2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Rabe
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Polizeieinsatz und Hitlergruß - Spielabbruch in Lünen

Kreisliga A2: Das Spiel zwischen dem SV Preußen Lünen und dem SC Osmanlispor lief komplett aus dem Ruder.

76 Minuten lief die Partie schon - dann kam es zum großen Eklat! Weil sich der SC Osmanlispor vom Schiedsrichter absolut ungerecht behandelt fühlte, verließ die Mannschaft gegen den SV Preußen Lünen geschlossen das Feld. Vorausgegangen war ein Platzverweis und ein folgender Hitlergruß...

SV Preußen Lünen - SC Osmanlispor Mengede

"Wir haben nach 76 Minuten nicht mehr weitergespielt. Der Schiedsrichter hat wegen Meckerns sieben gelbe Karten verteilt. Sogar ich habe eine Verwarnung bekommen, dabei saß ich aufgrund einer Verletzung nur auf der Bank", ärgerte sich Osmanlispors zweiter Vorsitzender Mehmet Ertürk über die Spielleitung. Beim SC wunderte man sich von Anfang an über das Verhalten des Unparteiischen, der keine Angaben zu seiner Person machte. "Er hat schon vor dem Spiel in der Kabine eine Ansage gemacht und sagte, dass er uns in Ruhe lässt, solange wir Fußball spielen", so Ertürk.

In der 37. Minute brachte Yusuf Corak, den sich tief im Klassenkampf befindenden SC Osmanlispor sogar in Front. Obwohl bis zur Halbzeit kein weiterer Treffer fallen sollte, ging es hoch her. Gleich fünf Spieler von Osmanlispor sahen den gelben Karton. Ertürk: "Wir hatten das Spiel völlig unter Kontrolle. Es ist Abstiegskampf und für uns ist jeder Punkt wichtig. Aber der Schiedsrichter hat alles dagegen getan. Er hat auch Zuschauer von der Anlage geschickt, die gar nichts gemacht hatten".

Zum endgültigen Skandal kam es dann eine Viertelstunde vor Schluss, nachdem ein Kicker von Osmanlispor mit der Ampelkarte vom Feld geschickt wurde. "Er hat sich nach dem dritten Tor sein T-Shirt ausgezogen und leider das Heil Hitler-Zeichen gemacht. Das geht natürlich gar nicht. Eigentlich ist er Student und ein vernünftiger Junge aber er ist nun natürlich weg von uns", musste Ertürk das Fehlverhalten seines Mitspielers zugeben.

Ein sehr trauriges Bild ergibt sich aus dem Spielbericht, dessen Informationen uns zugetragen wurden. Hiernach habe der besagte Spieler nicht nur den Hitlergruß gemacht, er habe den Schiedsrichter auch als Nazi bezeichnet. Zudem hätte ein Zuschauer den Unparteiischen angreifen wollen und wurde von anderen Zuschauern zurückgehalten.

Das Ganze lief so aus dem Ruder, dass auch noch die Polizei auf der Anlage der Preußen auftauchte, um den Sachverhalt aufzuklären.

Aufrufe: 023.4.2017, 20:20 Uhr
Moritz HammelAutor