2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Nur selten konnten die Efringer um Nachwuchsspieler Max Wechlin (links) die abgeklärten Kirchzartener um Julian Sutter in Schach halten. | Foto: Benedikt Hecht
Nur selten konnten die Efringer um Nachwuchsspieler Max Wechlin (links) die abgeklärten Kirchzartener um Julian Sutter in Schach halten. | Foto: Benedikt Hecht

SV Kirchzarten schlägt TuS Efringen-Kirchen mit 4:0

Aufsteiger überwintert auf Platz zwei +++ TuS mit dem Kopf durch die Wand

Verlinkte Inhalte

Das Fußballjahr 2016 war ein herausragendes für den SV Kirchzarten: Passend zum Abschluss hat sich der Aufsteiger mit einem 4:0-Heimsieg gegen den TuS Efringen-Kirchen in die Winterpause verabschiedet. Die Gäste begannen vielversprechend - und bugsierten sich dann selbst auf die Verliererstraße.

Die Sonne im Dreisamtal begann bereits am frühen Nachmittag, sich hinter den Bergen zu verkriechen, doch Jochen Bürgin ließ seinen Motor richtig heiß laufen. Sein Efringer Sturmkollege Jonathan Arnold hatte den Ball perfekt in die Gasse gelegt, Bürgin spurtete los und erreichte das Leder gerade noch vor Raphael Baumann. Mit Effet spitzelte Bürgin den Ball am SVK-Torhüter vorbei - doch sein Schuss verfehlte den Kasten deutlich.

Dennoch: Die Anfangsphase der Landesliga-Partie beim Tabellenzweiten SV Kirchzarten begann für die Gäste vielversprechend. Mit dem fünften Anlauf hatte der TuS die gegnerische Defensive durchbrochen und verbuchte nach sieben Minuten die erste Großchance. „Da hatten wir Glück“, sagte auch SVK-Coach Dylan Bamarni. Doch danach „haben wir fast nichts zugelassen“. Die Gäste hatten es verpasst, beim Top-Team eiskalt zuzuschlagen und als die Sonne schließlich im Dreisamtal verschwand, verloren auch die Efringer ihren offensiven Glanz. In der Folge brachten die Rebländer die Gastgeber kaum mehr in Bedrängnis und kamen nur noch selten entscheidend über die Mittelinie hinaus.



"Wir haben fast jeden Ball beim Gegner abgeliefert", haderte TuS-Coach Thomas Hauser über eine miserable Passquote in der Vorwärtsbewegung. "Die war eine Katastrophe." Anstatt mit Ruhe und Bedacht die Offensive aufzubauen, habe seine Elf zu hektisch agiert. "Wir wollen dann mit dem Kopf durch die Wand." Seinen Anteil daran hatte freilich auch der SVK. „Wir wollten früh stören und pressen“, erklärte Bamarni die Kirchzartener Taktik. Früh stellten seine Mannen die Gäste zu und trieben deren Fehlerquote in die Höhe. Den Gästen mangelte es in der restlichen Spielzeit an nennenswerten Torchancen. Die beste Gelegenheit hatte nach 53 Minuten Arnold, der aus zwölf Metern an der Latte scheiterte.

Zu jenem Zeitpunkt war die Partie längst entschieden, Kirchzarten hatte kurz zuvor das 4:0 erzielt. "Wir haben uns selbst geschlagen", resümierte Hauser. Zum einen verpasste es seine Elf zum wiederholten mal, "die Tore im richtigen Moment zu machen". Zum anderen luden die Efringer, die Gastgeber zum Toreschießen ein. "Das waren drei Geschenke", sagte Hauser über den 0:3-Pausenstand. Bei den ersten beiden Gegentoren hatte Schlussmann Jörg Bürgin gepatzt: Nach 17 Minuten eilte er bei einer Flanke aus seinem Kasten, doch war Uwe Damjanov schneller am Ball und köpfte ins leere Tor. Knapp 20 Minuten später glitt Bürgin ein Schuss von Axel Damjanov durch die Hände. "Es war nicht sein Tag", so Hauser, der seine Nummer eins aber in Schutz nahm. "Er hat uns auch schon viele Punkte geholt."

Sven Althauser glänzt mit traumhaftem Volleytor

Zumal Bürgins Vorderleute defensiv nicht sattelfest agierten und mit einem missglückten Klärungsversuch ein Traumtor begünstigten: Sven Althauser setzte das Leder mit einem herrlichen Volleyschuss zum 3:0 in die Maschen (40.). Bamarni konnte sich nach der klaren Führung zur Pause auch über einen weiteren Aspekt freuen: „Bei Standards und Einwürfen sind wir sehr effektiv“, lobte er seine Mannschaft. Im zweiten Durchgang hätte Kirchzarten den Sieg noch deutlicher gestalten können als das 4:0 durch Julian Sutter, der einen Freistoß aus 17 Metern sehenswert in den Efringer Kasten zirkelte. Zuweilen wollte der SVK den Ball ins Tor tragen, noch ein weiteres Traumtor nachlegen. Axel Damjanov und der eingewechselte Nino Tumminaro hätten die Gastgeber noch öfters jubeln lassen, verschonten den TuS letztlich aber.

Gab es für die Gäste, die unter der Woche mit Simon Diodene (Bänderriss) den nächsten Verletzten zu beklagen hatten, etwas Positives aus dem Dreisamtal mitzunehmen? "Nur ein Gegentor in der zweiten Halbzeit", sagte Hauser und grinste verschmitzt. Seine positive Ader hat er nicht verloren. Und am Samstag gibt's im Nachholspiel beim SC Wyhl noch einmal die Chance auf Punkte.

Für Kirchzarten geht’s hingegen nun in die Winterpause – als Zweiter. Nach dem Aufstieg aus der Bezirksliga und dem Vorstoß bis ins Viertelfinale um den Verbandspokal setzte der SVK sein überragendes Fußballjahr auch in der Landesliga fort. Das obere Tabellendrittel hatten die Dreisamtäler angepeilt. „Jetzt wollen wir auch Zweiter werden“, bekräftigt Bamarni. Derart abgeklärt, wie sich die Kirchzartener präsentieren, ist ihnen das allemal zuzutrauen.

SV Kirchzarten - TuS Efringen-Kirchen 4:0 (3:0)
Tore: 1:0 Uwe Damjanov (17.), 2:0 Axel Damjanov (36.), 3:0 Althauser (40.), 4:0 Sutter (51.). Schiedsrichter: Baumert (Achern). Zuschauer: 50.
Aufrufe: 012.12.2016, 00:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor