Im so wichtigen Saisonfinale 12/13 hat die SpVgg Bayern Hof den Trainerwechsel von Norbert Schlegel zu Daniel Felgenhauer vorgenommen. Die Ära Schlegel ist bei den Oberfranken nun zwar beendet, doch die Nachwehen sind weiterhin existent. Anfang Dezember werden sich beide Parteien, der Verein und Schlegel, vor dem Arbeitsgericht in Hof wiedersehen. Denn der Ex-Coach hat gegen die fristlose Kündigung geklagt. Hier gibt es aus Sicht des Fußballlehrers aus Hirschaid noch einige offene Fragen zu klären. Und es geht auch um finanzielle Dinge, die vor Gericht erörtert werden sollen. Denn eine gütliche Einigung in Form eines Vergleiches ist gescheitert. "Ich möchte mich im Vorfeld des Prozesses nicht zu Details äußern", erklärt Norbert Schlegel gegenüber FuPa. Zur aktuellen sportlichen Situation bezieht der aktuelle Coach Daniel Felgenhauer Stellung: "Eines ist klar: Wir konnten sehr spät mit der Personalplanung für diese Saison beginnen und daher konnte und kann das Ziel nur Klassenerhalt heißen."
Auch wenn im traditionell unruhigen Hofer Umfeld die Erwartungen nach einem schwachen Auftaktjahr in der Regionalliga Bayern höher waren. "Wir hatten nicht nur wenig Zeit für die Planung, wir mussten auch noch großes Verletzungspech hinnehmen. Es fielen Spieler aus, die Führungsrollen übernehmen sollten", erläutert Felgenhauer, der kürzlich nach Hof gezogen ist. Abwehrchef Daniel Gareis fiel wochenlang aus, ist jetzt aber wieder im Training. Cosmin Ichim, Vignon Amegan und Stürmer Christopher Klaszka, der fehlt nach seinem Knorpelschaden definitiv bis zur Winterpause, standen ebenfalls nicht zur Verfügung: "Diese Spieler konnten wir nicht ersetzen." Nun wurde mit dem Ungarn Szabolcs Pál noch ein Angreifer nachverpflichtet, der nun ebenfalls auf der Verletztenliste zu finden ist: "Pál hat im Training einen Schlag aufs Knie bekommen. Eine CT-Untersuchung soll nun Klarheit über die Schwere seiner Verletzung bringen", schildert der Hofer Chefanweiser.
Auf den guten Auftritt im vorletzten Spiel gegen den SV Heimstetten (2:1) folgte ein unterirdisches 0:6 in Würzburg: "Wir waren alle der Meinung, dass uns der Sieg gegen Heimstetten weiteres Selbstvertrauen gibt. Daher war der Auftritt in Würzburg nicht ganz nachzuvollziehen", sagt Felgenhauer. Allerdings begann die Partie mit drei Toren in den ersten 27 Minuten auch optimal für die Kickers. "Dann hat dieses Spiel eine Eigendynamik entwickelt, die aus Würzburger Sicht gut, aber aus unserer Sicht nicht ganz nachvollziehbar war." Daher hofft Daniel Felgenhauer nun am Samstag beim TSV 1860 München II zum Rückrundenstart auf ein anderes Gesicht der Hofer Mannschaft, damit das Ziel Klassenerhalt nicht noch stärker in Gefahr gerät. "Für uns geht es weiterhin um viel, nämlich ums Überleben", verdeutlicht Felgenhauer. Die Klubführung steht hinter dem Coach, aber es rumort heftig. Nicht nur hinter den Kulissen wie das Radio-Interview mit Klubpräsident Denzler deutlich erkennen lässt. Es herrschen wieder stürmische Zeiten bei den Hofer Bayern.