2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Viel Einsatz auf beiden Seiten: Der Seelower Mathias Reichelt (rechts) im Duell mit dem Strausberger Farrih Habibli. Strausbergs Kapitän Sirko Neumann protestiert gegen den Einsatz von Reichelt auf seine Weise.  ©Edgar Nemschok / MOZ
Viel Einsatz auf beiden Seiten: Der Seelower Mathias Reichelt (rechts) im Duell mit dem Strausberger Farrih Habibli. Strausbergs Kapitän Sirko Neumann protestiert gegen den Einsatz von Reichelt auf seine Weise. ©Edgar Nemschok / MOZ

Strausberg schmollt, Seelow schwebt im siebten Himmel

MIT VIDEOS: Nach dem gewonnen Derby ist die Stimmung bei Victoria bestens - beim FCS am Boden.

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Das Derby in der Oberliga, FC Strausberg gegen den SV Victoria Seelow, endete mit einem 2:1-Erfolg für die Männer aus der Kreisstadt von Märkisch-Oderland. Strausberg lag zur Halbzeit noch mit 1:0 in Führung. Beim FCS ist man noch immer enttäuscht.

Während die Fußballer von Spieler/Trainer Sebastian Jankowski weiter auf einer Erfolgswelle schwimmen, macht sich indes Krisenstimmung beim Strausberger Fußball Club breit.

Der Beginn der traditionellen Pressekonferenz nach dem Spiel verzögerte sich leicht. Strausbergs Trainer Christof Reimann sorgte für Aufklärung: "Zum einen gab es deutliche Worte an meine Mannschaft. Denn so kann es nicht weitergehen! Zum Zweiten habe ich mit meinem Kollegen gesprochen. Denn bei aller Brisanz des Spieles, es gab kurz vor und nach dem Abpfiff doch einige unschöne Szenen und sogar persönliche Beleidigungen, die so nicht sein müssen. Wir alle lieben unseren Sport und wollen auch fair bleiben."

Beim FCS fehlte mit Oliver Mertins der etatmäßige Rechtsverteidiger. Bei den Gästen musste Sebastian Jankowski, auf Grund einer Erkältung, zusehen. Seelow konnte diesen Ausfall besser kompensieren.

Strausberg wollte eigentlich von Beginn an das Spiel machen. Aber das Gegenteil war der Fall. Victoria begann sehr stark und hatte mit seinem Linksaußen Pawel Piotr Noga den aktivsten Spieler in dieser Anfangsphase. Sein Strausberger Gegenspieler, Denis Rolke, hatte große Schwierigkeiten mit dem kleinen wendigen Stürmer. Aber auch in der Mitte hatten Roman Turek und Adam Wiejkuc große Probleme gegen Seelows Angriffsspieler Mariusz Wohlbaum und Marcel Georgi. Wohlbaum hatte dann auch nach 16 Minuten die erste ganz große Chance.

Doch das erste Tor schoss der FCS. Nach einem weiten Einwurf von Tim Bolte, der Kopfballverlängerung von Wiejkuc, war Mittelstürmer Martin Kemter genau da, wo ein Mittelstürmer auch stehen muss. Er schoss aus Nahdistanz ein.

Sicherheit gab dieses Tor den Strausbergern allerdings nicht. In der Folge wurde es ein intensives Spiel, mit zahlreichen Fouls und Schiedsrichter Christopher Gaunitz musste aufpassen, dass alles im Rahmen blieb.

Kurz vor der Pause gab es noch eine knifflige Situation, als nach einem Konter der Seelower Wohlbaum von Wiejkuc von den Beinen geholt wurde. Ein Pfiff blieb aus. Man hätte die Aktion von Wiejkuc auch als "Notbremse" auslegen können.

Die zweite Halbzeit begann mit einem gestochenen Konter der Strausberger. Sirko Neumann auf Kemter, der hatte dann aber plötzlich gleich drei Gegenspieler um sich. Der Ausgleich fiel in der 69. Minute nach einem wirklich schönen Konter der Seelower. Kapitän Rick Drews kam über rechts und konnte fast von der Seitenlinie aus mit einer weiten Flanke den gerade eingewechselten Angelo Müller bedienen. Der fackelte nicht lange und schoss sofort ab. Strausbergs Torhüter Niklas Bledow konnte mit einem Reflex reagieren. Den abgeprallten Ball nahm Wohlbaum direkt.

Der Siegtreffer für Seelow fiel, und hierbei wurde eine aktuell ganz große Schwäche beim FC Strausberg deutlich, nach einer Ecke. Nabiel Nasser brachte den Ball in eine ungeordnete Strausberger Abwehr. Sebastian Lawrenz war völlig frei und mit viel Übersicht köpfte er den Ball noch mal in die Mitte, wo Rick Drews genau richtig stand und einschießen konnte.

"Derbysieger, Derbysieger", lauteten die Jubelgesänge auf der einen Seite. Hängende Köpfe gab es auf der anderen Seite. "Ein gutes Spiel meiner Mannschaft, ich bin sehr stolz", sagte mit heiserer Stimme Sebastian Jankowski kurz nach dem Spiel.

Sein Kollege war überhaupt nicht amüsiert: "Ich bin sehr enttäuscht. Wir reden die ganze Woche darüber, wie wir das Spiel gestalten wollen. Dann fangen wir an, lange Bälle zu spielen. Dazu kommen immer wieder hohe Flanken in den Strafraum und das gegen die körperlich größte Mannschaft der Liga."

Der FC Strausberg ist nach diesem Spieltag auf den 14. Tabellenplatz abgerutscht. In Seelow freut man sich über Platz sieben.

>>>Hier gibt es den ausführlichen Liveticker des Spiels noch einmal zum Nachlesen sowie alle Daten und Fakten zum Spiel und die Wahl zum Mann des Tages!

Aufrufe: 01.11.2016, 06:32 Uhr
MOZ.de / Edgar NemschokAutor