2024-05-08T14:46:11.570Z

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Die letzte Chance der Partie: Nullachter-Keeper Ersin Durmaz trifft den Ball bei seinem Seitfallzieher jedoch nicht richtig. | Foto: Matthias Konzok
Die letzte Chance der Partie: Nullachter-Keeper Ersin Durmaz trifft den Ball bei seinem Seitfallzieher jedoch nicht richtig. | Foto: Matthias Konzok

2:1-Sieg: SV Kirchzarten dreht Partie bei SV 08 Laufenburg

Nullachter mit starker erster Halbzeit +++ SVK erwacht nach der Pause +++ Hitzige Schlussphase im Waldstadion

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Zwei Halbzeiten, zwei Gesichter: Der SV 08 Laufenburg hat mit 1:2 gegen den SV Kirchzarten verloren. Für den Tabellenvorletzten der Landesliga ein Rückschlag im Abstiegskampf.
Dem Schicksal wird gemeinhin nachgesagt, sich im Sport stets gegen jene zu stellen, die in der Tabelle eher unten angesiedelt sind. Die zweite Halbzeit war wenige Minuten alt, da schien sich Fortunas Ruf zu bestätigen. Der Pass von Sandro Knab in den Lauf von Giovanni Tardo war perfekt, und so sah der Laufenburger Wirbelwind schon dem Duell mit SVK-Schlussmann Raphael Baumann entgegen. Doch soweit sollte es nicht kommen. An der Strafraumgrenze geriet Tardo plötzlich ins Straucheln und fiel - als ob die unsichtbare Schicksalsgöttin höchstpersönlich ihm ein Bein gestellt hätte.



So war die Chance vertan, ehe sie dazu werden konnte. Und dem trauerte Laufenburgs Co-Trainer Stefan Scheuble noch nach dem Spiel nach. "Es wäre ideal gewesen", sagte er über jene Szene, die seiner Mannschaft das 2:0 hätte bescheren können. Zu einem Zeitpunkt, als das Spiel "auf der Kippe stand". Kurz darauf scheiterte Knab an Baumann - die letzte Laufenburger Großchance der Partie. Im ersten Abschnitt hatte Knab den Kirchzartener Keeper noch überwunden, dank einer überragenden Einzelleistung. Etwa 30 Meter vor dem Tor wurde Knab angespielt, stand mit dem Rücken zu Sebastian Baumann und legte sich den Ball am SVK-Verteidiger vorbei selbst in den Lauf. Im Strafraum ließ er dann auch noch Uwe Damjanov aussteigen, um den Ball aus zwölf Metern fachgerecht unter die Latte zu setzen. 14. Saisonspiel für den begnadeten Offensivspieler, 12. Saisontor.

Kirchzarten erwacht aus seiner Lethargie

Für die Nullachter war es der Lohn für einen überzeugenden Auftritt in Abschnitt eins. Der Tabellenvorletzte präsentierte sich im Abstiegskampfmodus: energisch, bissig, zweikampfstark. Ganz anders die Gäste, die auf Rang zwei fast schon ein wenig in der Luft hängen: Die Tabellenspitze ist dem FV Lörrach-Brombach kaum mehr zu nehmen, doch macht Kirchzarten wohl auch niemand mehr den Relegationsplatz streitig. So lag der Druck allein auf Laufenburg, und der trieb die Nullachter an. "Wir waren lethargisch", brachte SVK-Spielertrainer Maxhun Haxhija die erste Hälfte auf den Punkt.

Die Gastgeber standen defensiv stabil und stoppten die Kirchzartener Angriffe spätestens am Strafraum. Zudem waren die Nullachter torgefährlicher, einzig aus zahlreichen Standards entwickelten sie zu wenig Torgefahr. Auch weil "Kirchzarten bei Eckbällen gut verteidigt", wie Scheuble feststellte. An der 1:0-Pausenführung gab's wenig zu rütteln. Doch wehe, wenn Kirchzarten gekitzelt wird. In Drucksituationen "können wir immer eine Schippe drauflegen", sagte SVK-Coach Dylan Bamarni. Gesagt, getan. In der zweiten Halbzeit "hat die Mannschaft Charakter gezeigt". Kirchzarten steigerte sich, war nun schneller, zweikampfstärker, wacher. Und Laufenburg? "Wir haben nicht mehr die Power aus der ersten Halbzeit rübergebracht", sagte Scheuble, "und sind nicht mehr ins Spiel gekommen".

Hitzige Schlussphase im Waldstadion

Umso wichtiger wäre das 2:0 durch Tardo gewesen, "aber es hat nicht nur daran gelegen", betonte der Co-Trainer. Zum einen lag es am SVK, der seine Qualität nun auf den Platz brachte und - als nach zehn Minuten der Ausgleich noch auf sich warten ließ - auf eine Dreierkette umstellte und offensiver agierte. Zum anderen machte es Laufenburg dem Gegner einmal mehr zu leicht: Eine knappe Stunde war gespielt, da brachten die Gastgeber den Ball nicht aus dem Strafraum. Die Folge: Über Uwe und Axel Damjanov kam der Ball zu Haxhija, der seinen ersten Saisontreffer markierte. Per Standard drehten die Gäste die Partie, Mario Keck - ebenfalls erstmals in dieser Runde erfolgreich - köpfte relativ unbedrängt das 2:1 für Kirchzarten (68.).

Es war das Signal für eine hektische Schlussphase, mit mehreren hitzigen Situationen auf dem Platz. Die Nullachter versuchten, den offensiven Druck zu erhöhen, bissen sich aber an der SVK-Defensive die Zähne aus und ließen zu viel Energie auf Nebenkriegsschauplätzen liegen. Die Gäste ihrerseits schlugen aus den sich bietenden Konterchancen kein weiteres Kapital. Die letzte Möglichkeit verbuchte Laufenburg: Torhüter Ersin Durmaz war bei einem Standard mit nach vorne gegangen, doch traf er bei seinem Seitfallzieher den Ball nicht richtig. So war stattdessen die Gelb-Rote Karte gegen Nullachter-Abwehrchef Fayik Onurlu der Schlusspunkt der Partie. Während Laufenburg nach dem 3:0-Sieg in Elzach nicht nachlegen konnte, punktete Kirchzarten auch im zehnten Spiel in Folge. Für Bamarni und Haxhija deutet sich eine Verlängerung der Saison an: Die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga - nur vier Jahre nach dem Neuanfang des SVK in der A-Klasse. Rang zwei ist Kirchzarten kaum mehr zu nehmen. "Es kann nur an uns liegen", sagte Bamarni. "Wir können uns nur selber schlagen."

SV 08 Laufenburg - SV Kirchzarten 1:2 (1:0)
Laufenburg: Durmaz, Zölle, Vutek, Tardo (59. Bouhouch), Kapidzija (80. Späthe), Onurlu, Knab, Mathis, Ferrara (74. Sevda), Seidita, Halili.
Kirchzarten: R. Baumann, Sutter, P. Damjanov (60. Tumminaro), Faller (65. Hajdari), S. Baumann (58. Vogelgsang), Haxhija, U. Damjanov, A. Damjanov, Keck, Metzinger, Gutmann (81. Hevler).
Tore: 1:0 Knab (31.), 1:1 Haxhija (59.), 1:2 Keck (68.).
Gelb-Rot: Onurlu (90.+7/Laufenburg).
Schiedsrichter: Marcel Gutmann (Hausach).
Zuschauer: 150.
Aufrufe: 02.4.2017, 00:58 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor