2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Martin Nahrendorf (links, am Ball), hier gegen PaBo´s Tom Schneider, steuerte zwei Treffer zum 6:3-Erfolg seines SV Eintracht Leipzig-Süd bei. F: Laura Franz
Martin Nahrendorf (links, am Ball), hier gegen PaBo´s Tom Schneider, steuerte zwei Treffer zum 6:3-Erfolg seines SV Eintracht Leipzig-Süd bei. F: Laura Franz

Göttsches-Elf schickt "PaBo" ins Abstiegs-Endspiel

Panitzsch/Borsdorf vs. Eintracht-Süd / Spielbericht und Bildergalerie

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Der SV Eintracht Leipzig-Süd hat auch das zweite Duell binnen fünf Tagen gegen den SV Panitzsch/Borsdorf mit 6:3-Toren für sich entscheiden können und sich somit den zweiten Tabellenplatz im Aufstiegsjahr der Stadtliga gesichert. Auf der Gegenseite kommt es für PaBo am letzten Spieltag nun zu einem wahren Krimi um den Klassenerhalt, denn während die Blau-Gelben beim SV Brehmer Leipzig antreten müssen, empfängt der aktuell zwei Punkte besser positionierte KSC 1864 Leipzig den SV Tapfer 06 Leipzig.

Bereits zum dritten Mal standen sich die beiden Vertretungen in dieser Spielzeit gegenüber: Wie schon bei den beiden vorigen Partien wurde in Panitzsch gespielt und wieder sollte es eine eindeutige Angelegenheit werden. Aber beide Teams liefen mit frischen Gesichtern auf, denn hüben wie drüben fehlten einige Stammkräfte, sodass kräftig durchgetauscht wurde.

So stand beispielsweise bei der Eintracht erneut Panitzsch-Experte Max Taubert zwischen den Pfosten, der schon die beiden anderen Partien gegen den abstiegsgefährdeten Clubs bestritt und auch dieses Mal den verreisten Stammkeeper Neumann vertrat. Des Weiteren rutschten Alex Siegl und A-Junior Sinan Ince in die Startelf der Grün-Weißen. Auf der Gegenseite konnten die Platzherren wieder auf die Dienste von Maximilian Körbis, Steve Kühn und Routinier Christian Tripke zurückgreifen.

Nach der Verabschiedung des langjährigen Panitzscher Trainergespanns um Steffen Sievert und Andreas Kaziur, die vom Trainerposten zurücktreten, konnte es bei herrlichem Sommerwetter endlich um das Sportliche gehen. Dabei deuteten die Gastgeber vom Anpfiff weg an, dass sie alles in die Waagschale werfen würden, um die immens wichtigen Punkte in Panitzsch zu behalten. Nach einem ersten Warnschuss der Eintracht besaßen die Gastgeber, die immer wieder den ersten Kontakt direkt zu einem Steilpass nutzten, zwei gute Gelegenheiten in Führung zu gehen, doch ELS-Keeper Taubert war zur Stelle.

A-Junior Sinan Ince bringt Eintracht-Süd zwei Mal in Front

Doch der Treffer fiel auf der Gegenseite: Nach einer Fischer-Ecke stand Startelf-Debütant Sinan Ince knochenfrei im Strafraum und köpfte ungestört zum 0:1 ein. Die Gastgeber hatten aber die passende Antwort auf Lager und nutzten eine unkosequent geklärte Abwehraktion der Gäste zum schnellen Ausgleich, als Lutz Wondraczek schnell schaltete und in die lange Ecke einschob. Auch in der Folge sollte das Match einen hohen Unterhaltungswert liefern, denn durch die vielen direkt gespielten Bälle kam es zwangsläufig immer wieder zu Strafraumaktionen.

Nach knapp 20 Minuten präsentierten die Kicker den bis dato schönsten Spielzug der Partie, als das Leder am Ende einer tollen Kombination per Doppelpass bei Spielgestalter Böttner landete, welcher jedoch an PaBo-Schlussmann Roth scheiterte. Kurz darauf war es dann doch passiert: Infolge einer Freistoßflanke von Tino Peschick hatte sich am langen Pfosten erneut Rechtsverteidiger Ince freigeschlichen, der die Kugel unaufgeregt kontrollierte und abgeklärt zum 1:2 einschoss. Toller Einstand des Juniorenspielers, der das Team in der kommenden Saison in der Defensive verstärken wird.

Die Gäste schienen die Begegnung nun mehr und mehr in den Griff zu bekommen, nachdem man anfangs noch Probleme mit der robusten Zweikampfführung und den immer wieder direkt steil gespielten Angriffsbällen hatte. Doch wie häufig in dieser Saison ließ man in der Offensive die nötige Konzentration im Abschluss vermissen, sodass gleich mehrfach gute Kontergelegenheiten verpufften. Auf der Gegenseite bekamen die Grün-Weißen dann die Quittung, als man nach einem langen Ball zwei Mal einen Schritt zu spät kam, sodass schließlich Altmeister Christian Tripke zum abermaligen Ausgleich einschießen konnte.

Völlig ausgeglichen ging es also in den zweiten Spielabschnitt, indem die Gastgeber natürlich noch ein wenig mehr investieren mussten, wenn man den Klassenerhalt noch in eigener Hand haben wollte. Doch Eintracht-Süd hatte ebenfalls nichts zu verschenken, denn zumindest theoretisch hätte man noch die Chance Stadtmeister werden können. Doch dazu brauchte man eine Menge eigener Treffer. Für einen solchen hätte beinahe Siegl per Freistoß gesorgt, doch die Kugel landete am Außennetz (48.).

Kurz darauf war ELS-Rechtsaußen Thorben Slotosch auf seiner Bahn durchgebrochen und wollte per Flanke die eingelaufenen Akteure bedienen, doch seine Eingabe rutschte ihm ein wenig vom Fuß und wurde so erst richtig gefährlich für den unglücklichen SV-Hüter Roth, der sich den Ball quasi selbst ins Netz legte - 2:3. Dieses Mal wollte man auf Gäste-Seite nicht wieder die Führung aus der Hand geben und hielt den Druck auf das gegnerische Gehäuse hoch. Nach einem Diagonalball von Enrico Fischer war dann Martin Leiding durch, aber der Außenspieler vergab.

Die Elf von Trainer-Gespann Göttsches/Knöfel ließ in dieser Phase nicht locker, lief die PaBo-Verteidiger früh an und zwang diese zu Fehlern. Einen solchen nutzte schließlich Fischer nach einem missglückten Abschlag des Keepers zum vierten ELS-Treffer, als er nur noch ins leere Tor schieben musste. Keine 60 Sekunden später fiel dann die endgültige Entscheidung in der Partie: Slotosch eroberte die Kugel an der Grundlinie, spitzelte die Pille zum eingelaufenen Martin Nahrendorf, der direkt abschloss und zum 2:5 ins lange Eck traf (68.).

Panitzsch/Borsdorf im letzten Saisonspiel nun auf Schützenhilfe angewiesen

Nun ging es Schlag auf Schlag: Erst setzte Fischer einen flachen Freistoß von der Strafraumkante an den Torpfosten, ehe sich Taubert auf der Gegenseite im 1 vs. 1 gegen Steve Kühn auszeichnen konnte. Beide Teams hatten inzwischen kräftig durchgewechselt, doch das tat dem Spielfluss keinen Abbruch. In der 71. Spielminute fand dann erneut Peschick mit einem feinen Pass den eingelaufenen Nahrendorf, welcher die Kugel verarbeiten konnte und nach einer Körpertäuschung abschloss. Noch leicht abgefälscht trudelte der Schuss des ELS-Sechsers in die lange Ecke.

Die Messe war nun gelesen - Eintracht-Süd schaltete mehrere Gänge zurück und spielte nicht mehr jeden Angriff bis zum Ende. Die Platzherren gaben sich jedoch nie auf und suchten trotz des klaren Spielstandes immer wieder ihr Heil in der Offensive. Der Aufsteiger ließ die tapfer kämpfenden Panitzscher in dieser Phase nun, zusammen mit dem Spielgerät, laufen, ohne zwingend auf das nächste Tor zu spielen. In der Schlussphase brachten die Gastgeber dann doch noch einen Vorstoß erfolgreich durch, als Joker Kühn den letzten Verteidiger abschüttelte und zur Ergebniskosmetik von 3:6 einschob.

In den letzten Aktionen hätte die Eintracht das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können, doch die eingewechselten Mathias Mock und Michael Hamm konnten die Kugel nicht im Kasten unterbringen. So blieb es beim unter dem Strich auch in der Höhe verdienten 6:3-Erfolg der Kicker aus dem Leipziger Süden, die somit den zweiten Rang der Stadtliga untermauerten und auf eine tolle Saison zurückblicken können. Der SV Panitzsch/Borsdorf hat es am letzten Spieltag nun nicht mehr in der eigenen Hand den Klassenerhalt zu sichern, denn der KSC 1864 konnte in Schkeuditz mit 2:1 siegen.

Panitzsch/Borsdorf: Roth - Wondraczek (70. Kunzmann), Müller, Hoppe, Reinecke, M. Tripke, Körbis (52. Hiller), Schneider, Hanusch (58. Kühn), Schönfeld, C. Tripke.
Reserve: Lorenz

Eintracht Leipzig-Süd: Taubert - Ziegenhorn, Peschick, Böhme, Ince, Nahrendorf, Böttner, Slotosch (72. Döhler), Leiding (60. Mock), Siegl (66. Hamm), Fischer.
Reserve: Knöfel, Preis, Göttsches, Wolter.

Torfolge: 0:1 Ince (13.), 1:1 Wondraczek (15.), 1:2 Ince (22.), 2:2 C. Tripke (33.), 2:3 Slotosch (49.), 2:4 Fischer (67.), 2:5, 2:6 Nahrendorf (68., 71.), 3:6 Kühn (83.).

Aufrufe: 012.6.2017, 16:00 Uhr
mnaAutor