2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Rückkehr in die Kreisoberliga: Der SV Erbenheim marschiert durch die A-Liga und sichert sich schon am drittletzten Spieltag die Meisterschaft.  Am Sonntag kann auch die Reserve den Titel klarmachen. 	Foto: Hannelore Wagner
Rückkehr in die Kreisoberliga: Der SV Erbenheim marschiert durch die A-Liga und sichert sich schon am drittletzten Spieltag die Meisterschaft. Am Sonntag kann auch die Reserve den Titel klarmachen. Foto: Hannelore Wagner

Wie aus einem Umbruch schnell Euphorie wird

MEISTER-PORTRÄT +++ SV Erbenheim geht mit 37 neuen Spielern und einem neuen Vorstand in die Saison und feiert direkt den Wiederaufstieg

Wiesbaden. Alles auf Anfang hieß es beim SV Erbenheim nach dem Abstieg aus der Kreisoberliga Wiesbaden. „Insgesamt hatten wir 37 Neuzugänge und einen neuen Vorstand“, berichtet Erbenheims Spielausschussmitglied Stefan Funk über den Umbruch im Sommer. „Da war der Aufstieg nicht das Ziel.“ Dass das Team doch so schnell funktionierte, lag laut Funk an der sehr guten Gemeinschaft. „Einige Neuzugänge waren früher schon mal in Erbenheim und wissen, wie der Verein funktioniert. Andere Spieler kannten sich schon von früheren Vereinen. Es hat einfach sehr gut zusammengepasst“, war die Eingewöhnungszeit trotz der vielen neuen Spieler verhältnismäßig kurz gewesen. Funk: „Über Freunde und Mundpropaganda hat es sich dann schnell verbreitet, dass sich was in Erbenheim bewegt“, spürte man im Umfeld des Vereins eine gewisse Euphorie. „Das hat sich dann verselbstständigt.“

Ein Hoch zum Start und ein kurzes Tief im Winter

Entsprechend gut verlief auch der Saisonstart für den letztjährigen Kreisoberligisten. Mit sechs Siegen und zwei Unentschieden lag die Mannschaft von Trainer Andreas Tittler bereits nach acht Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz. In der Folge feierte Erbenheim sogar bis zum 17. Spieltag ununterbrochen Siege. „Wir haben weiter nur von Spiel zu Spiel geschaut“, so Funk. Erst rund um die Winterpause, als man gegen den VfR Wiesbaden (2:4) sowie Niedernhausen II und Igstadt (je 0:2) verlor, habe man sich mit Blick auf den Aufstieg zusammengesetzt. „Wir haben uns eingeschworen, dass wir die Arbeit der bisherigen Saison nicht einfach wegschenken.“ Mit Erfolg: Die letzten sieben Spiele konnte Erbenheim allesamt gewinnen.

Daran änderte auch der Abgang des Trainers Mitte April aus persönlichen Gründen nichts. „Wir bedanken uns nochmals bei Andi Tittler. Er hatte bis zu seinem Ausscheiden maßgeblichen Anteil an diesem Neuaufbau. Ohne ihn hätte der Aufstieg nicht funktioniert“, würdigt Funk die Arbeit des 48-Jährigen. Dessen Nachfolge trat zunächst übergangsweise bis zum Saisonende Co-Trainer Serdar Barin an. „Die Jungs haben das gut angenommen. Deshalb ist die interne Lösung die beste Lösung“, wird Barin auch in der kommenden Kreisoberliga-Saison verantwortlich an der Seitenlinie stehen. Unterstützung erhält er zukünftig von Karim El Bakkaoui.

Da Erbenheim bereits gegen Nordenstadt II (4:1) den „ersten von drei Matchbällen“ zur Meisterschaft nutzen konnte, laufen im Hintergrund schon die Planungen für die Rückkehr in die Kreisoberliga auf Hochtouren. „Wir haben bereits einen breiten Kader mit Erfahrung im höheren Bereich. Wir wollen uns daher gezielt verstärken“, vertrauen die Vereinsverantwortlichen in Erbenheim auf den Stamm der Aufstiegsmannschaft. „Wir hatten auch schon gute Gespräche mit potenziellen Neuzugängen. Wir wollen eine weitere Variante im Sturm. Und auch für das Mittelfeld und die Abwehr könnte noch ein Spieler kommen“, gibt Funk Einblicke in die Planungen. Erbenheim dagegen verlassen werden Daniel Ritzel (Spvgg. Sonnenberg) und Patrick Sebischka, der den Erbenheimern wegen eines Wohnortwechsels nicht mehr zur Verfügung steht.

„Wir wollen uns wieder in der Kreisoberliga etablieren und eine feste Größe werden“, formuliert Funk das Saisonziel für die kommende Spielzeit. Dann hofft der Spielausschuss-Chef sicherlich wieder auf viele Tore seiner Mannschaft. „Serdar Barin sticht mit seinen über 30 Toren aus der Mannschaft heraus. Ansonsten verteilen sich die Tore aber über alle Mannschaftsteile“, setzt er auf eine gewisse Unberechenbarkeit seiner Mannschaft. Und wer weiß? Vielleicht kann der SV Erbenheim in dieser Saison sogar zwei Meisterschaften bejubeln. Am letzten Spieltag der Kreisliga A Reserve kann die zweite Mannschaft des SVE am Sonntag mit einem Heimsieg gegen Blau-Gelb ebenfalls Meister werden.

Meisterkader: Galip Akguen (14 Spiele/0 Tore/22 Jahre), Khalid El Bakkaoui (15/1/34), Andreas Bürger (17/1/36), Fouad El Bakkaoui (21/5/22), Mo Ajai (18/1/28), Karim El Bakkaoui (27/3/31), Serdar Barin (30/36/35), Caner Celik (20/2/32), Michael Fank (8/1/23), Alain Gros (29/10/30), Karim Guerba (3/0/29), Andre Herr (18/10/28), Mike Jakobowsky (27/1/30), Maurice Jung (27/0/26), Deniz Karaayak (10/5/31), Azze Karrouch (5/0/22), Thorsten Kessler (1/0/46), Daniel Otto (25/7/29), Zaki Ouffata (16/6/27), Vahrim Redza (11/6/29), Mike Riese (3/0/22), Luigi Riggio 28/7/20, Daniel Ritzel (22/0/28), Patrick Sebischka (21/4/25), Patrick Stroh (11/0/22), Cenk Tunakan (25/0/27), Benjamin Wagner (24/0/24), Jeremy White (4/1/29).



Aufrufe: 029.5.2017, 10:00 Uhr
Dominik DittmarAutor