2024-04-25T14:35:39.956Z

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Reichlich Rotsand muss in Oberjesingen ausgebaggert werden: Spatenstich mit (von links) Michael Kreiss (SVO-Fußballabteilungsleiter), Rainer Scheu (Ortschaftsrat), Manuel Baur (SVO-Projektleiter), Dieter Marquardt (SVO), OB Thomas Sprißler, Etta und Stefan Bachhäubl, Dietmar Merz (SVO-Bauleiter) und Bernd Nüßle (SVO-Kassier)  Foto: Bäuerle
Reichlich Rotsand muss in Oberjesingen ausgebaggert werden: Spatenstich mit (von links) Michael Kreiss (SVO-Fußballabteilungsleiter), Rainer Scheu (Ortschaftsrat), Manuel Baur (SVO-Projektleiter), Dieter Marquardt (SVO), OB Thomas Sprißler, Etta und Stefan Bachhäubl, Dietmar Merz (SVO-Bauleiter) und Bernd Nüßle (SVO-Kassier) Foto: Bäuerle

SV Oberjesingen: Ein Traum geht in Erfüllung

Aus Rot wird Grün: Letzter Hartplatz im Herrenberger Raum wird in ein Rasenspielfeld umgewandelt

Am Mittwochmorgen strahlten die Oberjesinger Fußballverantwortlichen mit der Spätsommer-Sonne um die Wette. Mit rund 40 Vereinsangehörigen erfolgte der Spatenstich zur Umwandlung des Tennenplatzes in der Waldsportanlage des SV Oberjesingen.

Zum Spatenstich um 9 Uhr früh war auch der Herrenberger Oberbürgermeister Thomas Sprißler zugegen. Mit ihm und weiteren Stadtverantwortlichen hatten zuletzt der stellvertretende Vorsitzende des SVO, Dieter Marquardt, und der Platzbau-Projektleiter des Vereins, Manuel Baur, den Platzumbau vorangetrieben. Denn erste Überlegungen auf dem nicht mehr zeitgemäßen Hartplatz nicht mehr spielen und vor allem auch nicht mehr trainieren zu wollen, hatte der Verein schon 2007 angestellt. Konkret sollte das Projekt „Aus Rot wird Grün!“ im Jahr 2012 werden. Da allerdings der Waldsportplatz Oberjesingen in der sensiblen Wasserschutzzone II a liegt, waren umfangreiche Untersuchungen vonnöten – die entsprechende Verzögerungen mit sich brachten. Marquardt: „Ich kann mich nur bei den vielen Vereinsmitgliedern bedanken, dass sie so lange Geduld hatten.“

"Zweifelhaftes Vergnügen"

Thomas Sprißler warf ebenfalls einen kritischen Blick auf den seit vier Jahren für den offiziellen Spielbetrieb stillgelegten Platz: „Wenn man sieht, wie dort schon das Grün durchschimmert auf einem eigentlichen roten Platz, der weiß um die Notwendigkeit des Vorhabens.“ Er selbst habe als Fußballspieler bei seinem Heimatverein TSV Inneringen (Bezirk Donau) das „zweifelhafte Vergnügen“ gehabt, bei Auswärtsspielen etliche Hartplätze kennenzulernen. Es sei wichtig, dass der Verein SV Oberjesingen im Zuge der Demografie mit einem zweiten Rasenplatz wieder auf die Qualität in der Jugendarbeit setzen kann. Sprißler: „Auf einem neuen schönen Plätzle hat man auch mehr Lust, wieder ins Training zu gehen.“

Erst einmal das Flutlicht getestet

Für die Angebotssumme von rund 136 000 Euro bekam die Firma Turnier aus Baiersbronn den Zuschlag. Firmeninhaber Stefan Bachhäubl und seine Frau Etta baten den SVO als erstes einmal, das Flutlicht einzuschalten: „Nicht, dass es bei einem Ausfall später heißt, wir hätten bei den Baggerarbeiten ein Kabel erwischt.“ Die sechs Flutlichter funktionierten einwandfrei, aber angesichts dieser Aufforderung erkannte man schnell den Fachmann. Stefan Bachhäubl lächelte: „Unser Hauptkunde ist die Stadt Stuttgart.“ Der Rotsand eines Tennenplatzes wird in vier Tagen beseitigt, dann wird die Drainage begutachtet. Bachhäubl: „Zur Not machen wir die Drainage und die Wasserleitungen neu.“ Sind die Aufbauten erledigt, wird die Rasentragschicht, bestehend aus 85 Prozent Quarzsand und 15 Prozent Oberboden, aufgebracht. Binnen vier Wochen, je nach Witterungsverhältnissen, soll eingesät werden. Zum Ende des laufenden Spieljahres könnte schon auf dem neuen Rasen gespielt werden, aber Dieter Marquardt hat nach den langen Jahren des Wartens noch Geduld: „Wir lassen den Platz bis zum Sommer ruhen, das Spielen darauf ist für die Saison 2016/17 geplant.“

Der letzte seiner Art...

Der Oberjesinger Platz ist übrigens die letzte „Kampfbahn Rote Erde“, wie ein Tennenplatz im Fußballer-Jargon auch gern genannt wird. In den 70er Jahren wurden überall im Gäu die Hartplätze aufgrund ihrer Witterungsbeständigkeit gepriesen und sogar vom Landessportbund entsprechend hoch bezuschusst. So verfügte die Stadt Herrenberg in ihrem Gebiet über nicht weniger als sechs Tennenplätze.

Hier nachfolgend die Umbaudaten bei den einzelnen Vereinen:

FV Mönchberg 1992

SV Affstätt 1993

Sportfreunde Kayh 1994 / 1995

TV Gültstein 2000 / 2001

VfL Herrenberg 2009

Die genannten Tennenplätze wurden allesamt wieder in Rasenplätze umgewandelt. Ausnahme war der Stadion-Nebenplatz in Herrenberg, auf dem ein Kunstrasen angelegt wurde.

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Aufrufe: 012.9.2015, 20:30 Uhr
Andreas Gauß, GäuboteAutor