2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Krato
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Aufsteiger DSC Arminia auf Anhieb Fünfter

2. Frauen-Bundesliga: Saisonbilanz des DSC. Pokalspiele gegen Gütersloh und Wolfsburg sind die Highlights

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Die Saison war lang, sie war extrem schwer, vor allem die nicht enden wollende Hinrunde – doch nach der ersten Zweitligasaison der Fußballfrauen von Arminia Bielefeld ziehen alle Beteiligten ein positives Fazit.

Allen voran Präsident Hans-Jürgen Laufer, der bei seinen zahlreichen Visiten nicht müde wurde, die Auftritte seiner „Mädels“ als „echte Bereicherung für unseren Verein“ zu loben. Auch Markus Wuckel ist hochzufrieden: „Platz fünf in der Liga und drei Weltklasse-Pokalauftritte – besser geht’s ja kaum“, sagt Arminias Trainer, der die Mannschaft binnen zwei Jahren aus der Westfalenliga in die obere Tabellenhälfte der 2. Bundesliga führte. Und Kapitänin Maxi Birker freut sich darüber, „dass wir trotz eines kleinen Kaders und einiger Ausfälle während der Saison auf Anhieb eine so gute Rolle in dieser Liga spielen konnten“.

Als Höhepunkte bleiben allerdings keine Punktspiele, sondern die beiden Pokalfights gegen den FSV Gütersloh (6:2) und den späteren Deutschen Meister und Pokalsieger VfL Wolfsburg (0:2) in Erinnerung. „Diese Partien in der Schüco-Arena, in denen wir vor großem Publikum große Moral gezeigt und auch spielerisch und taktisch überzeugen konnten, haben nicht nur Riesenspaß gemacht, sondern ganz bestimmt auch den Stellenwert des Frauenfußballs in Bielefeld gesteigert“, glaubt Birker. Ihr Coach sieht das genau so, stellt aber die Leistung seiner Mannschaft auch in einen größeren Zusammenhang. „Bei aller Freude über das Erreichte muss uns auch klar sein, dass wir von den ,Großen Drei’ der Liga, also Werder Bremen. Wolfsburg II und Cloppenburg, noch ein ganzes Stück entfernt sind“, sagt Wuckel, der außerdem ganz gerne mal gegen der Herforder SV gewonnen hätte. „Das holen wir dann in der nächste Saison nach“, heißt aufgeschoben für ihn indes nicht aufgehoben.

Doch nicht nur die negative Derbybilanz – nur eins von drei Spielen konnte gewonnen werden – bedeutet Motivation für die kommende Saison. „Es gibt so viele Punkte, an denen wir ansetzen können und müssen“, erklärt Wuckel, dessen vorrangiges Ziel es ist, die oft unorganisiert wirkende Defensive zu stabilisieren. Mit der Österreicherin Sandra Hausberger (Werder Bremen) hat der DSC deshalb eine neue Abwehrchefin verpflichtet, deren Qualität Wuckel in den höchsten Tönen lobt. „Ich war beim ersten Training mit ihr total begeistert“, erklärt auch Maxi Birker, „sie wird hinten Verantwortung übernehmen, organisieren, lenken und Kommandos geben.“ Mit Oliwia Wos (Herforder SV) kommt eine weitere defensivstarke Spielerin hinzu, außerdem fanden mit Ninas Lange und Valentina Vogt zwei weitere Spielerinnen des ostwestfälischen Nachbarn den Weg zu Arminia. „Alle Neuzugänge haben viel Potenzial, so dass wir unsere Abgänge kompensieren können sollten“, sagt Wuckel.

Nachdem das Team gesund von der feucht-fröhlichen Mannschaftsfahrt nach Holland zurück ist, beginnt jetzt aber erst einmal die fußballfreie Zeit. Erst am 10. Juli bittet Wuckel seine Frauen wieder zum Training, vorher bekommen alle aber Hausaufgaben für diverse Einheiten in einem Fitnessstudio mit. In der Vorbereitung spielt Arminia dann unter anderem gegen die Bundesligisten Werder Bremen und USV Jena.

Kommentar: Ein starkes Stück Arminia

Das Abschneiden von Arminias Fußballfrauen in ihrem ersten Zweitligajahr ist aller Ehren wert. Die Aufsteigerinnen entwickelten sich zu einem ganz starken Stück Arminia: Rang fünf war mehr, als die Optimisten erhofft hatten – und ist genau die Platzierung, die im nächsten Jahr sicher für das Erreichen der danach eingleisigen 2. Liga reichen würde. Eine Wiederholung dieses guten Abschneidens ist also ausdrücklich erwünscht.

Zu wünschen ist den Armininnen jedoch auch, dass die kommende Spielzeit mit weniger Theaterdonner über die Bühne geht als das abgelaufene Jahr. Dass Trainer Markus Wuckel sich im Verlauf der Saison genötigt sah, gleich drei Spielerinnen, darunter mit Kamila Kmiecik und Aylin Yaren zwei Leistungsträgerinnen, aus unterschiedlichsten Gründen zu suspendieren, brachte viel Unruhe. Zudem brauchte es einige Zeit und zwei radikale Änderungen in der Grundformation, bis Wuckel sein Team auf Zweitliganiveau getrimmt hatte. Der Erfolg dieser Korrekturen und die viel Qualität versprechenden Neuzugänge lassen darauf hoffen, dass diese Turbulenzen nicht wieder vorkommen.

Aufrufe: 031.5.2017, 10:00 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor