2024-05-02T16:12:49.858Z

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<b>F: Niklas Schneider</b>
<b>F: Niklas Schneider</b>

SuS 09 fühlt sich im Stich gelassen

Der Nutzungsvertrag für die Bezirkssportanlage läuft zum Jahresende aus +++ Verein strebt eine langfristige Lösung an

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Der Nutzungsvertrag für die Bezirkssportanlage an der Voerder Straße ist seit Ende 2013 mehrmals über kleine Zeiträume verlängert worden. Damals kündigte die Stadt Dinslaken die Vereinbarung mit dem SuS 09 Dinslaken, seitdem laufen stetig Verhandlungen zwischen dem Vereinsvorstand und der Stadtverwaltung.

Aktuell darf der SuS 09 die Anlage noch bis 31. Dezember dieses Jahres nutzen, der Vorstand strebt einen langfristigen Verbleib an. Doch dreieinhalb Monate vor Ablauf des Vertrags hängt der Verein in der Luft, eine Einigung scheint nicht in Sicht. Die Verantwortlichen deuten in einem Schreiben an Stadtverwaltung und Politik sogar das Schreckensszenario an, Ende 2015 den Spielbetrieb einstellen zu müssen.

Einen Knackpunkt stellt bei der bisherigen Suche nach einer Lösung nach Angaben des Rathaus-Sprechers Horst Dickhäuser die Frage dar, ob die Zuschüsse, die die Stadt dem Verein zu den Platzwartkosten gewährt, mehrwertsteuerpflichtig sind. "Das betrifft nicht nur den SuS 09, sondern sämtliche Dinslakener Vereine", sagt Dickhäuser. Der SuS hatte einen externen Fachmann und den Landessportbund in der Sache kontaktiert, die Stadtverwaltung hat eine Steuerberaterin beauftragt, die Angelegenheit zu prüfen. "Das dauert seine Zeit", so Dickhäuser. Im ungünstigsten Fall könnten nicht nur aktuell, sondern auch rückwirkend Steuerzahlungen fällig werden. Die Drohung des SuS 09, den Spielbetrieb zum Jahresende einzustellen, hält der Rathaus-Sprecher für "Säbelrasseln".

Die Vereinsverantwortlichen streben nun an, die Bezirkssportanlage in Eigenregie zu übernehmen, die Stadt soll dem SuS zum Beispiel für die Pflege Zuschüsse zahlen. Ein ähnliches Modell wird in Voerde seit einigen Jahren umgesetzt. Im Gegenzug fordert der SuS ein langfristiges Nutzungsrecht: "Warum sollten wir zum Beispiel in einen Kunstrasenplatz investieren, wenn wir die Anlage vielleicht in zwei Jahren verlassen müssten?", fragt Präsident Oliver Grimm. Der Vorstand strebt eine Laufzeit von 20 bis 25 Jahren an, um entsprechend agieren zu können. "Wir haben alles getan, um in den Verhandlungen mit der Stadt zu einer Lösung zu kommen, und wir sind unseren 1000 Mitgliedern schuldig, dass etwas passiert", so Grimm. "Aber wir hängen seit einem halben Jahr in den Seilen, weil von Seiten der Stadt nichts passiert. Da fühlt man sich ein bisschen im Stich gelassen."

In der Politik ist das Thema inzwischen angekommen. Die UBV-Fraktion hat eine außerplanmäßige Sitzung des Sportausschusses beantragt, um Auskunft über den Stand der Vertragsverhandlungen zu erhalten und Klarheit über die zu erwartenden steuerrechtlichen Auswirkungen.

Aufrufe: 016.9.2015, 15:05 Uhr
RP / Gerard DombrowskiAutor