2024-05-02T16:12:49.858Z

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Weniger an der Seitenlinie, sondern überwiegend am Schreibtisch wird Stefan Hassler als neuer Sportlicher Leiter des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg seine Arbeit verrichten. 	Archivfoto: Ben
Weniger an der Seitenlinie, sondern überwiegend am Schreibtisch wird Stefan Hassler als neuer Sportlicher Leiter des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg seine Arbeit verrichten. Archivfoto: Ben

Stefan Hassler wird Sportlicher Leiter

RL SÜDWEST: +++ Watzenborn-Steinberg: Gerüchte bestätigen sich +++ Vorzeitige Vertragsauflösung mit Kickers Offenbach +++

GIESSEN . Der SC Teutonia Watzenborn-Steinberg lässt keine Zeit verstreichen, um sich für die Aufgabe, nach der Winterpause noch den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest zu schaffen, neu aufzustellen. Was als Gerücht schon kurz nach der Entlassung von Trainer Francisco Copado waberte, bestätigte gestern Vormittag Fußballabteilungsleiter und Teammanager Andreas Heller offiziell. Der Gießener Stefan Hassler übernimmt vom 1. Januar 2017 an die bisher nicht besetzte Stelle als Sportlicher Leiter bei den Grün-Weißen.

Der 47-Jährige Fußball-Lehrer hatte vor Kurzem bekannt gegeben, seinen Vertrag als Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums von Kickers Offenbach zum Ende der Saison im Sommer 2017 nicht zu verlängern. Am Wochenende nun einigte sich Hassler mit dem Traditionsclub über eine vorzeitige Auflösung des Kontraktes, womit der Weg frei war für die neue Aufgabe beim Regionalligisten, der in den vergangenen Wochen bereits Kontakt mit Hassler aufgenommen hatte.

„Bei uns ist die Erkenntnis gewachsen, dass wir uns breiter aufstellen müssen und im sportlichen Bereich mehr Kompetenz brauchen“, begründete Heller den Schritt, einen Sportlichen Leiter zu installieren, der „auch mich entlastet“. Die Verpflichtung von Hassler sei auch eine „langfristige Entscheidung, unabhängig von der Ligazugehörigkeit“, ergänzte Heller. In Sachen der zweiten „Baustelle“ Trainer konnte Heller noch nichts Neues vermelden. „Wir werden dazu keine Wasserstandsmeldungen abgeben, wobei Heller eine Weiterbeschäftigung von Gino Parson über die Interimszeit hinaus – die „mittelhessische“ Lösung an der Seitenline – nicht völlig ausschließen wollte. „Hinter den Kulissen arbeiten wir daran, auch die Trainerfrage bald zu lösen, aber der Druck ist nicht so groß“, verweist Heller auf die Trainingspause bis Januar.

Stefan Hassler war seit knapp zwei Jahren bei Kickers Offenbach angestellt. Für seine Entscheidung, den im Sommer 2017 auslaufenden Vertrag nicht verlängern zu wollen, nennt der 47-Jährige „persönliche Gründe“, die zunächst einmal nichts mit einem möglichen Engagement bei den Teutonen zu tun hatte. „Ich bin auch nicht mehr der Allerjüngste, es kommen immer wieder neue, junge Trainer nach und ich wollte lieber wieder etwas im leistungsorientierten Herrenbereich machen“, sagt Hassler, dem das Angebot aus der „Heimat“ demzufolge gut in seine Planungen passte. Als Sportlicher Leiter – „nur darum ging es in allen Gesprächen, eine Trainertätigkeit war nie ein Thema“ – will Hassler nun seine Erfahrungen einer bereits 17 Jahre dauernden Karriere in verantwortlichen Positionen einbringen, um die Teutonen noch vor dem Abstieg zu retten. Hassler hat seit 2005 das Diplom als DFB-Fußball-Lehrer. Den damaligen Lehrgang in der Sporthochschule Köln besuchte u.a. auch der Ralph Hasenhüttl vom Bundesliga-Überflieger RB Leipzig.

„Ich freue mich auf die Aufgabe, weiß aber auch, wie schwierig es sein wird, das Ziel Klassenerhalt noch zu erreichen. Wer sein Partner in der sportlichen Verantwortung sein wird, dazu wollte sich Hassler nicht äußern. Auch nicht, ob und inwieweit er in die Trainersuche miteingebunden wird. „Mein offizieller Arbeitsbeginn ist am 1. Januar. Dann werde ich sehen, ob der Verein bereits einen Trainer gefunden hat oder ich den Auftrag bekomme, mich an der Suche zu beteiligen“.

Verärgert reagierte Hassler auf eine Zeitungsmeldung, in der ein Trainerkandidat genannt wurde, der mit ihm befreundet sei und nach einer Freistellung einen neuen Verein suche. „Da ist nichts dran, zumal der dort genannte Trainer noch einen gültigen Vertrag bei seinem alten Verein hat und solche Meldungen für den Betreffenden schwerwiegende negative Folgen haben könne.

Neben der Verpflichtung von Hassler verkündete der SC Teutonia gestern noch eine weitere Personalie. Der Holländer Jordi van Gelderen, noch von Francisco Copado gescoutet, unterzeichnete einen Vertrag bis 2017/2018. Der 26-jährige Defensivspezialist und Linksfuß spielte zuletzt beim holländischen Zweitligisten AFC Amsterdam und kann sowohl als Innen- als auch als Linksverteidiger eingesetzt werden. Damit seien die personellen Planungen aber noch nicht abgeschlossen, betonte Heller, was in den nächsten Wochen auf weitere Aktivitäten in Sachen Verstärkungen schließen lässt.



zur person

- Stefan Hassler, 47 Jahre, höchste Lizenz als DFB-Fußball-Lehrer seit 2005, zusammen u.a. mit Ralph Hasenhüttl, Andreas Möller, Robin Dutt, Bernd Hollerbach, Kosta Runjaic

. Trainerstationen

VfB 1900 Gießen, von Juli 1999 bis März 2001

VfB Marburg, von Juli 2001 bis Mai 2002

FSV Frankfurt U23, von Juli 2002 bis Februar 2003

VfB Marburg, von März 2003 bis Mai 2003

FSV Frankfurt U19 und Co-Trainer I. Mannschaft, von Juli 2003 bis Oktober 2005

FSV Fernwald, von November 2005 bis März 2007

VfB 1900 Gießen, von Januar 2008 bis Juni 2011

Eintracht Stadtallendorf, von Juli 2011 bis Mitte März 2013

VfB 1900 Gießen, von Juli 2012 bis November 2014

Kickers Offenbach, von Januar 2015 bis Dezember 2016, erst als Verwantwortlicher A-Junioren, dann in Personalunion als Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums und A-Juniorencoach.

Aufrufe: 013.12.2016, 06:00 Uhr
Hans-Ulrich Winter (Gießener Anzeiger)Autor