2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

SV Eichede im Umbruch

Zapel sieht Stormarner SH-Ligisten nicht als Favorit

Vor der vergangenen Spielzeit gehörte der SV Eichede als Regionalliga-Absteiger zum Kreis der Top-Aufstiegsfavoriten in der SH-Liga. Am Ende sprang der dritte Rang heraus. Ein Ergebnis, das die Verantwortlichen am Ernst-Wagener-Stadion, allen voran Trainer Oliver Zapel, im Großen und Ganzen zufrieden stellte. In diesem Jahr backe man allerdings kleinere Brötchen, wie der Cheftrainer der ,,Bravehearts" verlauten ließ.

,,Ich habe sonst immer klar Stellung bezogen, unsere Favoritenrolle angenommen und mit Ambitionen nicht hinter dem Berg gehalten. Doch es hat sich inzwischen einiges getan. Nur weil wir SV Eichede heißen und in den letzten Jahren immer oben mitgespielt haben, muss das nicht bedeuten, dass wir wieder durchmarschieren. Schon gar nicht in dieser Saison und bei dieser Konstellation."

Der 47-Jährige verweist dabei vor allem auf den personellen Umbruch. Mit Jan-Ole Rienhoff, Simon Koops, Fabian Lucassen, Andre Kossowski und Dennis Wagner haben im Sommer einige gestandene Spieler den Club verlassen. Es ist ein Großteil derer, die getrost als ,,goldene Generation" des SVE bezeichnet werden können und großen Anteil daran hatten, dass die Stormarner 2013 in die Regionalliga Nord aufstiegen. ,,Das waren Spieler mit Führungsqualitäten, die uns da verlassen haben. So etwas findet man nicht eben einmal so, das muss erst wieder langsam wachsen. Von den Neuzugängen ist ähnliches jedenfalls zeitnah nicht zu erwarten", sieht Zapel eine Wiederaufbauphase.

Der Trainer arbeitet zudem parallel zu seinem Amt beim SVE seit Juni an seiner Zukunft: An der Hennes-Weisweiler-Akademie in Hennef büffelt er für die Lizenz zum Fußball-Lehrer. ,,Leider haben schon in der Vorbereitung einige Spieler gefehlt. Das war natürlich alles andere als optimal. Aber auch so benötigen wir Zeit, um uns zu finden. Gerade die jungen Spieler sind noch lange nicht für die gehobene SH-Liga bereit, müssen erst richtig ausgebildet werden", sagt Zapel. Mit Dieter Forkert sprang zudem einer der Neuen kurz vor dem Saisonstart noch ab. ,,Vor allem im taktischen Bereich besteht Nachholbedarf. Auch deshalb zähle ich uns definitiv nicht zu den Topfavoriten", betont Zapel. Daran ändert auch das Erreichen des Halbfinals im Pokal nichts. ,,Wir haben zwei Ligakonkurrenten bezwungen. Nicht mehr und nicht weniger. An meiner Gesamteinschätzung ändert das nichts", so der SVE-Trainer.

Zudem sind neue Gesichter in wichtigen Positionen. Allerdings machte der als Co-Trainer vorgesehene Christopher Naatz (Preußen Reinfeld) aus beruflichen Gründen einen Rückzieher. So muss zunächst Urgestein Malte Buchholz während Zapels Abwesenheit die Trainingseinheiten leiten. Dagegen wurde das Amt des Kapitäns neu besetzt. Nico Fischer wurde vom angehenden Fußballlehrer zum ,,Leitwolf" ernannt. Für Zapel eine logische Konsequenz. ,,Nico ist jetzt reif und willig, um noch mehr Verantwortung zu übernehmen." Schon in den letzten Jahren habe sich der 26-Jährige immer wieder eingebracht, könne jetzt Akzente mit der Binde am Arm setzen und gilt als Nachfolger von Jan-Ole Rienhoff. ,,Er ist der richtige Mann, der an vorderster Front die Belange der Mannschaft und des Vereins vertreten kann."

Aufrufe: 028.7.2015, 11:30 Uhr
SHZ / Stephan RussauAutor