Dreierkette? Taktikfuchs Schmöller gegen Landsberg gefragt

Pullach – Für Frank Schmöller war es kein besonders erbaulicher Saisoneinstieg. Den Auftakt seiner Mannschaft beim SV Heimstetten konnte der Trainer des SV Pullach aus beruflichen Gründen nicht live mitverfolgen, dazu kam die zweite Hiobsbotschaft dieses Sommers: Mittelfeldspieler Bernd Häfele, der sich in Heimstetten verletzte, wird länger fehlen. „Der Verdacht auf Knöchelbruch hat sich zum Glück nicht bestätigt, aber die Bänder sind betroffen“, berichtet Schmöller, der nach Niklas Mooshofer (Kreuzbandriss in der Vorbereitung) den zweiten Ausfall zu beklagen hat: „Bitter. Wir verlieren zwei absolute Stammspieler. Das macht die Sache nicht einfacher.“ Wenigstens ist Dinkelbach, der beim 2:2 im Derby ebenfalls ausgewechselt werden musste, wieder fit.

In der Rückschau zeigte sich Schmöller gerade wegen der erzwungenen Umstellungen während des Spiels in Heimstetten mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich vergleiche das mal mit dem FC Bayern: Wenn Vidal und Thiago ausgewechselt werden müssen, bekommen die auch Probleme mit der Stabilität. Insofern ist das 2:2 ein gutes Resultat.“ Nur der späte Ausgleich stieß ihm sauer auf: „Trotzdem ist es ärgerlich, dass wir fünf Minuten vor Schluss bei einer Führung einen Konter einfangen und dann in Unterzahl sind. Das war naiv.“

Gegen Naivität hilft Erfahrung, so wie sie der 32-jährige Häfele reichlich vorzuweisen hat. Ersatz täte not, doch Schmöller weiß: „Richtig gute Spieler, die dir sofort weiterhelfen, sind im Moment schwer zu finden, das ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.“

Schwierig einzuschätzen sind die Gäste vom TSV Landsberg, die den Klassenerhalt in den beiden zurückliegenden Spielzeiten jeweils nur über die Relegation schafften und zum Auftakt spielfrei waren. „Landsberg ist eine Überraschungstüte. Aber die Mannschaft wird sich vorgenommen haben, dass es in dieser Saison anders läuft, und entsprechend auftreten“, so Schmöller, der vor dieser Partie auch an eine taktische Neuerung denkt: „Vielleicht spielen wir mit Dreierkette hinten. Wir haben das in der Wintervorbereitung gegen Ingolstadt II (Ergebnis gegen den Regionalligisten: 1:1 – d. Red.) mal versucht und es hat ganz gut ausgesehen. Allerdings auf dem engen Kunstrasen, da ist das leichter zu spielen.“

Normalerweise brütet Schmöller am Abend vor dem Spiel „bei einem guten Glas Rotwein“ über seiner Formation. Bei seinem Ausblick kündigte er aber schon an, dass vor dem Landsberg-Spiel etwas längere Überlegungen erforderlich sein könnten: „Ein Glas wird diesmal vielleicht nicht reichen.“

SV Pullach: Krasnic - Gaigl, Leugner, Benede, Penic, Bauer, Dinkelbach, Hutterer, Roth, Dotzler, Zander