2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
ELS-Kapitän Max Böhme (hier gegen den Eintracht Schkeuditz, rechts) leitete mit einem tollen Solo das 3:0 für seine Farben im Spiel gegen den SV Panitzsch/Borsdorf ein. F: Laura Franz
ELS-Kapitän Max Böhme (hier gegen den Eintracht Schkeuditz, rechts) leitete mit einem tollen Solo das 3:0 für seine Farben im Spiel gegen den SV Panitzsch/Borsdorf ein. F: Laura Franz

Eintracht-Süd gibt sich in Panitzsch keine Blöße

Göttsches-Elf setzt sich mit 3:0 beim Abstiegskandidaten durch

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Es ist geschafft: Nachdem die Partie zwischen dem SV Panitzsch/Borsdorf und dem SV Eintracht Leipzig-Süd zwei Mal aufgrund widriger Wetterbedingungen kurzfristig abgesagt werden musste, ging das Match am vergangenen Dienstagabend endlich über die Bühne. Dabei ließen sich beide Vertretungen auch nicht von kurzzeitig heftigen Regengüssen vom Kicken abbringen und schenkten sich nichts. Unter dem Strich setzte sich der Favorit aus dem Leipziger Süden letztlich verdient mit 3:0 durch und lässt die Abstiegssorgen im Gegner-Lager damit weiter wachsen.

"Auswärtsspiel dahoam" hieß es am vergangenen Dienstag für den SV Panitzsch/Borsdorf im Nachholer der Stadtliga gegen den Tabellenzweiten vom SV Eintracht Leipzig-Süd. Nach zweimaliger Absage auf der Gast-Spielstätte von ELS, dem Sportplatz des SV Eiche Wachau, einigte man sich auf die Verlegung der Begegnung nach Panitzsch, sodass die Blau-Gelben nun beide Liga-Spiele gegen den Aufsteiger auf der heimischen Anlage bestreitet - und das innerhalb von nur fünf Tagen.

Im ersten Akt deuteten die Platzherren sofort an, dass sie sich nicht wie bei der 1:6-Pleite im Stadtpokal abschießen lassen wollten und setzten die in grün und schwarz spielende Eintracht aus einer sicheren Defensive heraus schon im Mittelfeld unter Druck. Die Gäste, zuletzt mit zwei torlosen Pflichtspiel-Niederlagen in Serie, hatten in dieser Phase noch nicht ihre gewohnte Ballsicherheit gefunden und so lud man "PaBo" zu Gegenangriffen ein. Bereits in der Anfangsphase gab der schnelle Youngster Lennard Hanusch den ersten Warnschuss ab, welcher den Kasten von ELS-Keeper Taubert aber knapp verfehlte.

Auf der Gegenseite besaß die einzige Sturmspitze von Eintracht-Süd, Stefan Reichstein, nach einer gewissen Warmlaufzeit die Riesenchance zur Führung, als er nach einem Pass in die Schnittstelle zu überhastet abschloss und verzog (20.). Aber diese Ungenauigkeiten sollten sich durch das gesamte Match ziehen, so waren auch in der Folge die Pässe oft einen Tick zu lang oder der Mitspieler stand bei der Ballabgabe im Abseits.

Reichstein schaltet am schnellsten und bringt seine Farben in Front

Erst Mitte der ersten Hälfte wurden die Angriffsbemühungen der Göttsches-Elf konkreter und es sprangen weitere Großchancen heraus: So scheiterte Enrico Fischer nach toller Kombination am herauseilenden PaBo-Schlussmann Roth, ehe wenige Aktionen darauf Reichstein mit einem Lupfer nur die Querlatte traf. So blieb die von Kapitän Martin Tripke aus der Defensive heraus geleitete Mannschaft im Spiel und hätte wenig später durchaus selbst in Front gehen können, wenn nicht sogar müssen.

Eine punktgenaue Müller-Flanke landete in der Mitte beim eingelaufenen René Reinecke, doch Letzterer fand per Kopf seinen Meister im schnell reagierenden Max Taubert (35.). Das Geläuf auf dem Panitzscher Sportplatz war durch einen 20-minütigen Platzregen inzwischen ziemlich rutschig geworden, was hüben wie drüben immer wieder zu unerwarteten Situationen führen sollte. Eine solche mündete wenige Minuten vor dem Halbzeitpfiff für den ersten Treffer des Tages:

Nach einem scheinbar von den Gastgebern bereinigten Angriff marschierte Panitzschs Hüter Florian Roth aus seinem Strafraum in Richtung Eckfahne, um die Aktion endgültig zu klären. Dabei hatte er aber die Rechnung ohne den heransprintenden Reichstein gemacht, der den Keeper unter Druck setzte, vom Ausrutschen des Gegenspielers profitierte und plötzlich in Ballbesitz war. Ohne lange zu fackeln, schloss der Neuzugang ab, sodass die Kugel noch leicht abgefälscht von Tripkes Fuß ins Tor rutschte - 0:1.

Bissige Panitzscher verpassen nach der Pause den Ausgleich

Im zweiten Abschnitt hatte sich Petrus wieder beruhigt und auch die abstiegsbedrohten Schützlinge von Coach Steffen Sievert gingen mit frischem Elan und unbändigem Einsatzwillen an die Aufgabe dem Favoriten einen Punkt abzuknöpfen. Und die teilweise grenzwertige Zweikampfführung zeigte seine Wirkung: PaBo bekam seine Gelegenheiten, meist nach Standards, zum Ausgleich, doch Fritzsche und Schönfeld wussten diese nicht im Zählbares umzumünzen.

Im weiteren Verlauf konnte der Rangzweite das Geschehen wieder ein bisschen beruhigen und ließ Ball und Gegner weitestgehend laufen. Für die Platzherren wurden die Wege nun immer weiter, was nicht gerade förderlich für die ohnehin schon ersatzgeschwächte Truppe zu sein schien. Mit der Einwechslung von Philipp Engler kam auf Eintracht-Seite noch einmal frischer Wind in die Partie. Der junge Linksaußen initiierte immer wieder schnelle Vorstöße über die Flügel und war auch maßgeblich am zweiten Treffer beteiligt.

So legte er nach einer klasse Kombination von Tino Peschick und Patrick Mayer über die linke Seite wieder quer auf den eingelaufenen Mayer, der gekonnt mit einem Lupfer zum 0:2 abschloss. Doch damit nicht genug: Die Gäste spielten nun auf den dritten Treffer, wurden aber mehrfach vom Linienrichter zurückgewunken. Nach weiteren Abschlussversuchen von John und Fischer war es erneut Engler, der das Leder mit einem Fernschuss an die Latte setzte.

Nahrendorf veredelt schönes Böhme-Solo zum 0:3-Schlusspunkt

Die Gastgeber steckten zwar nicht auf, doch es fehlte in der Offensive schlichtweg die nötige Durchschlagskraft, um den Erfolg von Eintracht-Süd noch einmal in Gefahr zu bringen. In der Nachspielzeit sollte schließlich noch der dritte Treffer fallen, als ELS-Kapitän Max Böhme einen Sololauf alá Lucio bis zur Grundlinie des Panitzscher Strafraums ansetzte und dann mit Martin Nahrendorf den eingelaufenen Mitspieler fand. Letzterer ließ sich nicht zwei Mal bitten, zog direkt ab und nagelte die Kugel zum Endstand unter die Querlatte.

Bereits am Samstag steht nun das Rückspiel auf dem Programm, bei dem es für Panitzsch/Borsdorf erneut um alles geht, denn die Konkurrenz vom KSC 1864 Leipzig schläft nicht und wird ebenso versuchen jeden Patzer im Abstiegskampf eiskalt auszunutzen, um am Ende vielleicht doch noch vor den Blau-Gelben zu stehen. Für Eintracht-Süd würde ein weiterer Sieg über PaBo hingegen den sicheren zweiten Platz im Aufstiegsjahr bedeuten, was die starke Spieltzeit gebührend abschließen würde.

Panitzsch/Borsdorf: Roth - Wondraczek, Hoppe, Müller, Tripke, Reinecke, Schönfeld (75. Ludwig), Tiffe, Fritzsche (74. Winter), Schneider, Hanusch.

Eintracht Leipzig-Süd: Taubert - Reiß (59. Stein), Böhme, John, Peschick, Nahrendorf, Mayer, Ziegenhorn, Leiding (79. Wolter), Fischer, Reichstein (64. Engler).

Torfolge: 0:1 Reichstein (44.), 0:2 Mayer (73.), 0:3 Nahrendorf (90.+2).

Aufrufe: 08.6.2017, 15:30 Uhr
mnaAutor