Irres Spiel in Kuppenheim! Mörsch verspielt 3:1 Führung

Trotz des am Ende hochdramatischen Spieles war es gut möglich, dass neutrale Zuschauer nach 45 Minuten wieder nach Hause gegangen sind. Der Grund: Das Spiel war in der ersten Halbzeit wirklich kein Leckerbissen - im Gegenteil! Während Mörsch zumindest noch versuchte, spielerisch Lösungen zu finden, war das Motto des SV 08 oftmals einfach nur, dass der Ball weit nach vorne geschossen wurde. Werfen wir dennoch einen Blick auf das "Spielgeschehen" der ersten Hälfte. Es waren keine zehn Minuten gespielt, da ging Mörsch durch eine feine Einzelleistung von Dennis Klemm mit 0:1 in Führung. Es dauert knapp 20 Minuten, bis Kuppenheim durch Lucas Grünbacher die erste Möglichkeit hatte - mehr als "ein harmloser Kullerball" kam dabei aber nicht raus. Kurz darauf zeigte Mörsch einmal mehr seine vorhandene spielerische Klasse, als sich Kramer und Gauder bis in den Stafraum spielten und Gauder an Ullrich scheiterte. Als dann 35 Minuten gespielt waren, gab es die beste Chance für den SV 08. Manuel Bauer, Kapitän der 08er, wagte das erste Mal einen Vorstoß auf der rechten Seite, spielte von der Grundlinie scharf in die Mitte, wo Grünbacher knapp verpasste. "Ich war nicht unzufrieden mit meiner Mannschaft. Besonders in der ersten Halbzeit haben wir bis auf diese Aktion nichts zugelassen", so Didi Blicker nach Spielschluss über die gute erste Halbzeit.
Dann war Pause und man konnte erahnen, dass vor allem Göhring eine lautere Kabinenansprache wählen sollte. "Unsere Zweikampfbilanz in der ersten Halbzeit war unterirdisch, vor allem von den vorderen vier. Da hab ich in der Halbzeit von allen mehr verlangt", so Viktor Göhring gegenüber FuPa.

Nach dem Pausentee wurde es dann ein richtiges Fußballspiel - zunächst mit einem klaren Plus für den SV Mörsch. Die Blicker-Elf ging nämlich in der 49.Minuten durch Dominic Riedel mit 0:2 in Führung und viele dachten nun bereits an die Vorentscheidung. Keine drei Minuten später schoss 08-Trainer Göhring seine Mannen aber wieder ran. Sein Freistoß aus dem Halbfeld landete - mit freundlicher Unterstützung vom Wind - im Kasten der Mörscher. Kuppenheim war nun wach, versuchte spielerische Lösungen zu finden, doch die Gäste waren erneut zur Stelle. Nach knapp einer Stunde stand Dominic Riedel erneut frei vor Ullrich und verwandelte eiskalt zum 1:3. "Das 1:3 war in dieser Phase bei diesem Wetter eigentlich der Todesstoß für uns", so Göhring über den Treffer. Der Trainer war es dann erneut, der mit einem Schuss an das Lattenkreuz seiner Mannschaft wohl signalisierte, dass hier noch lange nichts verloren sei. Nur drei Minuten später foulte Fabian Kantz Lukas Grünbacher im Strafraum und der Unparteiische zeigte zurecht auf den Punkt. Kantz sah die gelb-rote Karte, Florian Kleinschmidt verwandelte den Elfmeter zum 2:3. Nun ging es Schlag auf Schlag, denn erneut nur wenige Minuten später glich Kuppenheim gar zum 3:3 aus. Lucas Grünbacher erzielte den umjubelten Ausgleichstreffer für die 08er. "Für die letzten 25 Minuten muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Da haben wir nochmal alles reingeworfen und hatten gar die Chance zum 4:3", so Göhring, der weiter meinte, dass "das Remis am Ende für beide Seiten verdient war". Die allergrößte Chance zum Kuppenheimer Sieg hatte Emanuele Giardini in der 84.Minute, als er freistehend vor dem Mörscher Gehäuse aus kurzer Distanz neben das Tor schoss. Dann war Schluss im Wörtel und vor allem die Spieler des SV Mörsch waren nicht zufrieden mit dem Punkt.
"Wenn wir zusammenfassend die vergangene Woche betrachten (Anm.: 1:6 Klatsche, Bekanntwerden der Abgänge, Unruhe im Verein/Mannschaft, Ausfälle von Stammspielern), dann haben wir hier heute einen tolle Moral bewiesen und gezeigt, dass in dieser Mannschaft Leben steckt".
Sein Gegenüber, Dietmar Blicker, war natürlich ganz anders drauf: "Wenn man in der 65.Minute 1:3 führt, so spielbestimmend auftritt und am Ende 3:3 spielt, dann ist das schon wie eine gefühlte Niederlage. Wir holen einfach keinen Dreier", so ein niedergeschlagener Blicker nach Spielende. Dennoch - der Mörscher Übungsleiter blickt bereits wieder nach vorne. "Wir nehmen den Punkt aber mit und schauen, was er am Ende für uns bedeutet."

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