegen und versuchten über schnelle Passagen doch mal hinter die letzte Linie des Tabellenzweiten zu kommen. Rot-Weiss machte zwar das Spiel und entwickelte enormen Druck, doch zwingend wurde es im ersten Abschnitt selten.

Führung kurz nach Wiederanpfiff

Die beste Chance der Gastgeber besaß Mauricio, der nach glänzender Vorarbeit von Nicolae die Kugel an die Latte hämmerte (37.). Drei Minuten nach Wiederbeginn markierte Kapitän Ismail Kahyaoglu nach Diagonalpass von Mauricio mit einem Schlenzer ins rechte Eck die Wittlicher Führung (48.). Zell antwortete mit einem tückischen Freistoßaufsetzer von Routinier Sascha Schmitz, zwei Minuten später strich ein weiterer Freistoß von Schmitz knapp über den Kasten. Zell entwickelte nach dem Rückstand enormen Druck, Torwart Ralf Schaaf klärte gegen den freistehenden Benny Wiersch per Spagat und hielt den Vorsprung fest. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hatte Zell den Ausgleich verdient. Doch nach einem Konter erzwang in die beste Zeller Phase Renato mit dem 2:0 die Vorentscheidung, als der Brasilianer einen Querpass von Nicolae verwertete – 2:0 (68.).

Genialer Spielzug über vier Stationen

Erst jetzt sah man beim Titelmitfavoriten den spielerisch sehenswerten Fußball: Nach Konter über Roda Souza traf Sözen die Latte (70.). Der Neuzugang aus Grevenmacher hatte einen Moment später nach einem genialen Spielzug über vier Stationen das 3:0 auf dem Fuß. Die bis zur 70. Minute noch gut verteidigenden Gäste zollten in der Schlussphase dem hohen Tempo der Wittlicher Tribut und mussten noch zwei weitere Treffer hinnehmen. Souza traf zum 3:0 (85.) und zwei Minuten vor dem Ende erhöhte Sözen nach Musterpass von Renato auf 4:0. Dominic Materna im Zeller Kasten verhinderte mit mehreren Glanztaten ein Zeller Debakel. Doch der Coach der Gäste, Özgür Akin, war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht unzufrieden: „Das Ergebnis ist etwas zu hoch ausgefallen. Über 60 Minuten zeigte das Team eine gute und effektive Defensivarbeit, doch in den entscheidenden Zweikämpfen hatten wir vor allem körperlich zu viel Respekt vorm Gegner. So hätten wir durchaus das 1:1 machen können. Doch am Ende fehlten Kraft und Konzentration.“ Wittlichs Spielertrainer Roda Souza: „Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden, mit der Spielweise über einige Phasen nicht so ganz. Die Abläufe innerhalb der Mannschaft haben nicht immer gepasst, zumal Zell stark dagegengehalten hat.“

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