2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Er hört auf - und macht weiter: Stefan Zehdenick will in der kommenden Saison nicht mehr für Zehdenick die Töppen schnüren, sondern auf der Trainerbank Platz nehmen. Foto: Schütz
Er hört auf - und macht weiter: Stefan Zehdenick will in der kommenden Saison nicht mehr für Zehdenick die Töppen schnüren, sondern auf der Trainerbank Platz nehmen. Foto: Schütz

"Aus und vorbei?"

Stefan Elor hängt seine Fußballschuhe an den Nagel und wird Coach der Reserve in Zehdenick. Ein Interview über Ende und Anfang

Wer die Geschichte des Stefan Elor kennt, der weiß: Diese Enrscheidung ist dem Zehdenicker Mittelfeldmotor nicht leicht gefallen. Elor hört auf. Und wird ab kommender Saison Trainer bei der Reserve des SVZ. Wir haben uns mit ihm unterhalten.

Eigentlich war die aktive Fußballer-Karriere des Stefan Elor schon vor anderthalb Jahren beendet. Nach einer Knieverletzung, die er sich im Februar 2016 im Derby gegen Falkenthal zuzog, fiel er Monate lang aus. An Fußballspielen war nicht zu denken. Im Juni 2016 machte die Meldung die Runde, das Zehdenicker Urgestein würde seinen SVZ verlassen. Nach Häsen. Als Trainer.

Nur einen Monat später dann das Überraschungs-Comeback: Stefan Elor biss die Zähne zusammen und spielte doch noch eine Saison bei der Landesliga-Truppe des SV Zehdenick. Den Trainerposten bei Häsen trat er nie an. "Ich bin hier aufgewachsen, es ist mein Heimatverein und das wird mir nie einer nehmen können“, sagte er damals im Interview. Nun will Stefan Elor tatsächlich aufhören. Sagt er zumindest.



Stefan, aus und vorbei? Du spielst derzeit noch bei der Ersten und warst bis zuletzt Leistungsträger. Da hängst Du die Schuhe an den Nagel?
Ja, das ist korrekt. Ich werde meine aktive Laufbahn bei der ersten Mannschaft beenden und mich voll auf meine neue Aufgabe als Trainer konzentrieren. Ein wenig Wehmut ist dabei, aber je länger ich mich damit auseinandersetze, desto leichter fällt mir der Abschied. Samstag wird definitiv mein letztes Pflichtspiel für unsere Erste sein und für mich sicher ein sehr emotionaler Abschied.


Du hast dir Unterstützung mit ins Boot geholt. Reiner Appell wird Dein Co-Trainer werden. Noch in der vergangenen Saison hast Du ihn beim Training streckenweise unterstützt. Wie kam es zu der Konstellation?
Als mir die Aufgabe angeboten wurde, habe ich nicht lange überlegt und Reiner als meinen Co wieder ins Boot geholt. Wir haben beide in der letzten Saison, als ich schwerer verletzt war, aus wenig sehr viel gemacht. Wir haben den eigentlich unvermeidbaren Abstieg doch noch abwenden können. Dabei das System komplett umgestellt und die Trainingsgruppe mit anspruchsvollem Training erweitern können. Ich glaube, dass die Jungs genauso viel Spaß hatten mit Reiner und mir, wie wir mit Ihnen. Nach der Saison war Schluss und ich bin wieder zur ersten Mannschaft gestoßen. Ich finde es einfach nur traurig und schade, wie sich innerhalb eines Jahres alles zurückentwickelt hat.

Wie sehen die Planungen für Deine erste Amtszeit als Cheftrainer aus? Gibt es schon Gespräche und was sind Deine Ziele?
Die Planungen zur Vorbereitung sind schon abgeschlossen. Wir werden in vier Wochen Vorbereitung insgesamt zwölf Trainingseinheiten und fünf Testspiele absolvieren, bevor die Saison mit der ersten Pokalrunde beginnt. Ich denke, für eine Kreisliga-Mannschaft sind wir dann mehr als im Soll, was die Vorbereitung betrifft.

Wie sieht die denn Kader-mäßig aus?
Es wurden auch schon positive Gespräche geführt, wo wir drei Spieler überzeugen konnten. Aber leider werden uns auch drei Spieler verlassen. Weitere Gespräche stehen noch bevor.
Als Ziel steht für mich erst einmal die Trainingsgruppe zu vergrößern, um einen vernünftigen Trainingsablauf gestalten zu können. Dafür werden wir zeitgleich mit unserer ersten Mannschaft trainieren und zwei Trainingsgruppen gestalten, um auch eine gewisse Intensität rein zu bekommen. Dann möchte ich die Mannschaft mittelfristig verjüngen, um einen vernünftigen Unterbau für unsere Landesliga-Truppe aufzubauen. Das heißt, dass junge Talente, die noch nicht ganz gereift sind für die Landesliga, bei mir Erfahrungen sammeln sollen und je nach Entwicklung dann nach oben rutschen. Dazu möchte ich natürlich auch mittelfristig in die Kreisoberliga aufsteigen.


Hochgeladen von: Mark Harmon Stefan Elor 10 Position: Mittelfeld Geburtsdatum: 08.01.1982 (35) Nationalität: Größe: 1.79 m Gewicht: 70 kg Profilaufrufe: 278 SV 1920 Zehdenick
Landesliga Nord
Spieler

TRAINERSTATIONEN

S S U N T P PpS Gesamt-Statistik - 14/15 SV 1920 Zehdenick
LK Nord Co-Trainer - - - - - - -

SPIELERSTATIONEN

Gesamt-Statistik 86 10 0 2/2 3 0 0 4 27 7036 1 16/17 SV 1920 Zehdenick LL Nord 22 0 0 -/- 0 0 0 1 11 1732 0 15/16 SV 1920 Zehdenick LL Nord 16 4 0 1/1 0 0 0 - 2 1363 1 14/15 SV 1920 Zehdenick LK Nord 27 6 0 1/1 3 0 0 1 5 2282 0 12/13 TuS 1896 Sachsenhausen Brandenburgliga 21 0 0 -/- 0 0 0 2 9 1659 0


Auch der Co-Trainer soll abschließend noch zu Wort kommen: Reiner, noch im Winter hast Du dich entschieden das Traineramt an Ingo Gwarek abzugeben. Wie kommt es, dass Du jetzt wieder tätig wirst?

Ich wollte sechs Monate pausieren und mich dann dem Verein in irgendeiner Position als Trainer bzw. Co-Trainer anbieten. Es kam aber anders. Stefan stand vor meiner Haustür und fragte mich, ob wir zusammen die Zweite betreuen. Ich brauchte nicht lange zu überlegen und sagte sofort zu. Das halbe Jahr mit Stefan hat riesigen Spaß gemacht.

Was sind Deine sportlichen Ziele?

Ziel ist es erst einmal der Mannschaft die Lust am Fußball zu vermitteln. Die Trainingsbeteiligung ist auch ein Schwerpunkt. Weiterhin wollen wir ohne Abstiegssorgen die neue Saison bestreiten.

Die Gespräche führte Andreas Nadler

Aufrufe: 014.6.2017, 11:16 Uhr
Andreas Nadler und Marc SchützAutor