2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
F: Bock
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Lübben und Hohenleipisch lassen Punkte liegen

MIT VIDEOS + GALERIEN: Nach Unentschieden im direkten Aufeinandertreffen der Verfolger wächst der Abstand zur Spitze

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Der Gewinner des 22. Spieltags in der Landesliga Süd ist Spitzenreiter FSV Glückauf Brieske/Senftenberg: Im direkten Duell Grün-Weiß Lübben gegen den VfB Hohenleipisch nahmen sich die Verfolger beim 1:1 gegenseitig Punkte weg. Damit wuchs der Abstand nach oben - beide Teams haben aber an Ostern noch Nachholspiele.

So richtig wussten am Samstag nach dem Schlusspfiff weder Lübbens Coach Oliver Keutel noch Hohenleipischs Trainer Henrik Pohlenz, ob es nun ein gewonnener oder zwei verlorene Punkte für beide im Titelrennen waren. Einig waren sie sich aber in der Einschätzung über das Ergebnis: "ärgerlich". Über die gesamten 90 Minuten betrachtet passt für Lübben außerdem dazu noch das Attribut "glücklich", denn in der Schlussphase rettete Grün-Weiß-Keeper Patrick Michaelis mit zwei starken Paraden den einen Zähler.

Dabei ging es eigentlich gut los für die Hausherren. In der 4. Minute verfehlte Tony Ziegler mit einem satten Volleyschuss aus spitzem Winkel nur knapp das VfB-Gehäuse. Auch in der Folge setzte Lübben Hohenleipisch früh unter Druck und bestimmte die Anfangsphase. Den Bruch im Grün-Weiß-Spiel gab es nach gut einer Viertelstunde: Ausgerechnet Geburtstagskind und Abwehrchef Rene Trehkopf zeigte an, dass es für ihn wegen einer Verletzung nicht weiter geht. Für ihn rutschte Markus Müller zurück in die Defensive. Damit fehlten zum einen im Zentrum der Spreewälder eine wichtige Anspielstation und außerdem die gefährlichen langen Bälle von Trehkopf in den Sturm. Keutel: "In so einem Spitzenspiel muss alles passen. Nach der Auswechslung hatten wir 10 Minuten Unruhe in unserem Spiel. Wir mussten auf zwei wichtigen Positionen umstellen."

In der Folge kam Hohenleipisch besser in die Partie und bestimmte diese, ohne sich wirklich klare Chancen herausspielen zu können. Bis zur Pause prägten viele enge Zweikämpfe und Luftduelle das Spiel. Dazu verloren die Gäste mit Dirk Schniffner ebenfalls ihren Abwehrchef verletzungsbedingt nach 39 Minuten. Doch Hohenleipisch kompensierte den Ausfall besser und blieb am Drücker. Der erste Treffer fiel aber doch auf der Gegenseite: Einen Schuss von Benjamin Peschk wehrte Sascha Gutsche im eigenen Strafraum mit dem Ellbogen ab. Schiedsrichter Thomas Czada hatte beste Sicht und zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Lübbens Torjäger Romano Lindner ließ sich die Chance nicht entgehen und erzielte sein 22. Saisontor.

Der Rückstand tat in der zweiten Hälfte den Gästen wesentlich besser als den Hausherren. Lübben zog sich mit der knappen Führung in die eigene Hälfte zurück und lauerte nur noch auf Konter. Hohenleipisch dominierte nach der Pause klar Ball und Gegner und kam in der 84. Minute zum völlig verdienten Ausgleich. Nach einem harten Zweikampf im Lübbener Strafraum, bei dem Tim Seifert Benjamin Peschk mit der Schulter zu Boden rammte, landete der abgewehrte Ball bei Paul Werner. Während die Grün-Weißen noch vehement einen Freistoß forderten, zog der VfB-Angreifer aus 18 Metern ab. Den nicht unhaltbaren Schuss konnte auch Michaelis nicht mehr klären und es stand 1:1.

Für Peschk ging es danach nicht mehr weiter und die Hausherren mussten die Schlussphase in Unterzahl beenden, weil sie schon drei Mal gewechselt hatten. Hohenleipisch witterte nun endgültig die Chance zum Sieg und warf alles nach vorne. Dieses Mal war Lübbens Schlussmann Patrick Michaelis aber auf dem Posten: In der 92. Minute lenkte er einen noch leicht abgefälschten Schuss von Ahmet Ayat mit den Fingerspitzen über die Querlatte.

Und 120 Sekunden später sicherte der Torwart mit einem Reflex auf der Linie nach dem besten Angriff des ganzen Spiels und dem abschließenden Seitfallzieher von Pierre Mouen Ebongue den einen Zähler für die Spreewälder.

Bei der Analyse der Partie waren sich die Trainer anschließend fast einig. Lübbens Coach Keutel: "Am Ende war der Punkt glücklich. In der ersten Halbzeit haben wir gut gestanden und nur wenig zugelassen. Gegen Hohenleipisch sind es immer enge Duelle. Ich hatte eigentlich gedacht, dass wer hier das erste Tor macht, auch das Spiel gewinnt. In der zweiten Hälfte haben wir es dann nicht geschafft, den Konter zu setzen. Es war klar, dass es bei nur einem Tor Vorsprung hintenheraus nochmal brenzlig wird." Ähnlich sah es auch sein Gegenüber Henrik Pohlenz: "Wir hätten gewinnen können. In der ersten Halbzeit waren wir aber zu ängstlich und hatten zu viele Ballverluste. Das war zuviel Qual. Nach der Pause hatten wir deutliche Feldvorteile und machen verdient auch den Ausgleich. So hatten wir uns das vorgestellt."

Einig sind sich die Beiden auch für den weiteren Verlauf der Saison. Beide müssen noch am Osterwochenende ran bei Nachholspielen. Damit könnten sie den Rückstand auf Spitzenreiter FSV Glückauf Brieske/Senftenberg wieder etwas verkleinern. Keutel: "Für uns ist noch alles drin. Wir wollen oben dranbleiben und geben nicht auf. Ich hoffe, dass es noch spannende Spiele werden. Am vorletzten Spieltag spielen wir noch gegen Brieske, da wollen wir nicht schon den Blumenstrauß übergeben. Aber es wir noch ein weiter Weg." So sieht es auch Pohlenz: "Ich bin gespannt, wer das Rennen macht. Wir haben jetzt die ganzen Spiele gegen die oberen Teams. An den letzten Spieltagen stehen diese sich dann direkt gegenüber. Ich hoffe, dass wir bis dahin mithalten können. Wenn wir oben dranbleiben, wird es noch interessant. In der Brandenburgliga wird es aber für jedes der Teams schwer werden. Dieses Jahr ist kein Überflieger dabei. Das wird nochmal ein richtiger Sprung."

Aufrufe: 08.4.2017, 21:45 Uhr
Sven BockAutor