2024-05-08T14:46:11.570Z

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Hamborn 07 meistert die staubige Pokalaufgabe bei SV Walsum. Mike Eckard (links) im Zweikampf mit Nils Bothe (rechts). Foto: Mark Bohla
Hamborn 07 meistert die staubige Pokalaufgabe bei SV Walsum. Mike Eckard (links) im Zweikampf mit Nils Bothe (rechts). Foto: Mark Bohla

Starke Emscherhusaren werden nicht belohnt

Hamborner Löwen qualifizieren sich für den Niederrheinpokal

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Die Hamborner Löwen konnten sich in der fünften und damit letzten Runde des Kreispokals am Mittwochabend beim SV Walsum mit 2:0 durchsetzen und haben sich damit für den Niederrheinpokal qualifiziert.


Für die Emscherhusaren, die in der vierten Runde den Landesligisten FSV Duisburg ausschalten konnten, blieb nur der Trost, den klassenhöheren Gästen über weite Strecken des Spiels Paroli geboten zu haben; der A-Kreisligist hätte mit etwas mehr Glück und Cleverness durchaus die nächste Sensation schaffen können, so blieb es aber beim vermeintlich standesgemäßen Weiterkommen der Hamborner Löwen.

Es war das erwartet schwere Spiel für die Mannschaft von Löwen-Coach Haluk Piricel: Auf einem Hartplatz, der jede Bewegung in einen kleinen Aschennebel kleidete, und gegen einen Gegner, der mit Engagement und Leidenschaft auftrat, taten sich die Hamborner anfangs etwas schwer.

Während sich die "07"er Defensive noch nicht richtig sortiert hatte, wurde der Walsumer Dennis Riesop von seinen Kollegen - allerdings in stark abseitsverdächtiger Position - auf der rechten Seite schön in Szene gesetzt und lief allein auf Löwen-Keeper Akin Ergin zu. Sein Flachschuss verfehlte das Gehäuse auf der linken Seite nur um Zentimeter (2.). Durchatmen war angesagt bei den Löwen und ihren zahlreich mitgereisten Fans. Ein Tor für die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt hätte der Partie sicherlich einen anderen Verlauf beschert.

So kamen die Hamborner besser ins Spiel, leisteten sich gegen die gut stehenden Walsumer aber immer wieder Fehler im Aufbauspiel, die die Emscherhusaren zu Tempogegenstößen nutzten: Edis Fazljija versuchte sich mit einem Fernschuss aus rd. 20 Metern, der jedoch leichte Beute von Akin Ergin im Löwen-Tor wurde (11.), Oliver Riede konnte sich relativ ungehindert durch die Hamborner Abwehr tanken, scheitere dann jedoch am Löwen-Keeper (15.).

Hamborn arbeitete sich nun zunehmend nach vorne. Daniel Schäfer versuchte es dann einmal aus der Distanz; sein Schuss verfehlte den SVW-Kasten jedoch um einige Zentimeter (20.). Wenig später steckte Nils Bothe auf der linken Seite auf Milan Dehnen durch, der sich in den Strafraum wuseln konnte, mit seinem Schuss aber am gut reagierenden SVW-Keeper Soner Aydogdu scheiterte (27.).

Daniel Surkau bekam dann in einem Zweikampf einen Schlag auf den Fuß; nach kurzer Behandlung biss sich der Routinier auf die Zähne und spielte weiter - zum Glück für die Löwen, denn der Abwehrspezialist der Hamborner sollte sich im weiteren Spielverlauf noch in den ein oder anderen Schuss der Walsumer werfen und damit hochkarätige Torchancen vereiteln.

Während die Gastgeber nun etwas bissiger wurden, kamen die Löwen zu guten Chancen: Nach einem schönen Pass von Ercan Yayla aus der eigenen Hälfte heraus konnte sich Oguzhan Maminoglu auf der linken Seite durchsetzen, in den Fünfmeterraum eindringen und das Leder an Soner Aaydogdu vorbeispitzeln - allerdings schrammte die Kugel Millimeter rechts am Tor vorbei (32.).

Wenig später konnte der Hamborner Anhang jubeln: Daniel Brosowski setzte im Mittelfeld zu einem unnachahmlichen Solo an, ließ drei, vier Gegner stehen und legte auf den rechts in den 16er startenden David Gehle. Dieser hatte keine Mühe, das Leder flach in der linken unteren Torhälfte zum 0:1 einzuschieben (36.). Torwart Aydogdu hatte keine Chance. Nachdem der quirlige Löwen-Stürmer im Liga-Spiel gegen Klosterhardt mit zwei Pfostentreffern so viel Pech hatte, konnte er sich endlich mit einem Treffer belohnen. Und es war ein wichtiger für sein Team.

Die Emscherhusaren zeigten sich durch den Rückstand wenig geschockt, sie störten die Aktivitäten der Gäste weiterhin möglichst früh. So angelte sich Dennis Riesop den Ball nach einem misslungenen Abspiel von Daniel Brosowski und zog kurzerhand ab - Nils Bothe ging im letzten Moment dazwischen und lenkte die Kugel weg vom Tor (39.).

Kurz vor der Pause hatte David Gehle dann seinen zweiten Treffer auf dem Fuß, nachdem Daniel Schäfer ihn mit einem schönen Pass auf der rechten Seite bedient hatte. Es war fast die gleiche Situation wie beim 0:1, doch diesmal reagierte der SVW-Keeper hervorragend und hielt sein Team im Spiel (44).

Nach dem Seitenwechsel versuchten die Emscherhusaren noch einmal die Initiative zu ergreifen. Für Paul Rothe brachte SVW-Coach Ingo Eden in der Halbzeitpause Valery Giscard Tawue, der für frischen Wind in den Walsumer Reihen sorgte, kurz darauf Mike Eckardt für Dennis Riesop (60.).

Auch Löwen-Coach Haluk Piricek wechselte, brachte Selahattin Güner für Milan Dehnen und bewies hiermit ein glückliches Händchen.

Wie schon in der Partie gegen Klosterhardt, verlor der Löwen-Stürmer keine Zeit, gab Gas und der Hamborner Offensivabteilung zusätzlichen Schwung.

Kurz nach seiner Einwechslung bricht Güner auf der rechten Seite durch, ist nicht mehr zu stoppen und bringt den Ball kurz vor der Torauslinie scharf in die Mitte: Dort steht Oguzhan Maminoglu goldrichtig und kann das Leder ungehindert zum 0:2 in die Walsumer Maschen dreschen (64.).

Wenig später gönnte Haluk Piricek dem Torschützen und Daniel Schäfer eine vorzeitige Verschnaufspause und brachte Mehmet Kilic und Kerem Cörüt (68.). Fast etwas voreilig, denn die Verletzung von Daniel Surkau machte sich nun wieder bemerkbar; doch dieser biss nochmals die Zähne zusammen, spielte weiter und blockte kurz darauf einen Schuss von Mike Eckardt im 16er in letzter Sekunde ab.

Die Walsumer ließen nicht locker, doch mit zunehmender Spieldauer ließen die Kräfte der Emscherhusaren etwas nach. "07" stand nun hinten gut und suchte seinerseits noch nach Möglichkeiten, für klare Verhältnisse zu sorgen.

So traf Mehmet Kilic nach einer Ecke von Selahattin Güner zum dritten Mal ins SVW-Tor - der Linienrichter hatte allerdings den Ball vorher im Toraus gesehen und der Treffer wurde nicht gegeben (78.).

Kurz vor Schluss hatten die Walsumer noch eine dicke Chance zum Anschlusstreffer, doch Marian Ziehlke, der sich durch die Löwen-Defensive in den Strafraum getankt hatte, verzog aus kurzer Distanz (85.). Auch hier stellt sich die Frage: Was wäre gewesen, wenn...?

So blieb es beim 0:2 aus Sicht der Walsumer, die sich mit einer guten Leistung aus dem Pokal verabschiedet haben. Die Hamborner Löwen haben sich den Einzug in den Niederrheinpokal durch eine engagierte Mannschaftsleistung verdient; ein Selbstläufer war die Partie allerdings nicht.

Aus Hamborner Sicht ist zudem erfreulich, dass bis auf die Verletzung von Daniel Surkau keine weiteren nennenswerten Blessuren zu beklagen sind. Mit Ender Türkmen, der von Beginn an spielte, und Kerem Cörüt konnten sich wieder einmal zwei A-Jugendliche mit einer guten Leistung für weitere Einsätze empfehlen.

Statistik

SV Walsum: Aydogan, Timpanaro, Ziehlke, Riede, Riesop (60. Eckardt), Burkamp, Rothe (46. Tawue), Gottschling (83. Peetz), Klein-Reesink, Grüneberg, Fazljija.

SF Hamborn 07: Ergin, Surkau, Hörter, Dehnen (62. Güner), Brosowski, Türkmen, Maminoglu (68. Kilic), Gehle, Bothe, Schäfer (68. Cörüt), Yayla.

Tore: 0:1 Gehle (36.), 0:2 Maminoglu (64.).

Zuschauer: 200

Aufrufe: 014.5.2015, 12:21 Uhr
Markus OesteAutor