Selgersdorf geht zum ersten Mal leer aus

Bereits die Woche zuvor musste man das Derby gegen Oberzier aufgrund von zahlreichen Verletzungen absagen. Eine weitere Absage sollte nicht dazu kommen. So stellte sich Timo Vasen, trotz Verletzung, als Ersatzspieler zur Verfügung. Und zur Halbzeit trafen mit Sebastian Wirtz und Michael Erdmann zwei weitere Spieler dazu. Trotz der suboptimalen Vorzeichen freuten sich alle Beteiligten auf das Kräftemessen mit der bis dato noch ungeschlagenen und bereits als Aufsteiger feststehenden Mittag-Elf.

Fairerweise muss erwähnt werden, dass die Heimmannschaft mit einer verstärkten B-Elf anfing, was jedoch bereits nach 30 Minuten korrigiert wurde. Ziel der Gäste war es, den Spitzenreiter hinter der Mittellinie zu empfangen, die Räume eng zu halten und eigene Vorstöße über den Neuzugang Philip Borgiel nach vorne zu tragen. Trotz der hochsommerlichen Temperaturen wurden die taktischen Anweisung in den ersten 20 Minuten perfekt umgesetzt.

Lohn war die hochverdiente 2:0-Führung durch die Sturmspitze Jens Herzogenrath (15., 22.). Selgersdorf reagierte und brachte mit Julius Schlesener, Isaac Darko und Carl Pithan drei Stammkräfte. Das Spiel begann sich nun so zu entwickeln, wie es sich der neutrale Beobachter vorgestellt hatte. Die Heimelf bekam im Mittelfeld die Oberhand und nun rollte ein Angriff nach dem anderen auf das von Marcel Lion gehütete Tor. Julius Schlesener brauchte zwei Standardsituationen um das Ergebnis zu egalisieren. Und so wurden die Seiten gewechselt.

Die Schwarz-Weißen, bekannt für leidenschaftliche Abwehrschlachten, stellten sich auf 45 Minuten intensive Minuten ein. Ziel war es allerdings nicht, das Ergebnis zu zementieren, sondern dem Spitzenreiter die erste Saisonniederlage beizubringen. Und mit der nötigen Aggressivität und dem unbedingten Willen ging man in den zweiten Abschnitt. Selgersdorf zog von Beginn an sein ansehnliches Kurzpassspiel auf und kombinierte sich gefällig nach vorne. Kevin Koll, Kevin Lobuscher, Cedric Inden und Marcel Vieth spulten unzählige Kilometer ab, um die spielerische Überlegenheit wett zu machen.

Und sollte doch einer der Angriff durchgehen, standen dahinter mit Niklas Kanters und Ralf Patzer zwei Felsen, die fast jedem Angriff trotzen und vielfach in letzter Sekunde klärten. Und sollte dann doch noch ein Angriff durchgehen, machte der überragende Marcel Lion die Chance zu Nichte. Andreas Zantis, Oliver Bauer und Philip Borgil versuchten durch großen kämpferischen Einsatz die Angriffsbemühungen zu stören und was noch viel wichtiger war, durch eigene Angriffe für die nötige Entlastung zu sorgen. Es boten sich nun eine Reihe guter Konterchancen und in der 55. Minuten setzte Jens Herzogenrath mit seinem dritten Tor die Zeichen auf Sieg.

Der Druck der Hausherren wurde immer größer. Dank Sebastian Wirtz und Michael Erdmann war man nun auch in der Lage, durch Wechsel jedem Spieler die nötige Pause zu gönnen. Doch jeder wollte nach Fünf-Minuten-Pause wieder zurück aufs Feld, um mitzuhelfen, das Große zu schaffen. Man überstand noch einige kritische Situation beziehungsweise Großchancen der Heimelf, bis der gute Schiedsrichter Walter Bläser nach 90 Minuten abpfiff. Erschöpft und total ausgepowert fielen sich die Schwarz-Weißen in die Arme und der Sieg wurde ausgelassen gefeiert.

Der würdige Aufsteiger zeigte sich als sportlich fairer Verlierer und so zollte Aufstiegstrainer Wolfgang Mittag der Leistung der Schwarz-Weißen großen Respekt und sprach von einem glücklichen aber verdienten Sieg. Am 11.6. empfangen die Spielvereiner zum letzten Saisonspiel, was gleichzeitig auch das letzte Spiel unter dem Trainergespann Kitz/Vasen sein wird, die II. Mannschaft des Türkischen SV.